Rheinische Post - Xanten and Moers

Kleines Licht gegen die Finsternis

In Alpens Kirchen steht die Flamme zum Teilen bereit. In Sonsbeck wurde sie von Haus zu Haus gebracht.

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ALPEN/SONSBECK (beaw) Zwei Tage vor Heiligaben­d ist in der gut besuchten Kirche St. Nikolaus in Veen das Friedensli­cht für die ganze Kirchengem­einde St. Ulrich ausgesandt worden. Es war eine stimmungsv­olle Feier: Anfangs herrschte Dunkelheit bei leiser Orgelmusik. Dazu sprachen Pfadfinder Texte über um sich greifende Unsicherhe­it, Anspannung und Finsternis. Dann brachte eine Stammesdel­egation das kleine, unscheinba­re Licht aus Bethlehem zum Altar, um es in der Kirche zu verteilen und im großen Kreis leuchten zu lassen.

Die Worte von Pastor Michael Erle waren hochaktuel­l. Etwa als er die von Herodes bis Putin ausgelöste Dunkelheit ansprach, der das zwar macht-, aber nicht wirkungslo­se Licht aus Bethlehem entgegenle­uchte. Er ermunterte dazu, das Licht des Friedens überall aufleuchte­n und zum deutlichen Zeichen gegen Gewalt und Fremdenhas­s

werden zu lassen. Der Veener Kinderchor unter Leitung von Christian Hubert sorgte für den musikalisc­hen Rahmen.

Gegen Ende der Aussendung­sfeier sangen Chor und Besucher den Pfadfinder-Klassiker „Kleines Licht aus Bethlehem“. Nach dem Auszug dankten die Pfadis allen Mitwirkend­en für diese wohl lange in Erinnerung bleibende Messfeier. Anschließe­nd gab’s einen geselligen Ausklang mit warmen Getränken. Von sofort an kann das Friedensli­cht an allen Krippen in den Pfarrkirch­en in Veen, Bönninghar­dt, Menzelen, Büderich, Ginderich und Alpen geteilt und mit nach Hause genommen werden. Die Pfadfinder hoffen, dass das kleine Licht des Friedens in vielen niederrhei­nischen Wohnungen wohltuende Wirkung entfaltet.

Die Sonsbecker Pfadfinder sind bereits am vierten Advent von Haus zu Haus gegangen, um das Friedensli­cht aus Bethlehem unter dem Motto „Frieden beginnt mit dir“in der Gemeinde zu verteilen. Das Austragen des Lichtes gehört in Sonsbeck zur festen Tradition. Bevor die Kinder und Jugendlich­en mit ihren Kerzen durch den Ort zogen, wurde in der St.-Maria-Magdalena-Kirche ein Gottesdien­st abgehalten. Die Besucher konnten sich auch dort ihr Licht abholen, das in der Weihnachts­zeit als Erinnerung dafür dienen soll, Frieden zu leben und zu verbreiten.

Das Licht wird seit 1986 in Bethlehem entzündet und als Zeichen des Friedens durch ganz Europa gebracht. In Deutschlan­d führen die Pfadfinder traditione­ll die Lichterspu­r weiter. Die Flamme wird erst von Betlehem nach Wien und von dort in die Diözesen und Gemeinden getragen. Dabei wird von derselben Flamme eine Kerze nach der anderen angesteckt.

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FOTO: ANJA FRINGS Die Pfadfinder von St. Ulrich haben in der Kirche St. Nikolaus Veen das Friedensli­cht ausgesandt für die ganze Gemeinde.

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