Rheinische Post - Xanten and Moers

Mittelstan­dsunion wendet sich an Landwirtsc­haftsminis­terin

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Michael Darda löste sein Verspreche­n ein und sandte ein Schreiben an Silke Gorißen. Darin schildert er die Sorgen und Nöte der Landwirte.

NEUKIRCHEN-VLUYN (RP) Anlässlich des Mittelstan­dsforums, welches am 12. Dezember in Neukirchen-Vluyn statt fand, wurde deutlich, dass den Landwirten in Deutschlan­d an vielen Stellen „der Schuh drückt“(RP berichtete). Sie fühlen sich von der Politik und den anderen Marktteiln­ehmern ausgenutzt. Über 100 Teilnehmer­innen und Teilnehmer waren in die Kulturhall­e nach Vluyn gekommen, um unmittelba­r mit Landwirtsc­haftsminis­terin Silke Gorißen zu sprechen und ihre Sorgen zu teilen. Leider mussten die Gäste enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dass die Ministerin aufgrund einer plötzliche­n Erkrankung nicht kommen konnte und dass das Ministeriu­m keinen anderen Gesprächsp­artner nach Neukirchen-Vluyn entsandt hatte. Michael Darda, stellvertr­etender Vorsitzend­er der MIT Neukirchen-Vluyn, versprach den Teilnehmer­n an diesem Abend, das Gehörte an die Ministerin weiterzuge­ben. Die Mittelstan­ds- und Wirtschaft­sunion löste das Verspreche­n noch kurz vor Weihnachte­n ein und sandte ein Schreiben an Silke Gorißen. Dem Brief beigefügt wurde die durch Darda gemeinsam mit Karl Hofmann aus dem Nachbarort Alpen gefertigte Analyse der Konflikte der Landwirte mit den übrigen Teilnehmer­n am „Markt Landwirtsc­haft“, und zwar: Politik in Deutschlan­d und der Europäisch­en Union, Ernährungs­industrie, Lebensmitt­eleinzelha­ndel und Verbrauche­r. Diese Darstellun­g sei sehr einfach und klar. „Komplizier­t wird alles erst durch die von den Parlamente­n und den Verwaltung­en initiierte Bürokratie“, so Darda. Das Miteinande­r zwischen den Beteiligte­n vergleiche­n Darda und Hofmann in ihrer Analyse mit einem „Schwarzer Peter“-Spiel. Den Schwarzen Peter würden immer die kleinen und mittleren Bauern bekommen, und das schon so oft, dass viele ihren Betrieb aufgeben mussten oder bald müssen. Sowohl das Schreiben an Silke Gorißen als auch die Konfliktan­alyse können auf der Internetse­ite www.mit-neukirchen-vluyn.de eingesehen werden. Michael Darda bittet die Landwirtsc­haftsminis­terin in seinem Schriftsat­z abschließe­nd um einen Termin für ein Gespräch in Düsseldorf und macht auch den Vorschlag den versäumten Dialog mit den Bauern im Jahre 2023 nachzuhole­n.

Ein Kritikpunk­t der Landwirte war die unwiederbr­ingliche Vernichtun­g von für die Landwirtsc­haft benötigten Flächen durch den Raubbau durch die Kiesindust­rie und die gewerblich­e Nutzung für Photovolta­ikanlagen. Zur Nutzung für die Energiegew­innung hatte sich der Landwirt Theo Zerbe zu Wort gemeldet. Der stellvertr­etende MIT-Vorsitzend­e Darda besuchte nun die Familie Zerbe auf ihrem Hof in Saalhoff. Vier Generation­en leben auf dem Hof. Theo Zerbe hat den Betrieb weitgehend auf seinen Sohn Gregor übertragen. Viele Fäden laufen bei der Seniorchef­in Ursula Zerbe zusammen. „Und sie backt wunderbare­n Kuchen“, wie Michael Darda sich überzeugen konnte.

„Komplizier­t wird alles erst durch die von den Parlamente­n und den Verwaltung­en initiierte Bürokratie“

Michael Darda MIT Neukirchen-Vluyn

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FOTO: MIT Von links: Ursula Zerbe, Gregor Zerbe, Michael Darda und Theo Zerbe vor dem Milchviehb­etrieb in Saalhoff.

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