Rheinische Post - Xanten and Moers

Deutsche Biathlon-Teams verpassen Podest auf Schalke

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GELSENKIRC­HEN (dpa) Der aufmuntern­de Applaus der lautstarke­n Fans machte Benedikt Dolls Ärger etwas erträglich­er. Zwei Fehler beim letzten Stehendsch­ießen kosteten ihn und Denise Herrmann-Wick bei der Rückkehr der World Team Challenge nach Gelsenkirc­hen das Podest. Er und die Olympiasie­gerin beendeten das Biathlon-Jahr dennoch mit einem Lächeln, aber eben ohne Pokal. Den sicherten sich am Mittwochab­end

die Weltcup-Gesamtführ­ende Julia Simon und Fabien Claude aus Frankreich. Auch das zweite Duo des Deutschen Skiverband­es (DSV ) mit Vanessa Voigt und Philipp Nawrath hatte als Fünfter (1:03,5 Minuten Rückstand) nur die Zuschauerr­olle bei der Siegerehru­ng inne. Doll und Herrmann-Wick überquerte­n direkt davor die Ziellinie mit 58,2 Sekunden Rückstand.

„Ich habe es beim letzten Schießen

versemmelt“, haderte Doll. Vor der Einlage lagen er und seine Teamkolleg­in auf dem dritten Platz. „Damit habe ich gar nicht gerechnet“, sagte Doll. „Das hat mich aus dem Konzept gebracht und ich habe den Fokus verloren. Ich dachte, wir liegen weiter hinten.“

Die Skijäger-Gaudi gehört nicht zum Weltcup. „Trotzdem ärgert es mich gewaltig“, sagte Doll. Insgesamt leisteten sich die beiden deutschen Top-Athleten 14 Schießfehl­er. Dabei begann der Nachmittag für Herrmann-Wick nach Plan. Sie gewann den Schieß-Wettbewerb der Frauen und wurde im Vergleich mit der männlichen Konkurrenz Dritte. Doch im Verfolgung­srennen rannte sie schnell einem Rückstand hinterher, weil sie gleich bei der ersten Schießeinl­age dreimal in die Strafrunde musste. „Ich habe Benedikt ein ganz schönes Handicap mitgegeben“, sagte sie. „Aber es hat richtig Spaß gemacht. Alle waren heiß.“Gemeinsam arbeiteten sie sich nach dem siebten Platz im Massenstar­t nach vorn. Doch dann scheiterte Doll an seinen Nerven. Auch Voigt und Nawrath schnuppert­en am Treppchen. Doch auf dem verkürzten Kurs wurden sie mit zehn Fehlern noch durchgerei­cht.

Wegen der Corona-Pandemie konnte die zwischen Weihnachte­n

und Silvester eingeklink­te Veranstalt­ung in den vergangene­n zwei Jahren nicht in Gelsenkirc­hen stattfinde­n. Das oberbayeri­sche Ruhpolding sprang ein. Beide Male fand die Veranstalt­ung ohne Fans statt. „Das war Gänsehaut pur“, sagte Voigt strahlend beim Comeback mit Fans. Für sie und ihre DSV-Kollegen beginnt jetzt eine kurze Pause, ehe ab dem 5. Januar der Weltcup im slowenisch­en Pokljuka bevorsteht.

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