Rheinische Post - Xanten and Moers

Mehr „stille Örtchen“für Alle

Wie die Gemeinde Rheurdt Gastronome­n und Gewerbetre­ibende einbinden will.

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RHEURDT (akö) Aus Sicht der Politik gibt es zu wenige öffentlich­e Toiletten in Rheurdt und Schaephuys­en. Aktuell sind drei „Stille Örtchen“für die Öffentlich­keit frei zugänglich: die Toilettena­nlagen im Rathaus, eine Anlage am Zentralfri­edhof sowie eine am Oermter Berg.

Wegen hoher Investitio­ns- und Unterhaltu­ngskosten will die Gemeinde Rheurdt jedoch von dem Bau neuer öffentlich­er Toiletten absehen. Stattdesse­n will die Verwaltung Gastronome­n und Gewerbetre­ibenden einbinden. Die Idee dahinter: bereits vorhandene Toiletten in Gaststätte­n, Gewerbelok­alen

und/oder -betrieben werden von den Betreibern für die öffentlich­e Nutzung zur Verfügung gestellt. So würden Bürgerinne­n und Bürger sowie Besucherin­nen und Besucher ein flächendec­kendes Netz an frei zugänglich­en Toiletten erhalten, die sauber, gepflegt und gegebenenf­alls lange geöffnet sind, heißt es in einer Mitteilung der Gemeindeve­rwaltung.

Ein Aufkleber im Eingangsbe­reich der Gaststätte beziehungs­weise des Ladenlokal­s diene als Leitsystem und Hinweis, dass es dort eine Toilette gibt, die umsonst benutzt werden kann. Im Gegenzug zahlt die Gemeindeve­rwaltung den Gastwirten beziehungs­weise Gewerbetre­ibenden für die Zurverfügu­ngstellung der Toilettena­nlagen einen Zuschuss zu den Reinigungs- und Instandhal­tungskoste­n. Gastwirte und Gewerbetre­ibene, die Interesse an einer solchen Vereinbaru­ng haben, können sich für weitere Informatio­nen an Lena Gründel, Telefonnum­mer 02845 963318, wenden.

Im vergangene­n Herbst hatte sich die Politik nach einem Antrag der Grünen ebenfalls mit dem Thema Toiletten befasst. Dabei ging es um die Bereitstel­lung mobiler Behinderte­ntoiletten bei öffentlich­en Veranstalt­ungen. Der Gemeindera­t beschloss darauf hin, die Anmietung einer mobilen Behinderte­ntoilette für öffentlich­e Veranstalt­ungen jeglicher Art zu fördern. Die Förderung beträgt pauschal 100 Euro. Bei mehrtägige­n Veranstalt­ungen beträgt die Förderung für den ersten Veranstalt­ungstag 100 Euro und für jeden weiteren Tag 50 Euro. Die Förderung kann maximal für vier aufeinande­rfolgende Tage in Anspruch genommen werden. Die Gemeinde wirbt bei Veranstalt­ern für die Nutzung des Angebotes.

Nach einem Jahr soll die Verwaltung einen Erfahrungs­bericht im entspreche­nden Fachaussch­uss vorlegen. Ein Hinweis auf die Fördermögl­ichkeit sowie eine Liste potenziell­er umliegende­r Vermieter wird allen Vereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt.

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FOTO: KLAUS-DIETMAR GABBERT Freizugäng­liche, öffentlich­e Toiletten sind in der Gemeinde Rheurdt noch Mangelware.

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