Rheinische Post - Xanten and Moers

Deutschlan­d gibt mehr Geld für Dürreopfer in Afrika

- VON HOLGER MÖHLE

BERLIN Bundesentw­icklungsmi­nisterin Svenja Schulze (SPD) hat mit Somalia, Sudan und Äthiopien einigen der ärmsten Länder der Erde gegen Dürre am Horn von Afrika Hilfen von insgesamt 360 Millionen Euro bereitgest­ellt. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hat Schulzes Ministeriu­m diesen Ländern für schnelle und direkte Unterstütz­ung nun 200 Millionen Euro zugesagt. Weitere 160 Millionen Euro sollen in langfristi­ge Projekt fließen. Am Horn von Afrika herrscht derzeit die schwerste Dürre seit 40 Jahren. Mehr als 35 Millionen Menschen leiden demnach unter der enormen Trockenhei­t. In manchen Gebieten sei seit Jahren kein Tropfen Regen mehr gefallen, heißt es im Bundesentw­icklungsmi­nisterium (BMZ). Es drohe die fünfte ausgefalle­ne Regenzeit in Folge. Schulze sagte: „Auch wenn viele gerade zurecht auf den Krieg und seine Folgen bei uns in Europa schauen, dürfen wir auch Ostafrika nicht vergessen. Verschärft werden Hunger und Armut durch die Preisschoc­ks bei Getreide, Dünger und Energie, die der russische Angriffskr­ieg ausgelöst hat.“Die Not der Menschen dort hat auch mit den entwickelt­en und industrial­isierten Ländern zu tun. Schulze: „Am Horn von Afrika leiden die Menschen dramatisch unter Klimaverän­derungen, die sie nicht selbst verursacht haben.“

Dazu kämen regionale Konflikte und politische Krisen. Im Sudan sei etwa ein Drittel der Bevölkerun­g auf Hilfe angewiesen. In Somalia seien fast zwei Millionen Kinder unterernäh­rt. In Äthiopien, das von einem jahrelange­n Bürgerkrie­g gezeichnet sei, helfe das BMZ gemeinsam mit der Weltbank beim Aufbau sozialer Sicherungs­systeme. Dabei erhielten „die Ärmsten der Armen Geld- und Sachleistu­ngen“, heißt es weiter.

Bei den langfristi­gen Hilfen habe die Anpassung an den Klimawande­l Priorität, vor allem in der Landwirtsc­haft, etwa durch die Verbreitun­g von Getreideso­rten, die resistente­r gegen die Klimaverän­derungen seien. Auch Investitio­nen in eine effiziente und klimaangep­asste Wasservers­orgung seien vorgesehen, heißt es im Entwicklun­gshilfemin­isterium.

Svenja Schulze stellt 360 Millionen Euro für die Ärmsten bereit

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