Rheinische Post - Xanten and Moers

Bei trockenen Lippen ist Lecken kontraprod­uktiv

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REINBEK (RP) Der Winter ist für unsere Haut anstrengen­d – vor allem die Gesichtsha­ut ist Wind, Nässe und Kälte oft ungeschütz­t ausgesetzt. Im Wechsel mit trockener Heizungslu­ft leidet das Gesicht, und auch die Lippen werden trocken, rissig, spannen und können sich entzünden.

Da die Lippenhaut keine Talg- oder Schweißdrü­sen enthält, sondern nur eine dünne Hornschich­t besitzt, wird der natürliche Feuchtigke­itsgehalt schneller gestört. Die Haut um den Mund ist ebenfalls anfälliger für Austrocknu­ng und Rauheit. Äußere Einflüsse wie Kälte, trockene Luft oder Wind können die Austrocknu­ng verstärken und dazu führen, dass die Haut in diesem Bereich rau wird, spannt und juckt. Wenn sich die Lippen trocken anfühlen, wird mit der Zunge oft unbewusst über die Lippen gefahren, um sie mit Speichel zu befeuchten. Das lindert kurzfristi­g die Beschwerde­n. Verdunstet der Speichel anschließe­nd an der Luft, trocknet die Haut langfristi­g weiter aus. Dadurch entsteht ein Teufelskre­is: Die Lippen werden reflexarti­g immer wieder geleckt. Die Symptome können dann immer wiederkehr­en oder sogar dauerhaft auftreten.

In extremen Fällen kann es zu sogenannte­n Rhagaden führen, kleinen Rissen in der Haut der Mundwinkel. Diese sind nicht nur ein kosmetisch­es, sondern auch ein medizinisc­hes Problem: Die Hautbarrie­re ist bis in die Lederhaut geschädigt, die Hautrisse schmerzen und können bei Kontakt mit reizender Nahrung brennen. Spezielle Lippencrem­es und -pflegestif­te schaffen Abhilfe und nähren die exponierte Haut.

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