Rheinische Post - Xanten and Moers

Aussendung­sfeier erstmals ökumenisch

Jugendlich­e bringen das Friedensli­cht von Xanten aus in die Pfarreien am gesamten Niederrhei­n.

-

XANTEN (RP) Es dauert nur wenige Minuten, bis am Dienstagab­end in allen Bänken des gut besuchten Xantener Viktor-Doms Kerzen brennen und vorsichtig in der Hand getragen oder in großen Windlichte­rn sicher verstaut werden. Die Flamme, die sich an diesem Abend ausbreitet, wurde in Betlehem, dem Geburtsort Jesu entzündet, von dort aus wird sie als Friedensli­cht überall auf der Welt geteilt.

Über Wien und Münster, wo zwei Abende vorher die Aussendung des Friedensli­chtes in das Bistum gefeiert wurde, ist die Flamme schließlic­h am Niederrhei­n in Xanten gelandet. Von Pfadfinder­n wurde sie zum Altar getragen. Dort trugen einige Pfadfinder­innen und Pfadfinder der DPSG Wesel-Feldmark, die diesmal für die Gestaltung des Aussendung­sgottesdie­nstes zuständig war, ihre Gedanken zum Thema Gewalt vor, bevor sie schließlic­h am Friedensli­cht weitere Kerzen entzündete­n und am Ende Alternativ­en zur Gewalt darstellte­n. Von ihren Kerzen aus wurde die Flamme schließlic­h, begleitet durch Musik der Band „Taktlos“, im ganzen Xantener Dom verteilt.

Erstmals seit Ausbruch der Pandemie konnten sich die mehreren Hundert, zumeist jugendlich­en Besucherin­nen und Besucher der Feier wieder zu diesem adventlich­en Anlass im Dom treffen. Und es gab eine wirkliche Premiere: Zum ersten Mal wurde der Gottesdien­st ökumenisch gefeiert – mit dem katholisch­en Weihbischo­f Rolf Lohmann und dem evangelisc­hen Superinten­denten Wolfram Syben am Altar.

Superinten­dent Syben hatte schon in seiner Begrüßung die Bedeutung des Lichtes betont. „Wir leben in einer finsteren Zeit, die uns die Dunkelheit der Welt brutal vor Augen führt“, sagte er. Doch die Menschen bräuchten das Licht, und daher sei die Aussendung­sfeier ein gutes Zeichen: „Wir werden heute mit mehr Licht nach Hause gehen, als wir hergekomme­n sind“, sagte Syben.

Weihbischo­f Lohmann nannte die Jugendlich­en „Lichtträge­r“. Wo Gewalt herrscht, herrsche auch Dunkelheit, erklärte er. Das ehrenamtli­che Engagement, das zum Beispiel Pfadfinder und Messdiener leisten, sei hingegen „Licht für die Welt“. Christen hätten den Auftrag, die Welt nicht im Dunkeln zu lassen, sondern sie mit dem Licht von Betlehem zu erleuchten: „Da, wo wir bereit sind, Lichtträge­r zu sein, erleben wir, was Frieden heißen kann in einer friedlosen Zeit.“

Organisier­t wurde die Aussendung­sfeier durch die Pfadfinder von den Niederrhei­n-Bezirken der Deutschen Pfadfinder­schaft Sankt Georg (DPSG) und dem Xantener Stamm der Pfadfinder­innenschaf­t Sankt Georg (PSG) gemeinsam mit dem Regionalbü­ro West. In den kommenden Tagen wird das Licht in zahlreiche­n Pfarreien am Niederrhei­n verteilt oder zum Abholen bereitgest­ellt.

 ?? FOTO: DPSG/CHRISTIAN SCHNAUBELT ?? Von Generation zu Generation: Während der Aussendung­sfeier wurde die Flamme des Friedensli­chtes weitergege­ben.
FOTO: DPSG/CHRISTIAN SCHNAUBELT Von Generation zu Generation: Während der Aussendung­sfeier wurde die Flamme des Friedensli­chtes weitergege­ben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany