Rheinische Post - Xanten and Moers
„Letzte Generation“
wandels nicht mehr in vollem Umfang erleben wird. Ich fürchte, dass die Angst dieser jungen Generation mehr als berechtigt ist und ihre Sorge vor der Zukunft mit Recht um ein Vielfaches größer ist, als die Angst vor Strafen für ihre Aktionen. Zudem bezweifle ich, dass die zu erwartenden Kipppunkte noch so weit weg sind, dass wir uns die erst für 2045 als viel zu spätes Ziel ausgerufene Klimaneuralität leisten können. Das gegenwärtige Abtauen des polaren Eises und der Permafrostböden, die dramatischen Veränderungen des Jetstreams, die Verlangsamung des nordatlantischen Golfstroms und die Erwärmung der Meere: Wie soll das – wenn jetzt vielleicht schon nur sehr schwer – in 20 Jahren überhaupt noch zu stoppen sein, wenn wir so weitermachen? Darum sollte man die Sorgen der „Letzten Generation“ernst nehmen und nicht über mögliche Strafen diskutieren.
Zu „Reul warnt ,Letzte Generation’“(RP vom 6. Dezember): Herr Reul spricht von geltenden Regeln und beschwert sich über überschrittene Grenzen. Kein Wunder, dass er den ihm vorgehaltenen Spiegel ignoriert, denn er und seine Partei sind und waren es doch, die maßgeblich zuerst Grenzen überschritten und Regeln gebrochen haben, indem sie jahrzehntelang nichts oder zumindest nicht genug gegen die Klimakrise unternommen haben und sich stattdessen vielfach von Wirtschaftslobbyisten die Gesetze haben schreiben lassen. Einer der markantesten Hinweise auf dieses Fehlverhalten ist wohl das zu Recht als „Klimaklatsche“bezeichnete Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom April 2021 zum Klimaschutzgesetz. Den Demonstranten der „Letzten Generation“geht es um ihr Über