Rheinische Post - Xanten and Moers
Kalenderblatt
22.12.1963
Die Passagiere, die im
Dezember 1963 an Bord des griechischen Schiffs „Lakonia“gingen, freuten sich auf eine
Weihnachtskreuzfahrt mit festlichem Programm. Ihr Ziel: die Kanarischen Inseln. Die ersten Tage der Fahrt verliefen ruhig – man hatte schnell wärmere Gewässer erreicht, und die Gäste konnten im Pool schwimmen und die Sonne genießen. Die „Lakonia“war ein ursprünglich niederländisches Schiff, das bereits seit mehr als drei Jahrzehnten die Weltmeere befuhr. 1930 war es im Auftrag einer niederländischen Schifffahrtsgesellschaft gebaut worden, 1963 hatte eine griechische Reederei es gekauft. Am Abend des 22. Dezembers 1963 entdeckte einer der Stewarts Rauch vor einem Friseursalon. Als er die Tür öffnete, stand der Raum in Flammen. Erste Löschversuche scheiterten, innerhalb kürzester Zeit hatte das Feuer den gesamten Korridor in Brand gesetzt. Der Feueralarm wurde ausgelöst.
Das Problem: Er war zu leise eingestellt und kaum zu hören. Im Festsaal, wo gerade eine Party stattfand, bemerkten die Passagiere nichts. Auch im Kino erkannten die Menschen die Gefahr nicht. Viel zu spät begann die Evakuierung des Schiffs. Passagiere in den Kabinen waren zum Teil bereits vom Feuer eingeschlossen. Diejenigen an Deck verloren in den immer dichter werdenden Rauchschwaden die Orientierung. Mehrere Rettungsboote brannten ab, andere konnten wegen mangelnder Wartung nicht zu Wasser gelassen werden. Passagiere und Besatzungsmitglieder, die keinen Platz in den wenigen Booten fanden, mussten sich mit einem Sprung ins Wasser von Bord retten. Das Feuer auf der Lakonia forderte 128 Todesopfer.
128 Totesopfer bei Feuer auf der „Lakonia“