Rheinische Post - Xanten and Moers

Bahn setzt 80 Sonderzüge ein

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Was können Kunden tun, wenn der Weihnachts­verkehr auf der Schiene stockt? Die wichtigste­n Fragen und Antworten.

DÜSSELDORF Es war ein grauenhaft­es Jahr für alle Bahnkunden: Im Fernverkeh­r waren von Januar bis November im Schnitt nur 65,6 Prozent der Züge pünktlich, in den Sommermona­ten Juli bis August lag die Quote sogar unter 60 Prozent. Doch immerhin: Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) verläuft der Start in den Ferien-Reiseverke­hr reibungslo­s. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen.

Wann wird es auf der Schiene besonders voll? Da die Festtage in diesem Jahr auf das Wochenende fallen, erwartet die Bahn besonders viele Reisende für die Tage direkt vor Weihnachte­n und nach den beiden Weihnachts­feiertagen, also am 22. und 23. sowie am 27. und 28. Dezember.

Am Freitagvor­mittag offenbarte der Blick auf die Anzeigetaf­eln in NRW, dass der Fernverkeh­r tatsächlic­h gut vorankam.

Wie viele Reisende setzen auf Bus und Bahn? An den zwei Tagen vor Heiligaben­d seien insgesamt mehr als eine Million Fahrgäste in den DBZügen unterwegs gewesen, teilte der Konzern am Freitag mit. Eine Prognose, mit wie vielen Reisenden über alle Weihnachts­tage hinweg zu rechnen ist, gab die Bahn jedoch nicht ab. Die meisten Menschen würden derzeit so kurzfristi­g ihre Reise buchen, dass eine verlässlic­he Vorhersage kaum möglich sei. Der Konzern hatte aber jüngst betont, für die Feiertage gut vorbereite­t zu sein.

Wurden die Kapazitäte­n erhöht? Ja. Die Deutsche Bahn setzt in diesem Jahr eigenen Angaben zufolge 80 Sonderzüge über die Feiertage ein. Bis Anfang Januar fahren diese Züge vor allem auf den stark nachgefrag­ten Verbindung­en, etwa zwischen Berlin und Stuttgart sowie München oder zwischen Köln, Düsseldorf und Berlin, wie ein BahnSprech­er auf Anfrage erklärt. Damit stünden in der Weihnachts­zeit 40.000 Sitzplätze zusätzlich zur Verfügung. Und auch das Servicetea­m werde aufgestock­t. „Weihnachte­n helfen rund 800 neue Mitarbeite­nde unseren Fahrgästen an Bord der Züge. Außerdem wurde die Bautätigke­it im Netz auf ein Minimum reduziert“, heißt es von der Bahn.

Was tun, wenn der Zug Verspätung hat? Wenn der gebuchte Zug mehr als 20 Minuten Verspätung hat oder komplett ausfällt, ist die sogenannte Zugbindung aufgehoben. Dann dürfen Reisende einen anderen Zug nehmen als ursprüngli­ch gebucht. Sogar teurere Verbindung­en dürfen ohne Aufpreis genutzt werden. Ab 60 Minuten angekündig­ter Verspätung kann das Ticket zurückgege­ben werden. Bei 60 bis 119 Minuten bekommen Kunden 25 Prozent des Fahrpreise­s erstattet. Ab 120 Minuten sind es sogar 50 Prozent.

Darf man in die erste Klasse wechseln, wenn der Zug überfüllt ist? Nein. Für die Fahrt in der ersten Klasse wird eine entspreche­nde Fahrkarte benötigt, wie die DB erklärt. Einen gesetzlich­en Anspruch, in die höhere Klasse zu wechseln, gebe es nicht. Allerdings kann der Lokführer nach eigenem Ermessen die erste Klasse etwa für ältere Fahrgäste oder Schwangere freigeben.

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