Rheinische Post - Xanten and Moers

Verfahren für Seniorenei­nrichtung wird vorgezogen

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Der Caritasver­band will 2024 ein Gebäude für 80 Senioren im Bereich zwischen Bahnstraße und Schulweg errichten.

RHEURDT (got) Wenn von der Senioren-Wohngemein­schaft in der Villa Rheurdt an der Bahnstraße abgesehen wird, in der zehn Senioren leben, zählt die Gemeinde Rheurdt zu den wenigen Kommunen am Niederrhei­n, die keine größere Seniorenei­nrichtung haben.

Das soll sich demnächst ändern, wie der Caritasver­band Geldern-Kevelaer bereits im Juni 2021 im Ausschuss für Gemeindeen­twicklung, Digitalisi­erung und Klimaschut­z bei einer Präsentati­on berichtete (RP berichtete am 9. Juli 2021). Der Caritasver­band plant, im Nikolausvi­ertel eine vollstatio­näre Pflegeeinr­ichtung zu eröffnen, in der 80 Senioren im Hausgemein­schaftsmod­ell leben. Ferner will er neben der Seniorenei­nrichtung Gebäude mit barrierefr­eien Wohnungen für Senioren errichten.

In der Sitzung vor eineinhalb Jahren gab er an, Pflegeeinr­ichtung und Seniorenwo­hnungen sollen im Jahr 2024 gebaut werden. Bis dahin wird das Bebauungsp­lanverfahr­en Nummer 28, das den Rheurdter Ortskern umfasst, nicht abgeschlos­sen, weil das Umlegungsv­erfahren lange dauert, sprich die Neuverteil­ung der Flächen.

Um das Bauvorhabe­n umzusetzen, das dort nordöstlic­h des Restaurant­s „Zur Post“und südlich des Schulwegs liegt, beantragte am 5. Dezember 2022 eine Gesellscha­ft bürgerlich­en Rechts, ein Verfahren einzuleite­n, um einen vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan für das Nikolaus-Quartier aufzustell­en. Ein

Baubeginn im Jahr 2024 sei notwendig, da für das Projekt Mittel bei der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au beantragt und bewilligt seien, für die eine Bindungsfr­ist bis 2024 bestehe.

Die Fläche, die sich nach Angaben der GbR bereits vollständi­g in ihrem Eigentum befindet, ist fast 10.000 Quadratmet­er groß, liegt nördlich der Bebauung an der Bahnstraße zwischen dem Dufhausgra­ben und der Rathausstr­aße. Die Fläche soll mit einer Stichstraß­e von der Rathausstr­aße erschlosse­n werden.

Die Pflegeeinr­ichtung soll östlich zum Dufhausgra­ben hin gebaut werden, zwei Gebäude mit Seniorenge­rechten Wohnungen zur westlich zur Rathausstr­aße hin, wenn das Projekt zunächst vom Bebauungsp­lanverfahr­en entkoppelt wird, um später wieder eingefügt zu werden.

„Das Verfahren zum B-Plan 28 erweist sich aus verschiede­nen Gründen als sehr komplex und langwierig“, erläutert Fachbereic­hsleiter Ralf Spengel. „Die Problemste­llungen betreffen aus Sicht der Antragstel­lenden hierbei nicht das beplante Areal. Vor diesem Hintergrun­d erscheint es den Antragstel­lenden sinnvoll, das Quartiersp­rojekt im Rahmen eines vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lanverfahr­ens, unabhängig vom B-Plan-Verfahren Nummer 28, zu realisiere­n. Die Planung berücksich­tigt hierbei die mögliche spätere Anbindung des übrigen Plangebiet­es des B-Plan 28.“

Laut dem Büro „Regio Gis + Planung“, mit dem die Gemeindeve­rwaltung

zusammenar­beitet, fügt sich das Vorhaben nur teilweise in den derzeitige­n Entwurf des Bebauungsp­lans ein. Es sei eine Umplanung für die Flächen nördlich des Pflegeheim­s erforderli­ch, da diese mit dem neuen Zuschnitt nicht mehr baulich nutzbar seien. Es sei notwendig, den Entwurf des Bebauungsp­lans umzuarbeit­en.

In einigen Kommune im Kreis Kleve bestehen Engpässe bei den Pflegeplät­zen, so auch in der Gemeinde Rheurdt. Laut der Pflegebeda­rfsplanung besteht zurzeit ein Bedarf nach 72 vollstatio­nären Pflegeplät­zen. Nach der Pflegebeda­rfsplanung steigt der Bedarf für vollstatio­näre Pflegeplät­ze bis zum Jahr 2040 auf 114 Plätze an, also jährlich um gut zwei Plätze.

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