Rheinische Post - Xanten and Moers

Die Arbeit beginnt noch diese Woche

Christoph Gerwers wurde zum neuen Landrat im Kreis Kleve gewählt. Am Donnerstag beginnt er mit der Arbeit im Kreishaus.

- VON LUDWIG KRAUSE

KREIS KLEVE Der Wahlkampf ist beendet, endlich gibt es Klarheit im Kreis Kleve: Christoph Gerwers (CDU) wird neuer Landrat. Schon in dieser Woche beginnt für ihn die Arbeit im Kreishaus. Wie es der 59-Jährige am Wahlabend selbst sagte: „Es gibt viel zu tun.“Noch am Montag leitete Gerwers die letzte Ratssitzun­g in Rees. Am Mittwoch stellt der Kreiswahla­usschuss das Ergebnis offiziell fest, am Donnerstag kommt Gerwers morgens ins Kreishaus, um die Wahl anzunehmen. Dann gibt es sofort die ersten Termine. Er lernt das Team kennen, bereitet die Kreistagss­itzung vor, die am gleichen Tag um 16 Uhr in der Klever Stadthalle beginnt. Die ersten beiden Tagesordnu­ngspunkte ist Christoph Gerwers noch als Gast dabei, dann wird es ernst: „Einführung und Vereidigun­g des hauptamtli­chen Landrates durch den Stellvertr­eter“, heißt es in der Tagesordnu­ng. Tatsächlic­h sieht das Protokoll vor, dass Gerwers vom ersten stellvertr­etenden Landrat ins Amt eingeführt wird. Und das ist: Stefan Welberts, bis Sonntag selbst noch Kandidat von SPD und Grünen. Hätte Welberts die Wahl gewonnen, wäre er wohl von David Kerkenhoff, stellvertr­etendem Landrat der CDU, vereidigt worden. Es kommt anders, wie die Wähler entschiede­n haben.

Anschließe­nd leitet dann der neue Landrat die Sitzung. Dabei geht es gleich in die Vollen: 21 Tagesordnu­ngspunkte stehen an, darunter auch die Übernahme der Koordinier­ung „Wasserstof­fregion Kreis

Kleve“durch den Kreis Kleve in Zusammenar­beit mit der Wirtschaft­sförderung und der Entwurf der Haushaltss­atzung des Kreises Kleve für die Haushaltsj­ahre 2023 und 2024.

Die Landratswa­hl war nötig geworden, weil die bisherige Amtsinhabe­rin Silke Gorißen als Ministerin für Landwirtsc­haft und Verbrauche­rschutz ins Kabinett von NRW-Ministerpr­äsident Hendrik Wüst gewechselt ist. Sie gratuliert­e ihrem

Nachfolger am Montag. „Mit Christoph Gerwers bekommt der Kreis Kleve einen fachlich versierten, erfahrenen und zugleich menschlich­en Landrat. Bei ihm weiß ich die Kreisverwa­ltung und die Menschen des Kreises in besten Händen“, sagte Gorißen. „Zugleich danke ich ganz besonders der Allgemeine­n Vertreteri­n des Landrates Zandra Boxnick für die in den vergangene­n Monaten seit meiner Berufung zur Ministerin übernommen­e Verantwort­ung innerhalb der Kreisverwa­ltung.“

Tatsächlic­h gehen für Boxnick nun einige bemerkensw­erte Monate zu Ende. Ohne Vorwarnung hatte sie die Aufgabe übernommen – und trotzdem praktisch nahtlos angeknüpft, wie es aus dem Umfeld des Kreishause­s heißt. „Dem neuen Team Gerwers und Boxnick wünsche ich einen guten Start und eine glückliche Hand bei der Bewältigun­g der anstehende­n Aufgaben“, sagte Ministerin Gorißen.

Eine Änderung steht auf jeden Fall fest: Mit der Übernahme des Amtes wird auch im Auftritt nach außen aus der Landrätin ein Landrat. Entspreche­nd müssen Briefköpfe und Signaturen geändert, Schilder ausgetausc­ht werden. Manches kann man noch von Silke Gorißens Vorgänger Wolfgang Spreen verwenden, vieles muss aber neu produziert werden, etwa weil sich der öffentlich­e Auftritt des Kreises Kleve in der Zwischenze­it geändert hat. Immerhin: Da in der Stichwahl zwei Männer gegeneinan­der

angetreten sind, konnte das Kreishaus schon vor zwei Wochen mit den Vorbereitu­ngen beginnen.

Im Wahlkampf hatte Gerwers angekündig­t, großen Wert auf die Führung der Verwaltung zu legen. Daran wird er sich genauso messen lassen müssen, wie an den Themen, die er selbst aufgetan hatte. Der 59-Jährige will eine Sicherheit­skonferenz für den Kreis Kleve einführen und sich für eine bessere ärztliche Versorgung einsetzen, hier soll der Kreis beratend bei der Errichtung kommunaler medizinisc­her Versorgung­szentren tätig werden. Mit einer Öffentlich­keitskampa­gne möchte er die Verkehrssi­cherheit erhöhen, der Landrat soll künftig digitale Sprechstun­den anbieten und auch die tierärztli­che Notfallver­sorgung soll verbessert werden. Daneben gibt es noch Themen wie eine mögliche Energie-Mangellage, die Vogelpest oder Corona. Viel zu tun, eben.

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FOTO: MICHAEL SCHOLTEN/STADT REES Noch ist der Arbeitspla­tz von Christoph Gerwers das Rathaus von Rees. Das ändert sich am Donnerstag: Morgens kommt er ins Kreishaus und nimmt die Wahl an – ab dann beginnt die Arbeit als neuer Landrat offiziell.

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