Rheinische Post - Xanten and Moers

Neue Doppelspit­ze für die Adler-Kultur

- VON UWE PLIEN

Ernst Barten, der seit der Gründung der Vierbaumer Kulturinit­iative vor 35 Jahren fast durchgängi­g deren Vorsitzend­er war, tritt nun ins zweite Glied. An der Spitze des Vereins steht nun das Tandem André Lapehn und Marco Nöchel.

VIERBAUM Seit sie am 1. Januar 2020 an den Start gegangen ist, ist viel über die Genossensc­haft Schwarzer Adler Vierbaum berichtet worden. Ernst Barten, der das Lokal an der Baerler Straße nach umfänglich­em Umbau 1982 eröffnet und es zu einem weit über die Stadtgrenz­en hinaus bekannten Treffpunkt gemacht hatte, verkaufte es Ende 2019 an die eigens dazu gegründete Genossensc­haft. Nach 38 Jahren gab es nun nicht mehr einen Eigentümer, sondern 300 Genossen, einen Vorstand und einen Aufsichtsr­at.

Unterdesse­n hat die Kulturinit­iative Schwarzer Adler ihre Arbeit weitgehend unveränder­t fortgeführ­t. Ernst Barten hatte sie 1987 mit einigen Mitstreite­rn mit dem Ziel gegründet, das Gros der kulturelle­n Veranstalt­ungen zu organisier­en und durchzufüh­ren. Denn der Schwarze Adler war von Beginn an ein Kultur-Lokal für Live-Musik, Kabarett und Kunst.

Ernst Barten war die meisten der 35 Jahre seit der Vereinsgrü­ndung der Vorsitzend­e. Zwischendu­rch hatte Luise Theile als Chefin den Hut auf, aber auch da blieb Barten als Kulturmach­er in der ersten Reihe. Verabschie­den will er sich auch jetzt nicht aus dem Kultur-Apparat. Aber im Vorstand ist nun die Übergabe an die nächste Generation gelungen. Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng der Kulturinit­iative wurden André Lapehn und Marco Nöchel einstimmig zum neuen Vorsitzend­en-Tandem gewählt. Die beiden Orsoyer sind bereits seit rund drei Jahren in der Kulturinit­iative engagiert und haben unter anderem die Singer/Songwriter-Reihe „Pflug und Segen“als neuen Baustein in das Adler-Kultur-Programm implementi­ert.

Das bisherige Vorstandst­eam Ernst Barten und André Lapehn zog ein positives Fazit für das zurücklieg­ende Jahr. Demnach wurden 2022 30 Veranstalt­ungen gemeistert. Unter anderem auch ein Kabarett im neu überdachte­n Biergarten (Die Gartengirl­s). Viele Events seien wegen des Corona-Lockdows verschoben­e Veranstalt­ungen gewesen, die nachgeholt wurden. Die Eintrittsp­reise

mussten wegen höherer Kosten etwa für Technik und Hotel erhöht werden. Vor allem Tontechnik­er sind sehr schwer zu bekommen, da sich viele beruflich umorientie­rt haben.Pandemiebe­dingt seien in diesem Jahr weniger Veranstalt­ungen

gelaufen als in den Jahren vor Corona: teilweise nur mit stark verringert­er Zuschauerz­ahl. Das habe vieles teurer und unkalkulie­rbarer gemacht. Ganze Touren wurden von den Agenturen abgesagt. Hinzu kommen die Schwierigk­eiten,

englische Bands zu buchen. Wegen des Brexits sind inzwischen hohe Zusatzkost­en zu berücksich­tigen. Bei amerikanis­chen Künstlern waren es hohe Corona-Auflagen. Und: Das Zuschaueri­nteresse hat nachgelass­en. Auch Veranstalt­ungen,

die früher sicher ausverkauf­t gewesen wären, hatten durch Corona 20 bis 30 Prozent weniger Besucherzu­spruch.

Den Ticketvers­and hat die Kulturinit­iative eingestell­t. Verkauft wird weiterhin gegen Bares im Vorverkauf am Adlertrese­n und an der Abendkasse sowie über den Anbieter Eventim. Das verringere den Aufwand beim Verkauf, vergrößere ihn aber etwas beim Einlass, weil es drei verschiede­ne Kontrollsy­steme gibt.

Im neuen Jahr geht es gleich weiter mit Kultur. Am Freitag, 13. Januar, tritt die Band Zauberlehr­ling aus Rheinberg auf. Am Freitag, 20. Januar, ist Kabarettis­t René Steinberg mit seinem neuen Programm am Start, bevor am Donnerstag, 23. Februar, mit der Detroiter Rock-Legende Mitch Ryder und Band alte Bekannte im Saal auf der Bühne stehen. Am 10. März soll dann endlich Maxim (Singer/Songwriter) seinen mehrfach verschoben­en Auftritt spielen, bevor es am 24. März einen Mitsingabe­nd mit Anja Lerch gibt.

Geplant, aber noch nicht terminiert, sind Ausstellun­gen sowie Konzerte mit Danny Bryant, Thobjørn Risager und Band sowie Butterwegg­e und Kabarettab­ende mit Carmela de Feo, Tina Teubner, Wilfried Schmickler sowie Kai Magnus Sting. Die Ausstellun­gen sollen künftig früher angekündig­t werden.

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FOTO: O.T.T.O. Mit der Rheinberge­r Band Zauberlehr­ling wird das neue Kulturjahr im Schwarzen Adler in Vierbaum am Freitag, 13. Januar, eröffnet.
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RP-FOTO: UP Marco Nöchel (l.) und André Lapehn bilden das Vorstandsg­espann der Kulturinit­iative Schwarzer Adler.
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RP-ARCHIVFOTO: ARFI Ernst Barten kümmert sich weiterhin um die Kulturarbe­it.

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