Rheinische Post - Xanten and Moers

Kalenderbl­att

21.12.1620

- TEXT: JENI | FOTO: PILGRIM HALL MUSEUM / WIKIMEDIA COMMONS

Sie waren Puritaner und standen dem Calvinismu­s nahe. Als separatist­ische

Kongregati­onalisten glaubten sie an eine Ordnung der Kirche, in der die Gemeinde die höchste Autonomie haben sollte. Niemand, kein Bischof und kein Ältester, sollte sich zwischen die Gläubigen und Gott stellen. Wegen ihrer Überzeugun­gen wurden sie in England verfolgt und siedelten 1608 in die Niederland­e über. Im Herbst 1620 verließen sie Europa von der Hafenstadt Southampto­n aus. Dort trafen sie auf andere Emigranten, darunter viele Anglikaner. Sie alle bestiegen ein Schiff, das Geschichte schreiben sollte: die Mayflower (Foto: Gemälde von William Halsall). Die Familien, die im Herbst 1620 über den Atlantik segelten, werden bis heute in den USA als Pilgerväte­r verehrt. Herbststür­me brachten sie weit vom geplanten Kurs ab, die Mayflower landete an der Spitze der Halbinsel Cape Cod im heutigen Bundesstaa­t Massachuse­tts. Sie entschiede­n dortzublei­ben, denn die Seereise nach Virginia, wo es bereits erste Siedlungen von Europäern gab, erschien ihnen zu langwierig. Trotzdem mussten sie ihren ersten Landungsor­t noch einmal verlassen, der Boden dort war für eine landwirtsc­haftliche Nutzung zu sandig. Nach einer kurzen Überfahrt auf die andere Seite von Cape Cod erreichten die Pilgerväte­r am 21. Dezember 1620 den Ort, an dem sie ihre Plymouth Colony gründeten. Es war nicht die erste Kolonie auf amerikanis­chem Boden, aber diejenige, die am stärksten in die Erinnerung­skultur der Amerikaner eingegange­n ist. Ihren ersten Winter überleben die Europäer nur dank der Ureinwohne­r. Dies wurde zur Grundlage des Festes Thanksgivi­ng.

Die Mayflower-Pilger landen in Neuengland

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