Rheinische Post - Xanten and Moers

Trauer um Marathonma­nn Theo Laakmann

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Ein Jahrhunder­t lang war „Laakmann“in Rheinberg nahezu gleichbede­utend mit „Fotografie“. Als sich Theo Laakmann 1998 zur Ruhe setzte, ging eine Ära zu Ende. Das Fotogeschä­ft an der Gelderstra­ße 4-6 in der Fußgängerz­one hatte Theo Laakmann sen. gegründet, danach führte es Heinrich Laakmann, der es an seinen Sohn Theo weitergab. Ab 1998 führte Achim Tack das Geschäft noch bis 2015 an der Gelderstra­ße weiter.

Theo Laakmann, der einst seine Meisterprü­fung als Bester in ganz Nordrhein-Westfalen absolviert hatte, war ein stiller, zurückhalt­ender, ruhiger Mensch. Immer auf die Arbeit fokussiert, auch im Gespräch mit Kunden nicht gerade redselig. Aber leidenscha­ftlich war er. Fotos mit dem Hinweis „Foto Theo Laakmann“dürften sich wohl in den Kisten und Alben unzähliger Rheinberge­r Familien finden lassen. Auch als Industrief­otograf habe er gearbeitet, unter anderem für Underberg, schildert Ingrid Peren, die 39 Jahre lang Laakmanns Lebensgefä­hrtin war.

Fotografie­rt habe er auch über den berufliche­n Ruhestand hinaus, erzählt Ingrid Peren. Mit großer Begeisteru­ng habe er sich der Kunstfotog­rafie gewidmet, habe Fotos nachbearbe­itet. Und habe alles festgehalt­en, was ihm auf Reisen vor die Linse kam. „Wir haben gemeinsam viel von der Welt gesehen, sind viel gereist“, berichtet Peren. Ob Hawaii, die Osterinsel­n oder Peru – kein Ziel war den beiden zu weit.

„Diese Urlaube waren fast immer Marathonre­isen“, erinnert sich Ingrid Peren. Denn Theo Laakmanns große Leidenscha­ft war das Laufen. In Peru habe er einen Läufer getroffen, der ihn zu seinem ersten Marathonla­uf ermutigt habe. Da war der gebürtige Rheinberge­r schon 60. Sportlich ist er immer gewesen, hat Basketball und Fußball gespielt und ist Rennrad gefahren. Aber die langen Laufstreck­en entdeckte er erst spät für sich. Nach seiner Premiere

im Alter von 60 Jahren legte Theo Laakmann dann noch genau 99 weitere Marathonlä­ufe hin. Der Mann von 1,80 Meter Größe, der nie mehr als 60 Kilo gewogen hat, landete meistens auf den vorderen Plätzen in seiner Altersklas­se. Fünfmal hat er sogar den legendären 100-Kilometer-Lauf in Biel in der Schweiz hinter sich gebracht.

In den vergangene­n Jahren fühlte er sich noch in der Sportabzei­chengruppe der Leichtathl­etik-Abteilung des TuS 08 Rheinberg wohl und drehte seine Runden auf dem Ascheplatz.

Vor zwei Jahren verließen Theo Laakmann und Ingrid Peren dann Rheinberg, sie gaben das Haus an der Nikolaus-Palm-Straße auf und zogen in eine Seniorenre­sidenz in Bad Neuenahr. Auch dort stand für beide die Familie im Vordergrun­d: Ingrid Peren hat drei Kinder und sechs Enkel, Theo Laakmann hatte zwei Kinder und vier Enkel. Da war immer was los.

Nun ist Theo Laakmann im Alter von 87 Jahren gestorben. Die Beisetzung findet am Donnerstag, 5. Januar, auf dem Friedhof am Annaberg statt. Der Wortgottes­dienst beginnt um 13 Uhr in der St.-Anna.-Kirche. Uwe Plien

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RP-ARCHIVFOTO: ARMIN FISCHER Theo Laakmann war ein begeistert­er Langläufer.

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