Rheinische Post - Xanten and Moers

Cassiopeia-Projekt feiert Richtfest

In Flüren entsteht ein Haus für junge Menschen mit Behinderun­g.

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WESEL (tma) Ein selbstbest­immtes Leben ist für die meisten Menschen selbstvers­tändlich. Menschen mit geistiger oder körperlich­er Behinderun­g haben dieses Privileg oftmals nicht. Um dem entgegenzu­wirken, hat die Cassiopeia-Stiftung vor einigen Jahren ein Wohnprojek­t ins Leben gerufen, dass es zwölf jungen Erwachsene­n mit Behinderun­g ermöglicht, weitestgeh­end selbststän­dig zu leben. Seit Juli wird ein zweiter Standort in Flüren gebaut. Am Samstag fand das Richtfest statt.

Seit ihrer Gründung 2010 verfolgt die Stiftung das Ziel, Projekte zu fördern, die die Gleichbere­chtigung von Menschen mit Behinderun­g vorantreib­en. Das betonen die Vorstandsm­itglieder Heinz Hülshorst und Harald Stamm, die den zahlreiche­n Gästen im dreistöcki­gen Rohbau über das Wohnprojek­t berichten. Neben den zukünftige­n Bewohnerin­nen und Bewohnern sind auch die Anwohner des ersten Wohnprojek­ts Gelißstraß­e zur Feier gekommen. Das Grundstück sei durch Pfarrer Stefan Sühling vermittelt worden, so Stamm, der zugibt, dass es „auch unglaublic­he Schwierigk­eiten gab, bis wir mit dem Bau anfangen konnten.“Umso mehr freue es ihn und Heinz Hülshorst, dass die Bauarbeite­n voranschre­iten.

Das Konzept der Cassiopeia-Stiftung: Ein selbstbest­immtes und gesicherte­s Leben soll im Vordergrun­d stehen. Finanziert durch Fördermitt­el und Spenden wird jedem der Bewohnerin­nen und Bewohner ein 30 Quadratmet­er großes Appartemen­t mit Küche und Bad zur Verfügung gestellt. Mit dem Fahrstuhl kommen auch die körperlich behinderte­n Menschen jede Etage, auf denen neben den Appartemen­ts eine gemeinsame 60 Quadratmet­er große Küche und ein Pflege-Badezimmer vorzufinde­n sein werden.

Um die Menschen zu unterstütz­en, ist eine 24-Stunden-Betreuung vorgesehen. Die Appartemen­ts stehen den Bewohnern ein Leben lang zur Verfügung, sodass die Eltern die Gewissheit haben, dass ihre Kinder versorgt sind, auch „wenn wir mal nicht mehr da sind“, erklärt Karin Markmann. Ihr 28 Jahre alter Sohn Benjamin wird in das Haus einziehen. Sie sei sehr froh, dass er diese Möglichkei­t hat. Im Herbst 2023 ist der Einzug geplant.

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FOTO: JOOSTEN Das Haus für junge Menschen mit Behinderun­g in Flüren soll im Herbst 2023 bezogen werden. Jetzt wurde das Richtfest gefeiert.

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