Rheinische Post - Xanten and Moers
Einbrecher schlagen nachts auf dem Weihnachtsmarkt zu
Eine Einbruchsserie auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt ist Gesprächsthema unter den Händlern. Der Veranstalter will jetzt reagieren.
(mas) Der Duisburger Weihnachtsmarkt biegt auf die Zielgerade ein. Noch bis zum 30. Dezember ist er geöffnet. Unter den Händlern gibt es seit Wochen schon ein Gesprächsthema: Die vermehrten Einbrüche in die Buden. Sechs Fälle hat die Polizei registriert, bei denen Täter in der Nacht in der Innenstadt zuschlugen.
Jeweils im Schutz der Dunkelheit machten sich die Unbekannten ans
Werk. Im Grunde ähneln sich fünf der Taten im Ablauf. Der erste Einbruch ereignete sich dabei am 28. November gegen 1.25 Uhr. Da meldet ein Security-Mitarbeiter der Polizei einen Hüttenaufbruch. Der Mann berichtet, dass der betreffende Stand um 0.30 Uhr noch unversehrt gewesen sei.
In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember wird dann die Holzklappe an einer weiteren Bude aufgebrochen. Danach erfolgen die Einbrüche in kürzeren Zeitabständen: In der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember verschaffen sich Einbrecher Zutritt zu einem Container hinter einem Stand, erbeuten dort Wechselgeld. Nach der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember werden der Polizei eine weitere Tat und ein Einbruchsversuch gemeldet: Aus einer Holzhütte entwenden die Täter ein Kabel und ein Mikrofon. An einem
Glühweinstand scheitern die Einbrecher an der Tür. „Ob es die gleichen oder wechselnde Täter waren, können wir aktuell nicht sagen“, berichtet Polizeisprecherin Jacqueline Grahl.
In einem bemerkenswerten Fall sind die Verantwortlichen hingegen bekannt: Am Mittwoch, 14. Dezember, fallen Mitarbeitern des Ordnungsamts gegen 1 Uhr drei Jugendliche auf. Schnell beschuldigen eine 15-Jährige und eine 17-Jährige einen 15-Jährigen, in ein Kassenhäuschen eines Karussells eingebrochen zu sein. Im Laufe der Befragungen wirft das Trio anschließend mit gegenseitigen Beschuldigungen wild um sich. Polizisten schreiben schließlich Strafanzeigen gegen alle drei Jugendlichen. Zwei von ihnen galten bis zur besagten Tatnacht als vermisst. Die Einsatzkräfte übergeben die jungen Einbrecher
dem Jugendamt oder den Erziehungsberechtigten.
Beim Weihnachtsmarktveranstalter Duisburg Kontor macht man sich Gedanken über die Einbruchsserie. Bislang patrouillieren jede Nacht vier Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes auf dem Markt. Im Austausch mit den Standbetreibern soll nun für 2023 ein neues Model erarbeitet werden, das mehr Sicherheit versprechen soll.