Rheinische Post - Xanten and Moers

Kalenderbl­att

20.12.69

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

Der römische Kaiser Vespasian herrschte zehn Jahre und hinterließ sein Amt nach seinem Tod seinen beiden Söhnen Titus und Domitian. Vespasian gilt als Begründer der flavischen Dynastie, die auf die julisch-claudische­n Kaiser folgte. Doch zunächst musste Vespasian sich im „Vierkaiser­jahr“durchsetze­n. 69 nach Christus erhoben Galba, Otho, Vitellius und Vespasian Anspruch auf die Herrschaft. Galba hatte sich schon im Jahr zuvor zum Kaiser ausrufen lassen, der Senat hatte ihn bestätigt. Doch schon bald darauf brachte Galba seine Anhänger, zu denen Otho gehörte, gegen sich auf. Galba wurde getötet, und Otho herrschte für einige Monate, während in den westlichen Provinzen dessen Herausford­erer Vitellius an Macht gewann. Nach Othos Niederlage marschiert­e Vitellius in Rom ein. Vespasian, der seit den Erfolgen im Jüdischen Krieg im Osten eine starke Machtposit­ion hatte, wartete zunächst ab. Im Sommer 69 ließ er sich schließlic­h in Alexandria zum Kaiser erheben. Nach mehreren Schlachten hatten sich bis Mitte Dezember die meisten Truppen des Vitellius ergeben. Dieser zeigte sich zur Abdankung bereit. Doch seine in Rom verblieben­en Anhänger wollten keinen Kompromiss: Es kam zu einer blutigen Schlacht auf dem Kapitol, bei dem die Tempel des Hügels niederbran­nten. Als die Flavier die Stadt eroberten, wurde Vitellius gefangenge­nommen, getötet und seine Leiche in den Tiber geworfen. Damit war Vespasian unangefoch­tener Kaiser Roms. Auf die inneren Kämpfe folgte unter seiner Herrschaft eine Phase der Stabilisie­rung und der Bautätigke­it: Unter anderem wurde unter Vespasian das Kolosseum erbaut.

Kaiser Vespasian: Der erste Flavier

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