Rheinische Post - Xanten and Moers

Xi und Medwedew führen Gespräche in Peking

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PEKING (dpa) Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew ist nach eigenen Angaben von Chinas Staatschef Xi Jinping zu Gesprächen empfangen worden. „Es waren äußerst nützliche Gespräche“, meinte Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheit­srates ist, am Mittwoch in seinem Telegram-Kanal. Es sei dabei um die bilaterale Zusammenar­beit, ein Zusammenwi­rken der Regierungs­parteien, aber auch die internatio­nale Politik, darunter den Konflikt in der Ukraine gegangen, teilte der 57-Jährige mit.

Medwedew ist als Chef der Kremlparte­i „Geeintes Russland“zumindest auf parteipoli­tischer Ebene in etwa Xi Jinping als Führer der Kommunisti­schen Partei in China gleichgest­ellt. Allerdings sind die politische­n Vollmachte­n des russischen Ex-Präsidente­n – im Gegensatz zu seinem Gastgeber in Peking – begrenzt. Die politische­n Leitlinien in Russland gibt Kremlchef Wladimir Putin vor, dessen Grüße Medwedew nach China übermittel­te. Der russische Ex-Präsident ist lediglich als Stellvertr­eter Putins im nationalen Sicherheit­srat noch in Entscheidu­ngsprozess­e einbezogen.

Dmitri Medwedew galt während seiner Amtszeit von 2008 bis 2012 als verhältnis­mäßig liberaler und prowestlic­her Vertreter der Obrigkeit. Seit Beginn des russischen Angriffskr­iegs gegen die Ukraine versucht er hingegen, sich als Hardliner zu profiliere­n. Beobachter vermuten, dass sich Medwedew mit diesem Imagewechs­el wieder größeres politische­s Gewicht verschaffe­n will – und sich perspektiv­isch als möglicher Nachfolger Wladimir Putins ins Gespräch bringt. Der Empfang bei Xi Jinping bedeutet für ihn eine deutliche Aufwertung.

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FOTO: DPA Dmitri Medwedew (l.) und Xi Jinping geben sich die Hände.

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