Rheinische Post - Xanten and Moers
Was vor dem Fest knapp werden könnte
Weil Heiligabend auf einen Samstag fällt, rechnen Supermarkt-Betreiber eigentlich mit einer ruhigen Woche.
WESEL (meko) Ende der Woche ist Weihnachten. Zwar liegen die Feiertage in diesem Jahr nicht schön für Arbeitnehmer, dafür bleibt zwischen dem vierten Advent und den Feiertagen noch fast eine ganze Einkaufswoche – zum Beispiel, um in Ruhe das Weihnachtsessen zu planen. „Wir erwarten ein entspanntes Weihnachtsgeschäft“, erklärt Sven Komp, der die Edeka-Märkte in Lackhausen und Obrighoven betreibt. Denn: „Wir sehen, dass die Kunden sich jetzt schon bevorraten.“Das ist besonders bei den Klassikern Gans und Ente zu spüren. Vorbestellungen für das Festtags-Geflügel musste Komp bereits in der vergangenen Woche kappen – im Moment sei schlicht wenig Ware verfügbar, unter anderem hatte die Geflügelpest zu Ausfällen bei den Produzenten gesorgt. Vermehrt wird dafür laut Komp in diesem Jahr Rind gekauft, bei Schwein,
Hühnchen und Wild ist die Nachfrage stabil.
Ähnliche Probleme wie bei Gans und Ente gibt es übrigens beim Karpfen, der traditionell in vielen polnischen Familien zu Weihnachten auf den Tisch kommt. Der trockene Sommer habe die Karpfenteiche austrocknen lassen, melden die Lieferanten an den Edeka-Betreiber zurück. Deshalb ist der Preis auch saftig angezogen: Kostete das Kilo Karpfen im Vorjahr noch sechs Euro, liege der Kilopreis nun bei 15 Euro.
In der Woche vor Weihnachten folgen alle Komp-Märkte den regulären Öffnungszeiten, Heiligabend bleibt zwischen 7 und 13 Uhr die Möglichkeit einzukaufen. „Freitag und Samstag wird es bestimmt noch stressiger“, prognostiziert Komp und rät Kunden deshalb, die Stoßzeiten – zwischen 10 und 13 sowie zwischen 17 und 19 Uhr – zu vermeiden, um dennoch entspannt einkaufen zu gehen.
Daniel Peeters, der Betreiber der Rewe-Märkte in Flüren und der Feldmark, hat an Heiligabend eine ganz eigene Tradition: Der Markt in Flüren öffnet dann schon um 6 Uhr morgens – Kundenservice. Denn viele der älteren Kunden kaufen dann noch die letzten frischen Zutaten fürs Weihnachtsessen, dafür ist die extra-Stunde am Morgen besonders beliebt. „Man könnte eher darüber nachdenken, schon um 13 Uhr zu schließen“, erläutert der Rewe-Markt-Betreiber diese Spezialität. In seinem Geschäft in der Feldmark sei das indes nicht nötig, hier reicht es erst um 7 Uhr anzufangen. Beide Märkte schließen um 14 Uhr.
Auch Peeters erwartet „eine relativ ruhige Woche“, merkt aber in diesem Jahr durchaus verändertes Kaufverhalten: „Die Kunden sind sparsamer geworden.“Zwar bleibt Weihnachten essenstechnisch etwas besonderes, dafür verringern sich die Mengen, insbesondere beim Fleisch.
So sind die Vorbestellungen zum Beispiel für teures Rindfleisch kleiner als in den Vorjahren. Außerdem würden die Kunden nun vermehrt zu den Sonderangeboten greifen – bei Rewe Peeters etwa sind die Rouladen schon seit der Vorwoche im Angebot und seitdem auch gut gefragt.