Rheinische Post - Xanten and Moers
Sklave Moro muss noch einmal leiden
Dagmar Witt aus Xanten hat als Maxi Magga ein neues Buch veröffentlicht. Mit „Moro – Das Vermächtnis“endet ihre Dystopie-Trilogie. Sie hofft, damit ihre Leser zum Nachdenken über die heutige Gesellschaft zu bringen.
XANTEN Es war eine Reise über mehr als 1000 Seiten. Drei Jahre lang dauerte sie. Jetzt ist sie zu Ende: mit dem dritten Buch der Moro-Reihe. „Damit habe ich sie zum Abschluss bringen können“, sagt Dagmar Witt. „Moro hat sein Lebensziel und ich habe das Ziel meiner Buchreise gefunden.“
Als Maxi Magga schreibt die Xantenerin Bücher. Mit dem RuhrpottKrimi „Die Leiche bin ich“hat sie 2019 angefangen. Dann folgte „Der Abgerichtete“, ein düsterer Roman, der in der Zukunft spielt, im 24. Jahrhundert – er sollte der Auftakt einer gesellschaftskritischen Dystopie-Trilogie über die Hauptfigur Moro werden. Geplant war es damals nicht, dass es drei Bände werden. „Ich habe das erste Buch über Moro geschrieben und dachte: Das war’s. Das war es aber noch nicht.“
Dagmar Witt
Autorin mit dem Pseudonym Maxi Magga
Die Geschichte habe sie nicht losgelassen, berichtet Dagmar Witt. Also schrieb sie ein zweites Buch über Moro: „Flucht im 24. Jahrhundert“. Und dieser zweite Teil endete mit einem Hintertürchen, wie eine Leserin feststellte. „Das hatte ich gar nicht bemerkt“, erzählt Dagmar Witt. „Aber es stimmt. Deshalb ist das dritte Buch entstanden.“Im August ist es erschienen: „Das Vermächtnis“.
Darin geht es wieder um Moro, ihren Protagonisten aus den ersten beiden Bänden der Trilogie. Eine Wiederholung der Geschichten aus den ersten Büchern sei es aber nicht, erklärt Dagmar Witt. „Die Geschichte geht weiter und erreicht neue Entwicklungsstufen.“Der Klappentext verspricht Spannung: „Der flüchtige Sklave Moro fällt bei der Befreiung anderer Sklaven seinem früheren Besitzer in die Hände.“Sein Leben hänge an einem seidenen Faden, zumal es noch andere „mächtige Männer“auf ihn abgesehen hätten. „Leidensfähigkeit und Opferbereitschaft leiten ihn durch Zeiten grausamster Erniedrigung, doch auch neuer Hoffnungen.“
Die frühere Lehrerin Dagmar Witt will den Menschen aber nicht nur eine gute Geschichte erzählen, sondern sie will sie auch zum Nachdenken bringen. Deshalb hofft sie, dass sich ihre Leserinnen und Leser am
Ende Gedanken darüber machen, wo die Gesellschaft heute steht und „wohin sie driftet?“Die Gesellschaft in ihrer Moro-Trilogie lebe im 24. Jahrhundert. „Es ist nicht unsere Realität, aber wie weit sind wir davon entfernt?“Das treibt die Xantenerin um.
Aus der Trilogie soll trotzdem nicht noch mehr werden, ein weiterer Band ist nicht geplant. Dagmar Witt wird aber weiter schreiben. Zunächst will sie ein Versprechen von vor drei Jahren einlösen und einen weiteren Krimi erzählen. Und dann? „Dafür habe ich schon Ideen und Vorstellungen.“Es solle wieder in Richtung der Moro-Trilogie gehen, ohne dass es eine Neu-Auflage wird. Stattdessen will sie an ihrem Küchentisch – dort schreibt sie immer – eine neue, eigene Geschichte erzählen. Wieder wird es um die Entwicklung der Gesellschaft gehen. „Das beschäftigt mich.“Einen
Kinderbuch Die Freunde Jan Rumbuddel und Piet Quarkstrudel aus dem ostfriesischen Köttelbüll erhalten die Chance, in ihrem alten Beruf als Leuchtturmwärter auf einer Südseeinsel zu arbeiten. Die Geschichte „Leuchtturmwärter für Tschidschimarowo gesucht“ist von Jürgen Tronicke, die Illustrationen stammen von Heidi Perc aus Xanten. Das Kinderbuch kostet 16 Euro.
