Rheinische Post - Xanten and Moers

Deshalb gehört der SVS in die Oberliga

- VON ANDRE EGINK

Die erste Fußball-Mannschaft des SV Sonsbeck hat eine sehr starke Hinrunde abgeliefer­t. Es gibt mehrere Gründe, warum der Aufsteiger zum Jahreswech­sel in der oberen Tabellenhä­lfte auf dem neunten Platz steht. Das sind die Erfolgsfak­toren.

SONSBECK Als bester Aufsteiger hat der SV Sonsbeck während der 21 Spieltage nicht nur einmal in der Fußball-Oberliga überrascht. Die Elf von Trainer Heinrich Losing belegt nach der ersten Saisonhälf­te den neunten Platz und holte 30 Punkte (38:32-Tore). Damit steht der SVS weit vor dem Regionalli­ga-Absteiger und Kreis-Rivalen VfB Homberg, der Fünftletzt­er ist. Das sind die Erfolgsfak­toren des SVS.

Das Trainertea­m Der Coach und sein Team finden zumeist die richtige Balance zwischen Lockerheit und Ernsthafti­gkeit. Heinrich Losing, Co-Trainer Jan Schmitz sowie Torwarttra­iner Bernd Vengels verfügen über ein großes Fachwissen, das sie nicht nur in der Theorie, sondern vor allem bei der praktische­n Umsetzung gut vermitteln. Das Trio versteht es, dass Optimale aus den Spielern herauszuki­tzeln und jeden auf die nächste Stufe zu bringen. Zum anderen spielt der persönlich­e Umgang mit den Jungs eine große Rolle. Jeder weiß, woran er ist, wie er sich verbessern kann und wie er sich im Sinne des Mannschaft­serfolgs zu verhalten hat.

„Da sind dann auch manchmal klare und ehrliche Worte nötig“, sagt Abteilungs­leiter Heiner Gesthüsen. „Außerdem sprechen die Trainer uns immer sehr viel Mut zu. Wir sollen immer mit breiter Brust ins Spiel gehen, da wir jeden schlagen können, wenn jeder alles investiert“, so Vize-Kapitän Robin Schoofs. Und der Vereinsvor­sitzende Marc Lemkens sagt: „Das Trainertea­m macht einen großartige­n Job. Heinrichs Handschrif­t ist deutlich zu sehen. Die Mannschaft ist taktisch optimal eingestell­t und das System eingespiel­t.“

Die Mannschaft Die Geschlosse­nheit, Mentalität, enorme Disziplin und der unbändige Wille, Woche für Woche alles aus sich rauszuhole­n, zählen zu den Sonsbecker Erfolgsfak­toren. Die Spieler sind wissbegier­ig, geben beim Training immer hundert Prozent und setzen alles daran, die Vorgaben der Trainer am Spieltag zu realisiere­n. Zudem versucht das Team, sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen und sich weniger am Gegner zu orientiere­n. Die Mannschaft gilt als bodenständ­ig und zählt zu den fairsten Mannschaft­en der Liga. Lediglich Philipp Elspaß sah wegen einer Notbremse eine Rote Karte. Es gibt keinen überragend­en Einzelspie­ler im Kader, der höherklass­ige Erfahrunge­n mitbringt oder sogar schon im Profi-Bereich aktiv war.

Obwohl das Team in den ersten Spielen viel investiert­e und gute Leistungen ablieferte, fehlten die positiven Ergebnisse. Es dauerte bis zum sechsten Spieltag, ehe der erste Sieg eingefahre­n wurde. Danach folgte aber eine Serie von sechs ungeschlag­enen Partien – das Team war endgültig in der neuen Liga angekommen.

Die Spielweise Die Sonsbecker Mannschaft ist eingespiel­t und hat das System von Heinrich Losing in den vergangene­n drei Jahren verinnerli­cht. Sie versteckt sich in keinem Spiel und versucht, der Partie ihren Stempel aufzudrück­en. Dabei handelt es sich um eine offensive Spielweise mit einem Angriffs- oder Mittelfeld­pressing. Im Aufbau wird viel investiert, um spielerisc­he Lösungen

zu finden. Auch beim Spitzenrei­ter SSVg Velbert (0:0) und im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen (0:1), in dem die Sonsbecker 75 Minuten in Unterzahl agierten, spielte der SVS gut mit und hatte gute Tormöglich­keiten, um die Partie sogar für sich zu entscheide­n.

Das Umfeld Der Verein lebt von der Gemeinscha­ft. Die Verantwort­lichen und die Fans leben das Motto „Gemeinsam stark“vor. Hinter dem Team gibt‘s unheimlich viele ehrenamtli­che Helfer, die es durch ihren unbändigen Einsatz überhaupt erst ermögliche­n, die Rahmenbedi­ngungen für den Oberliga-Fußball zu schaffen. Zudem hat der SVS in den vergangene­n Jahren nochmals eine wahnsinnig­e Euphorie entfacht. So werden wieder Fanbusse eingesetzt, und es ist ein neuer Fanclub (Ultras Sonsbeck) entstanden. Es kommen

auch viele Zuschauer von außerhalb in den Sportpark, die die Leistung des Vereins anerkennen. Die neue digitale Anzeigetaf­el ist zum Jahresende

als weiteres Highlight dazugekomm­en.

Der Anspruch Der Verein bringt mit seinen Möglichkei­ten alles für die Fußball-Oberliga mit – da ist sich Heiner Gesthüsen sicher. „Wir haben eine der schönsten Platzanlag­en am Niederrhei­n, einen Zuschauers­chnitt in den Top drei, eine attraktive offensive Spielweise, Ausbildung­smöglichke­iten für talentiert­e Spieler und vor allem unheimlich viel Herzblut im Umfeld. Das alles sind Punkte, die den SVS auszeichne­n und die uns stark machen“, sagt er. Die Mannschaft hat sich ohne namhafte Neuzugänge nochmals weiterentw­ickelt und bewiesen, dass sie in der Liga mithalten kann. Heinrich Losing ist seinem Ziel, das Team in der Oberliga zu etablieren, schon ein gutes Stück nähergekom­men.

 ?? ?? 38 Tore hat der SVS bislang erzielt. Hier bejubeln Robin Schoofs, Klaus Keisers, Alexander Maas und Jamie van de Loo (v.l.) ein Tor des Aufsteiger­s.
38 Tore hat der SVS bislang erzielt. Hier bejubeln Robin Schoofs, Klaus Keisers, Alexander Maas und Jamie van de Loo (v.l.) ein Tor des Aufsteiger­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany