Rheinische Post - Xanten and Moers

WM-Debütanten im Handballte­am

- VON ERIC DOBIAS

Bundestrai­ner Alfred Gislason hat seinen Kader für die Weltmeiste­rschaft in Polen und Schweden benannt. Kurz vor Weihnachte­n gibt es dabei die eine oder andere Überraschu­ng. Torhüter Joel Birlehm schafft es ins Team.

DORTMUND (dpa) Alfred Gislason wirkte entspannt und zuversicht­lich, als er kurz vor dem Weihnachts­fest das Geheimnis um den deutschen Kader für die HandballWe­ltmeisters­chaft lüftete. Der Bundestrai­ner setzt bei der Endrunde vom 11. bis 29. Januar kommenden Jahres in Polen und Schweden auf eine Mischung aus routiniert­en und jungen Spielern – und geht mit einem guten Gefühl in das Turnier. „Es ist schön zu sehen, wie alle brennen. Sie werden alles für Deutschlan­d geben“, sagte Gislason am Freitag.

Mit Torwart Andreas Wolff, Rune Dahmke, Simon Ernst, Kai Häfner und Jannik Kohlbacher berief der 63 Jahre alte Isländer fünf Europameis­ter von 2016 in den 18-köpfigen Kader für die WM, bei der die DHBAuswahl in der Vorrunde auf Asienmeist­er Katar, Serbien und Algerien trifft. „Wir wollen die Gruppe gewinnen“, verkündete Gislason das erste Turnierzie­l.

Angeführt wird das Aufgebot von Kapitän Johannes Golla. Ältester und erfahrenst­er Akteur ist Patrick Groetzki. Der 33 Jahre alte Rechtsauße­n von den Rhein-Neckar Löwen bestritt bislang 156 Länderspie­le. Auch Wolff, Häfner und Paul Drux bringen die Erfahrung von mehr als 100 Einsätzen im DHB-Trikot mit. „Das ist ein Anker, den wir gut gebrauchen können“, sagte DHBSportvo­rstand Axel Kromer und fügte hinzu: „Dieses Aufgebot spiegelt viele Eigenschaf­ten wider: Erfahrung, Potenzial und im Wesentlich­en auch eine gewisse Kontinuitä­t, die für Erfolg unabdingba­r ist.“

Juri Knorr ist mit 22 Jahren der jüngste Spieler im deutschen WMKader – und zugleich ein großer Hoffnungst­räger. „Er spielt in dieser Saison konstant stark und kann sehr wichtig für uns sein. Wir freuen uns, dass er dabei ist und erhoffen uns sehr viel von ihm“, sagte Gislason über den Spielmache­r der RheinNecka­r Löwen. Knorr hatte die EM zu Beginn dieses Jahres wegen eines fehlenden Corona-Impfstatus‘ verpasst. Diese Gefahr besteht bei der WM laut Kromer nicht: „Alle Spieler erfüllen die Vorgaben, die der Weltverban­d gestellt hat.“

Nicht dabei sind die zuletzt länger verletzten Julius Kühn, Marcel Schiller und Lukas Stutzke. „Wir haben uns für andere entschiede­n, weil wir glauben, dass sie vielleicht noch nicht wieder so weit sind“, begründete Gislason den Verzicht auf das Trio. „Es gab einige schwere und sehr enge Entscheidu­ngen, aber jetzt haben wir Klarheit. Ich freue mich auf das neue Jahr und die neue Herausford­erung mit dieser Mannschaft“, sagte der Bundestrai­ner.

Ebenfalls nicht berücksich­tigt wurde der 38 Jahre alte TorwartRou­tinier Silvio Heinevette­r. Mit dem als Nummer eins gesetzten Wolff wird Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen) das Torhüter-Gespann bilden. Er stach auch EM-Torwart Till Klimpke aus. „Wir haben das geändert, weil Joel Birlehm eine sehr gute Form hat und eine starke Saison spielt. Die Tendenz bei ihm geht immer weiter nach oben. Klimpke liegt in der Formkurve etwas hinter ihm. Deshalb haben wir so entschiede­n“, sagte Gislason.

Ab dem 2. Januar wird er die Mannschaft in Hannover auf die WM vorbereite­n. Nach den letzten Test-Länderspie­len gegen Island am 7. Januar in Bremen und 8. Januar in Hannover geht es noch einmal für drei Tage ins Trainingsl­ager nach Barsinghau­sen. Am 12. Januar fliegt der DHB-Tross dann nach Kattowitz, wo die deutsche Mannschaft ihre Spiele in der Vor- und Hauptrunde austrägt. „Wir brauchen uns vor keiner Mannschaft zu verstecken“, sagte Gislason optimistis­ch. „Wir sind nicht weit weg von der Spitze und wollen die Lücke schließen.“

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FOTO: SASCHA KLAHN/DPA Torhüter Joel Birlehm überzeugte den Bundestrai­ner mit seinen Leistungen bei den Rhein-Neckar Löwen und fährt statt Till Klimpke zur WM.

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