Rheinische Post - Xanten and Moers
Reflektoren sorgen für mehr Sichtbarkeit
Mit der Aktion „Sicherheit durch Sichtbarkeit“möchte die Kreispolizei für die Gefahren im Straßenverkehr in der dunklen Jahreszeit sensibilisieren. Das sind die Tipps.
KAMP-LINTFORT Ob mit dem Pedelec, dem Rad oder zu Fuß: In der Dunkelheit birgt das Unterwegssein im Straßenverkehr Gefahren – vor allem diese: von den anderen Verkehrsteilnehmern nicht gesehen zu werden. Wenngleich die meisten von uns das wissen, sind wir oftmals viel zu dunkel gekleidet und zu wenig sichtbar draußen unterwegs. Die Beamten der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei in Wesel werden deshalb nicht müde, die Bürger in den Wintermonaten für mehr Sichtbarkeit zu sensibilisieren. Die Aktion, mit der sie aktuell durch die Städte im Kreis Wesel touren, lautet denn auch „Mehr Sicherheit durch Sichtbarkeit“. Die Präventionsarbeit wendet sich an alle Menschen – vom Schulkind bis zum Senior.
Am Mittwoch machten Polizeihauptkommissarin Christiane Nattkamp und ihre Kolleginnen Janine van Geldern und Anja Lührig im Einkaufszentrum EK3 in KampLintfort Station und versuchten, mit den Kunden des Einkaufszentrums ins Gespräch zu kommen und sie zu beraten, wie sie in der Dunkelheit dafür sorgen, besser gesehen zu werden. „Zum Beispiel durch Reflektoren“, erklärt Christiane Nattkamp. Diese gibt es nicht nur fürs Fahrrad, Pedelec oder den Rollator, sondern auch in Form von reflektierenden Rucksackhüllen, Jacken oder als Schnappbänder für den Arm. „Viele
erklären uns, wenn wir sie darauf ansprechen, sie würden ja alles sehen. Damit haben sie das Problem nicht erkannt: Denn sie müssen gesehen werden“, betont die Polizeihauptkommissarin. Andere gäben an, alles zu haben. „Leider schlummert das Reflektionsmaterial dann aber zu Hause in der Schublade.“Aber auch das haben die Polizisten schon erlebt: Hundebesitzer statten ihre Vierbeiner mit reflektierenden Halsbändern und leuchtenden Leinen aus. „Nur die Leute selbst machen nichts“, sagt die Polizeihauptkommissarin kopfschüttelnd. Sie hat festgestellt, dass vor allem die Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren für die Thematik sensibilisiert sei, weil sie vielfach noch im Berufsverkehr unterwegs sei. Kinder und Jugendliche sowie Senioren aber seien im Winter viel zu dunkel unterwegs. Christiane
Nattkamp und ihre Kollegen appellieren, sich in der Dunkelheit so sichtbar wie möglich zu machen. Mit Warnwesten zum Beispiel, die in Baumärkten für kleines Geld zu kaufen seien. Am Stand präsentierte das Team von der Verkehrsunfallprävention diverse Möglichkeiten und hatte auch kleine Geschenke dabei. So durften sich Kinder nicht nur über gelbe Käppis freuen, sondern auch Malbücher mitnehmen, in denen die Verkehrserziehung im Fokus steht. Das Team der Verkehrsunfallpräventionen versucht, mit unterschiedlichen Aktionen übers Jahr für Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen: Sie sind in Kitas und Schulen unterwegs, besuchen aber auch Seniorenzentren. Pedelec-Training und Radfahrausbildungen stehen auf dem Programm. Einen Pedelec-Simulator hatten die drei Beamtinnen übrigens auch am Mittwoch dabei. Der zog einige interessierte Schaulustige an. „Pedelec zu fahren, macht Spaß. Das Risiko ist zugleich sehr hoch“, betont Christiane Nattkamp. Viele Radfahrer unterschätzten das Pedelec, viele Autofahrer hingegen die Schnelligkeit der Pedelec-Fahrer, weiß die Polizeihauptkommissarin. Das nächste Training in Kamp-Lintfort findet deshalb am 12. April an der UnescoGesamtschule statt.