Rheinische Post - Xanten and Moers
Marktfrau spendet für die Klinikclowns
Seit sechs Jahren sammelt Blumenhändlerin Carola Wolter Geld, um Kindern eine Freude zu machen.
MOERS „Lachen ist die beste Medizin“, gemäß dieser Erkenntnis erhalten kranke Kinder im Moerser Bethanien Krankenhaus seit vielen Jahren schon jeden Montag Besuch von fröhlichen Clowns. Einer von ihnen, der Düsseldorfer Clown „Slim“, hatte am Samstag einen zusätzlichen Termin. Er nahm am Vormittag in Gegenwart von Bürgermeister Christoph Fleischhauer auf dem Wochenmarkt in Moers-Meerbeck von Marktfrau Carola Wolter eine Spende in Höhe von 3000 Euro entgegen. Es war nicht ihre erste Spende.
Die 64-jährige Blumenhändlerin hat in den letzten sechs Jahren insgesamt rund 23.000 Euro für die regelmäßigen Clownbesuche in der Bethanien-Kinderklinik gesammelt und damit hunderten von kranken Kindern viel Freude bereitet. „Das war ich natürlich nicht alleine“, erklärte sie bei der Übergabe der diesjährigen Spendensumme an die dortige Leiterin der Abteilung Unternehmenskommunikation, Kathrin Stepanow. „Ohne die Großzügigkeit meiner Kunden wäre das nicht möglich gewesen.“Die hatten, wann immer sie dienstags und freitags auf dem Moerser und samstags auf dem Meerbecker Wochenmarkt bei ihr Blumen gekauft haben, die Kaufsumme um einen mehr oder weniger großzügigen Betrag für die Bezahlung der Klinikclowns aufgestockt.
Zusätzlich dazu bot ihnen Carola Wolter bis vor Kurzem an ihrem Stand in Meerbeck die Möglichkeit bei einem Kaffee für einen Euro pro Tasse zu einem kleinen, gemütlichen Nachbarschaftsplausch. Das dabei zusammengekommene Geld ging natürlich auch in die Clowns-Kasse. „Ich kaufe seit Jahren
jeden Samstag bei Carola einen Strauß Blumen für meine Frau und habe ihre Idee von Anfang an unterstützt“, erklärte der Meerbecker Klaus-Dieter Wiederhold. Er war an diesem Samstag als Nikolaus verkleidet an Carola Wolters Blumenstand erschienen und verteilte dort während der Spendenübergabe Obst und SchokoladenWeihnachtsmänner an die kleinen Marktbesucher.
Auch Bürgermeister Fleischhauer war voll des Lobes für Carola Wolters langjähriges Engagement: „Die
Leute sind in diesem Jahr zwar etwas sparsamer gewesen, dennoch zeigt die Summe von 3000 Euro, dass die Moerser auch in schlechten Zeiten noch sehr spendabel sind“, freute er sich. „Genau“, stimmte ihm die am Bethanien-Krankenhaus tätige Kinderärztin Andrea Finke zu: „Aber es gibt ja auch kaum was Schöneres als leuchtende Kinderaugen.“„Das sehen wir ebenfalls so“, meinte dazu Clown Slim. Er und seine Kollegin Melanie Mohring, alias Molly, besuchen die Kinderabteilung der Bethanien-Klinik jeden Montag und haben dabei schon viele Kinderaugen zum Leuchten gebracht. Deswegen raten sie allen kleinen Moersern stets: „Also, wenn ihr denn schon ins Krankenhaus müsst, dann geht am Montag. Dann sind wir da.“
Ob Carola Wolter auch in Zukunft noch weiterhin für die Klinikclowns sammeln wird, hängt davon ab, wie lange sie ihren Marktstand noch betreibt. „Ich werde im nächsten Jahr 65“, erklärte sie. „Da wird es langsam Zeit zum Ausruhen. Aber schreiben Sie einfach mal: Ja, ich mache weiter.“