Krimi Zwei Ehepaare und eine Großmutter werden um ihre schwarz angesparte Rente erleichtert. Sie sinnen auf Rache und lochen den Betrüger in Eigenregie ein. Wie der Fall um Kultkommissarin Karin Krafft ausgeht, erzählen Thomas Hesse und Renate Wirth in ihrem Niederrhein-Krimi „Der Stier“. Das Taschenbuch kostet 13 Euro.
Plan hat sie nicht. „Ich fange an zu schreiben, die Figuren werden dann lebendig und machen ihr Ding.“
Bis einschließlich Donnerstag ist Dagmar Witt aber erst einmal noch auf dem Xantener Weihnachtsmarkt. Sie hat am Café Moll am Dom eine der Holzhütten bezogen. Dort stellt sie ihre Bücher vor und bietet sie an. Sie präsentiert auch Gemälde und Schmuck: Ringe, Anhänger und Ohrringe, die sie aus Glascabochons hergestellt hat. Als Ausgleich zum Schreiben: „Zum Herunterkommen“, wie Dagmar Witt alias Maxi Magga sagt.
Info Moro – Das Vermächtnis. Von Maxi Magga. Dritter und letzter Teil der Moro-Reihe, unabhängig lesbar, 356 Seiten. Als Taschenbuch kostet der Band 13,99 Euro. Die anderen Bände der Trilogie heißen „Der Abgerichtete“und „Moro – Flucht im 24. Jahrhundert“.
Die Evangelische Kirchengemeinde XantenMörmter lädt zu sehr unterschiedlich gestalteten Gottesdiensten an Heiligabend ein. Darunter ist eine Form, Weihnachten buchstäblich auf den Weg zu bringen. Das Team des Kindergottesdienstes hatte damit im vergangenen Jahr im Wald gute Erfahrungen gemacht. Damals war es Corona-Auflagen geschuldet. In diesem Jahr hat das Team weiter überlegt und den „Gottesdienst auf dem Weg“für einen Teil des Kurparkes konzipiert. Wer mitfeiern möchte, muss sich für einen Anfangspunkt und damit für einen Weg in die Geschichte hinein entscheiden: Mit den Weisen beginnt es auf der Wiese an der Bahnhofstraße nahe Europaplatz und Fußgängerzone, mit den Engeln auf der Wiese nahe der Skateranlage, mit den Hirten auf der Wiese nahe dem Imbiss „Essen für Jedermann“beim Nibelungenkreisel. An allen drei Orten beginnt um 17 Uhr der Gottesdienst. Dann brechen die Gruppen nach Bethlehem auf. Dort kommen sie gemeinsam an, um die Geburt Jesu zu finden und mit Liedern und Gebeten Weihnachten zu feiern. „Wir hoffen auf Mitfeiernde aller Generationen“, so Brigitte Messerschmidt, „denn die Wege sind kurz und weitestgehend barrierefrei. So können wir erleben, dass unterschiedlichste Menschen durch Christus verbunden sind. Herkunft, Sprache, Vermögen oder Alter – das alles wird unwichtig, weil wir an der Krippe zusammen kommen.“Eine Anmeldung zu diesem Gottesdienst ist nicht notwendig, der Anfangspunkt ist frei zu wählen. Eine Taschenlampe wird empfohlen. An allen Anfangspunkten erwartet ein Team die Gottesdienstteilnehmer.
„Ich habe das erste Buch über Moro geschrieben und dachte: Das war’s. Das war es aber noch nicht“
Musik im Xantener Dom Am Heiligen Abend erklingt ab 22 Uhr zur Einstimmung auf die Christmette die erste Kantate aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Mit dem berühmten Eingangschor „Jauchzet, frohlocket“eröffnet der Xantener Domchor mit Solisten und Orchester das weihnachtliche Geschehen. In der Christmette um 22.30 Uhr wird die C-Dur Messe KV 220 von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören sein. Des Weiteren wird noch eine Komposition des englischen Komponisten Philip Stopford gesungen, nämlich das wunderbare Chorstück „A Christmas Blessing“für Chor und Orgel. Erstmalig wird der gebürtige Xantener Jan Fackelmann die Basspartie in der Mozart-Messe übernehmen. Im Pontifikalamt am ersten Weihnachtstag um 11.30 Uhr erklingt im barocken Gewand die FDur-Messe von Valentin Rathgeber. Der Domchor wird von einigen Instrumentalisten begleitet. Am zweiten Weihnachtstag ist um 11.30 Uhr die Sopranistin Jennifer Froitzheim zu Gast im Xantener Dom. An der Domorgel musiziert Domkantor Matthias Zangerle mit der Sopranistin weihnachtliche Arien.