Rheinische Post - Xanten and Moers

Weihnachts­circus ist dieses Mal tierisch gut

Zum Programm gehört auch eine Hundedress­ur-Nummer. Wolfgang Lauenburge­r tritt dafür mit seiner vierbeinig­en Stunttrupp­e auf. Seine Familie und er haben schwierige Jahre hinter sich. Durch die Unterstütz­ung vieler Menschen haben sie die Zeit überstande­n.

- VON MARKUS WERNING

XANTEN Unter den Artisten des Xantener Weihnachts­circus ist in diesem Jahr auch eine mehrfache Weltrekord­halterin: Maya, ein Jack Russel Terrier. Mit verschiede­nen Kunststück­en hat es die Hündin ins Guinness-Buch geschafft. Von Donnerstag­abend an tritt sie an der Xantener Südsee auf. Zusammen mit zehn anderen Hunden.

Ihr Trainer heißt Wolfgang Lauenburge­r. Der Norddeutsc­he stammt aus einer Artistenfa­milie, ist im Zirkus geboren worden und aufgewachs­en, wie er sagt. Mit den Hunden ist er schon in vielen Ländern aufgetrete­n, genauso wie seine Tochter, die in den vergangene­n Jahren in seine Fußstapfen getreten ist – mit dem Papa als Assistent.

Schon früh hat Alexa Lauenburge­r bewiesen, dass sie das Talent von ihm geerbt hat. Als Kind habe sie schon mit den Hunden trainiert, berichtet der stolze Vater. Mit neun Jahren habe sie ihn gerufen und gesagt, sie wolle ihm etwas zeigen – es war eine eigene Show. Bald darauf trat sie im Fernsehen auf: 2017 nahm die junge Hundetrain­erin mit den Tieren an der RTL-Show „Supertalen­t“teil – und gewann. Mit zehn Jahren.

Fernseh-Auftritte in anderen Ländern folgten, zum Beispiel in Amerika und England, wie Vater Lauenburge­r berichtet. Er trat in dieser Zeit mehr in den Hintergrun­d, förderte und unterstütz­te seine Tochter, assistiert­e während ihrer Auftritte.

Aber Wolfgang Lauenburge­r geht auch selbst weiter in die Manege. Zum Beispiel in Xanten.

Er ist ein ruhiger, freundlich­er Mann, der die Übersicht selbst dann noch behält, wenn um ihn herum Tohuwabohu herrscht: Zu einem Presseterm­in des Xantener Weihnachts­circus bringt er nicht nur Maya mit, sondern auch Katy. Beide Hunde wuseln um ihn herum, aber ihr Trainer bleibt ruhig, zeigt ihnen ihren Platz und gibt Kommandos.

Auf ein Handzeiche­n oder Wort von ihm drehen sie sich um die eigene Achse, machen Salti oder springen mit ihm über ein Seil. Dabei wedeln sie vor Freude mit dem

Schwanz und wollen immer weiter machen. Zu bremsen sind sie kaum, schon gar nicht vor Publikum. Die Hunde sind Rampensäue: „Je mehr Zuschauer sie haben, umso mehr geben sie Gas“, sagt Lauenburge­r.

Trotz der vielen Erfolge hat seine Familie auch schwierige Zeiten hinter sich, genauso wie andere Artisten. Wegen der Corona-Pandemie wurden 2020 und 2021 zahlreiche Auftritte abgesagt. Vater und Tochter waren plötzlich arbeitslos, die Einnahmen brachen weg. Die Familie musste trotzdem ernährt werden – und zur Familie gehören sogar insgesamt 13 Hunde, auch wenn zwei nicht mehr auftreten können, wegen

ihres Alters. Aber die Familie hat diese Zeit überstande­n.

Lauenburge­r hält sich mit Boxen fit, wie auf seinem Instagram-Account zu sehen ist. Und als Boxer weiß er, dass das Leben hart zuschlagen kann, aber es kommt darauf an, wieder aufzustehe­n. Viele Menschen haben ihm und seiner Familie dabei geholfen: „Wir wollen uns bei allen vom tiefsten Herzen bedanken“, schrieb die Familie Ende 2021 auf Facebook. „Mit euch allen werden unsere Hunde und wir auch diese Zeit überstehen.“Und so können Maya, Katy und die anderen neun Hunde im Xantener Weihnachts­circus auftreten.

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RP-FOTO: ARFI Hundetrain­er Wolfgang Lauenburge­r mit Maya und Katy. Mit ihnen und neun weiteren Hunden tritt er im Xantener Weihnachts­circus auf.
 ?? RP-FOTO: ARFI ?? Auf ein Kommando von Wolfgang Lauenburge­r macht Maya Kunststück­e wie einen Rückwärtss­alto.
RP-FOTO: ARFI Auf ein Kommando von Wolfgang Lauenburge­r macht Maya Kunststück­e wie einen Rückwärtss­alto.

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