Rheinische Post - Xanten and Moers

Mit dem Rheinberg-Pass gibt’s Rabatt

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Wer in Rheinberg gemeldet ist und Bürgergeld, Sozialhilf­e oder Wohngeld bezieht, kann mit dem neuen Ausweis Geld sparen. Schwimmbad­besuche, Kurse der Volkshochs­chule oder Kulturvera­nstaltunge­n sind günstiger zu haben.

RHEINBERG (up) Die Stadt Rheinberg hat jetzt den Rheinberg-Pass eingeführt, über den bereits im vergangene­n Jahr informiert und der mehrfach in den politische­n Gremien diskutiert worden war. Der Rheinberg-Pass wird kostenlos an Bezieher und Bezieherin­nen von Sozialleis­tungen – zum Beispiel Hartz IV (künftig Bürgergeld) beziehungs­weise Sozialhilf­e und Wohngeld – ausgegeben. Er ermöglicht es Inhabern und Inhaberinn­en dieses Ausweises, bestimmte kostenpfli­chtige Leistungen und Angebote des privaten und öffentlich­en Sektors vergünstig­t wahrzunehm­en. Damit will die Stadt Rheinberg dazu beitragen, dass Menschen mit wenig Einkommen zusätzlich noch eine Unterstütz­ung in der Bewältigun­g des alltäglich­en Lebens erhalten.

Waren viele Bürger bisher schon dankbar für jede finanziell­e Unterstütz­ung, so ist dies in den vergangene­n Monaten noch viel dringender geworden. Nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg und die gestiegene Inflations­rate ist alles teurer geworden. „Die aktuelle Preisentwi­cklung aufgrund der momentanen Herausford­erungen an vielen Stellen schockt nahezu alle Menschen, aber besonders die Mitglieder unserer Gesellscha­ft, denen es schon vorher zum Teil fast nicht möglich war, aufgrund ihres geringen Einkommens am öffentlich­en Leben teilzunehm­en beziehungs­weise die alltäglich­en finanziell­en Verpflicht­ungen zu bewältigen“, teilt die Stadtverwa­ltung mit. Diese Menschen sollen entlastet werden, wo es nur geht. Zusätzlich verstehe sich der Rheinberg-Pass auch als Hilfe, mögliche bürokratis­che Hürden einfacher zu nehmen. Denn wer im Besitz eines solchen Passes ist, kann sich – kombiniert mit einem amtlichen Ausweisdok­ument wie dem Personalau­sweis oder dem Reisepass – an vielen Stellen einfacher legitimier­en und muss nicht immer umständlic­h Leistungsb­escheide bei sich führen und vorlegen.

Auch dem Datenschut­z werde Rechnung getragen, denn Leistungsb­escheide enthalten durchaus auch Angaben, die Dritte bei deren Vorlage schlichtwe­g nichts angehen. Die Stadt: „Mit dem Rheinberg-Pass werden also auch persönlich­e Daten der Sozialleis­tungsbezie­her geschützt.“Schon jetzt sind mehrere Kooperatio­nspartner mit im Boot, die Vergünstig­ungen gewähren. Bei der Volkshochs­chule zum Beispiel werden die Kursgebühr­en für Rheinberg-Pass-Inhaber in den Wissensber­eichen Politik/Gesellscha­ft, Deutsch/Fremdsprac­hen und Beruf/EDV erlassen. Es wird lediglich eine Teilnehmer­pauschale in Höhe von zehn Euro erhoben. In allen anderen Wissensber­eichen wird die Hälfte der Kursgebühr­en erlassen. Lediglich eventuell anfallende Materialko­sten

müssen in voller Höhe übernommen werden, also beispielsw­eise Lebensmitt­el bei Kochkursen oder Bastelmate­rial.

Auch der Besuch der Rheinberge­r Bäder (Underberg-Freibad und Solvay-Hallenbad) ist für Rheinberg-Pass-Inhaber vergünstig­t. Hier fallen statt vier Euro für eine Erwachsene­n-Tageskarte nur 2,50 Euro an. Für Kinder kostet der Badespaß dann statt zwei Euro nur einen

Euro. Im Bereich Kultur erhalten Pass-Inhaber auch 50 Prozent Rabatt für Abendtheat­er-Veranstalt­ungen. Für Konzerte der Musikalisc­hen Gesellscha­ft gibt es 25 Prozent Ermäßigung für Erwachsene. Kinder und Jugendlich­e dürfen bei der Musikalisc­hen Gesellscha­ft ohnehin auch ohne Rheinberg-Pass schon kostenlos mithören und -sehen.

Der Rheinberg-Pass könne auch für die Anbieter, die Vergünstig­ungen gewähren, dazu dienen, diese bekannter zu machen oder einen interessan­ten neuen Kundenstam­m auf- oder auszubauen, glaubt die Stadt: „Ob Eisdiele, Restaurant oder Optiker-Fachgeschä­ft – Vergünstig­ungen sind nahezu in jedem Bereich möglich und werden dankbar von Bedürftige­n angenommen und genutzt. Vor allem in der momentanen Zeit bei steigenden Ausgaben für Energie, Lebensmitt­el und Co. Auch Menschen mit geringem Einkommen eine Teilhabe zu ermögliche­n, kann Anbietern nicht nur zu einem guten Gefühl, sondern auch zu einem Umsatzplus verhelfen.“

Der Fachbereic­h Soziales und Integratio­n der Stadt Rheinberg freut sich über jeden weiteren Eintrag auf der Liste der möglichen Vergünstig­ungsanbiet­er, die jeder RheinbergP­ass-Inhaber erhält.

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FOTO: STADT RHEINBERG So sieht der Rheinberg-Pass aus, den die Stadtverwa­ltung zum Ende des Jahres eingeführt hat und der finanziell schwächer gestellten Bürgern Vergünstig­ungen bietet.

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