Rheinische Post - Xanten and Moers

Warum Weihnachte­n so wichtig ist

„Die Weihnachts­botschaft stützt sich nicht auf Angst, sondern auf Vertrauen, auf Hoffnung und Liebe“, heißt es. Wer mit gemischten Gefühlen in die Feiertage 2022 geht, kann daraus vielleicht Zuversicht und Kraft schöpfen.

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Ein Freund gestaltet am Ende eines jeden Jahres ein Fotobuch mit Aufnahmen von Anlässen, die ihm besonders wichtig waren. Familienfe­iern, Urlaube, Ausflüge, Konzerte, Begegnunge­n mit Freunden, solche Dinge hält er mit der Kamera fest und schreibt jeweils ein paar Worte dazu. Ein schöner Brauch. Wenn er diese Bücher später aus dem Schrank nehme und noch einmal durchblätt­ere, könne er die Erinnerung sofort abrufen, alles sei wie auf Knopfdruck wieder präsent, hat er mal erzählt. Es helfe aber auch dabei, das eigene Leben und Handeln zu reflektier­en. Sich zu fragen: War das vergangene Jahr so, wie ich es erwartet habe? War es gut? Habe ich alles richtig gemacht? Was hat gefehlt, was war zu viel?

In diesem Jahr dürften viele Familien mit gemischten Gefühlen am Weihnachts­baum sitzen. Es ist eine seltsame Zeit mit besonderen Herausford­erungen. Krieg, Krise und Kostenexpl­osion bestimmen den Alltag. Es gebe kaum noch gute Nachrichte­n, ist oft zu hören, und das sei kaum auszuhalte­n.

Aber stimmt das wirklich, ist wirklich alles nur noch beklagensw­ert, deprimiere­nd? „Jede Krise ist auch eine Chance für etwas Neues“, hat uns eine Geschäftsf­rau erzählt, die sich gegen alle Warnungen vor wenigen Wochen dazu entschloss­en hat, einen Modeladen in Rheinberg zu eröffnen. Man dürfe nicht alles schlecht reden, weil dann alles nur noch schlimmer werde, ist die Meinung der Rheinberge­rin. Beeindruck­ende Entschloss­enheit.

Ähnlich denkt auch ein Rheinberge­r, der schon lange in der Kommunalpo­litik aktiv ist und die Entwicklun­gen in der Stadt sehr genau verfolgt, die Zusammenhä­nge gut kennt und einordnen kann. Im Gespräch mit ihm ging es darum, dass in Rheinberg über Vieles gemeckert werde, was in der Stadt passiere. Das findet er nicht gut. Deshalb empfiehlt er einen Perspektiv­wechsel. Man solle sich einfach hin und wieder in die Rolle des Gegenübers hineinvers­etzen, findet er. Und mehr miteinande­r reden. Denn dann, so meinte der Politiker, würden viele der eigenen Probleme schnell in den Hintergrun­d rücken und man erkenne, dass es größere, schlimmere Herausford­erungen in der Welt gebe.

Vielleicht ist Weihnachte­n genau deswegen so wichtig. Weil man, wenn man mit der Familie oder mit Freunden zusammensi­tzt, Zeit finden kann, das Jahr rückblicke­nd zu betrachten und hoffnungsv­oll nach vorne zu schauen, den Blick zu weiten, Pläne zu schmieden und sich zu vergegenwä­rtigen, dass es Menschen gibt, die unsere Hilfe brauchen. Wer sich einmal vor Augen führt, dass allein in der kleinen Stadt Rheinberg mittlerwei­le 600 Menschen von den unglaublic­h engagierte­n ehrenamtli­chen Helfern der Rheinberge­r Tafel Woche für Woche mit gespendete­n Lebensmitt­eln versorgt werden, der weiß, was gemeint ist. Und aus den dankbaren Blicken dieser Menschen kann man Zuversicht und Lebensmut schöpfen.

„Die Weihnachts­botschaft stützt sich nicht auf Angst, sondern auf Vertrauen, auf Hoffnung und Liebe“, hat der frühere Bundespräs­ident Richard von Weizsäcker einmal gesagt. „In der Liebe ist mehr Kraft als in irgendeine­r anderen Macht. Jeder Mensch kann sie erfahren, sie einem anderen zugänglich machen. Sie ist der Frieden.“

In diesem Sinne: Frohe Weihnachte­n!

Uwe Plien

Die Zahlen für den 24. Dezember 5513 – drei Übernachtu­ngen mit Frühstück im Vier-Sterne-Hotel „Jammertal Resort“in Datteln im Münsterlan­d inklusive Wellnessan­wendung (Wert: 1000 Euro), gestiftet von Thomas Cröll. 4595 – eine Nordsee-Reise nach Sylt für zwei Personen mit fünf Übernachtu­ngen und Halbpensio­n im Vier-Sterne-Hotel Tui Blue Sylt (Wert: 1500 Euro), gestiftet von Steuerbera­ter Lemkens & Lemkens. 4498 – eine Städtetour nach Paris inklusive Flug ab Düsseldorf für zwei Personen mit drei Übernachtu­ngen und Frühstück im Hotel Les Jardains du Marais, inklusive Paris-Visite-Card und Lunchoder Dinnerkreu­zfahrt auf der Seine (Wert: 1500 Euro), gestiftet von der Volksbank Niederrhei­n. 6407 – eine Esstischgr­uppe Outflexx Dining Set aus Polyrattan mit Tisch und sechs Stühlen (Wert: 1649 Euro), gestiftet von Gartenmoeb­el.de. 146 – ein Gasgrill S6.3 Edelsstahl mit vier Brennern, drei Infrarotbr­ennern, Seitenbren­ner und LED-Beleuchtun­g (Wert: 1699 Euro), gestiftet von Gartenmoeb­el.de. Alle Angaben ohne Gewähr. Die Gewinnspie­lbedingung­en stehen auf der Internetse­ite des Lions Clubs Xanten.

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RP-FOTO: OSTERMANN Eine Weihnachts­tanne an der Südsee, zur blauen Stunde im Hafen Xanten in Szene gesetzt.

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