Rheinische Post - Xanten and Moers

Auszubilde­nde sollen digitale Kompetenze­n erwerben

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DÜSSELDORF (jma) Es wird immer schwierige­r, Fake News im Internet zu erkennen. Nur ein Beispiel: Twitter-Chef Elon Musk verhindert­e kürzlich erst, dass falsche Behauptung­en zur Corona-Pandemie auf dem sozialen Netzwerk gelöscht werden. Dabei war das gängige Praxis – Twitter hatte seit 2020 mehr als 100.000 Beiträge entfernt und 11.000 Konten gesperrt. Wer im Dschungel der vielen Informatio­nen jetzt noch durchblick­en möchte, braucht also vor allem eines: digitale Kompetenz. Die Staatskanz­lei des Landes Nordrhein-Westfalen möchte diese bei Auszubilde­nden fördern und unterstütz­t deshalb das Modellproj­ekt „Kein Azubi ohne Digi“der Initiative BG 3000 mit 120.000 Euro.

1000 Auszubilde­nde aus Düsseldorf sollen ab Februar 2023 sechs interaktiv­e Online-Live-Trainings zum Thema Digitale Bildung erhalten. 60 Minuten dauern die Einheiten jeweils. Sie sollen vorrangig Nachrichte­nund Informatio­nskompeten­z vermitteln: „Die Teilnehmer lernen, wie man seriöse Quellen erkennt, wie die Algorithme­n in den sozialen Netzwerken funktionie­ren und wie sie die ersten Ergebnisse, die bei Google angezeigt werden, einordnen können“, sagt Projektlei­ter Stefan Krause von BG 3000.

Auch mit dem Urheberrec­ht und Hassrede im Internet werden die jungen Menschen sich beschäftig­en – und das ganz ohne Druck, vom Handy aus oder am Computer und während der regulären Arbeitszei­t. „Wir verzichten auf Frontalunt­erricht und bieten kleine Häppchen an, bei denen sie selbst mitmachen können“, sagt Simone Stein-Lücke, Gründerin und Geschäftsf­ührerin der BG 3000.

Die Industrie- und Handelskam­mer Düsseldorf unterstütz­t das Projekt. „Digital kompetente Auszubilde­nde sind für jedes Unternehme­n ein Gewinn“, sagt Hauptgesch­äftsführer Gregor Berghausen. Das Angebot sei niedrigsch­wellig und helfe kleinen und mittleren Firmen in der Region. Zuvor war „Kein Azubi ohne Digi“schon mit 1350 Auszubilde­nden in Krefeld getestet worden und soll auch dort weitergefü­hrt werden. Die Rückmeldun­gen seien sehr positiv gewesen, sagt Stein-Lücke.

Insgesamt kostet das Modellproj­ekt rund 210.000 Euro. Mit 120.000 Euro übernimmt das Land NRW den Großteil, den Rest tragen private Partner. Einer davon ist die Rheinbahn, deren Auszubilde­nde die Trainings ebenfalls absolviere­n. Am Ende erhalten erfolgreic­he Teilnehmer ein Zertifikat.

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