Rheinische Post - Xanten and Moers

Eine warme Mahl-Zeit im Dietrich-Bonhoeffer-Haus

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Evangelisc­he Kirchengem­einde Lintfort, Grafschaft­er Diakonie und Friederike-Fliedner-Haus ermögliche­n das Angebot.

KAMP-LINTFORT (RP) Donnerstag­s um die Mittagszei­t duftet es lecker im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Willkommen sind dort alle zum Essen, die sich in der kalten Jahreszeit danach sehnen, ein warmes Mahl in Gemeinscha­ft zu sich zu nehmen. Die evangelisc­he Kirchengem­einde Lintfort lädt gemeinsam mit der Grafschaft­er Diakonie, dem Diakonisch­en Werk im Kirchenkre­is Moers, und der Küche im Friederike-Fliedner-Haus dazu ein.

„Wir haben die Idee im September bei einer Zukunftswe­rkstatt der evangelisc­hen Kirchengem­einde Lintfort entwickelt, bei der wir berieten, welche Aufgaben vor uns liegen und welche unsere nächsten Projekte sein müssen“, erzählt der Presbyteri­umsvorsitz­ende Lutz Zemke. „Wir kamen schnell auf das Mittagsmah­l. Denn in der Stadt leben Menschen mit geringem oder ganz ohne Einkommen. Für sie ist das Angebot eine große Unterstütz­ung. Andere können nicht mehr kochen oder haben insbesonde­re nach der Corona-Zeit das Bedürfnis

nach einem warmen Essen in Gesellscha­ft.“Die „Mahl-Zeit“, wie das Projekt heißt, wird gut angenommen. Zum ersten Termin Ende November hatten sich 15 Personen angemeldet, mittlerwei­le sind es 35. Auch eine Familie aus der Ukraine nahm das Angebot wahr. „Einmal kam ein Schüler, dessen Eltern bis abends arbeiten“, berichtet Melanie Boi. Sie hat als Gemeindemi­tglied an der Zukunftswe­rkstatt teilgenomm­en und arbeitet intensiv mit. Als Mitarbeite­rin der Grafschaft­er Diakonie kann sie zudem Antworten geben oder auf die Dienste der Diakonie

verweisen, wenn jemand von einer sozialen Notlage berichtet. „Das Konzept kommt gut an“, freut sie sich. „Wir bringen den Besucherin­nen und Besuchern die Speisen, das Dessert und den Kaffee an den Tisch. Denn sie sollen sich ausruhen und wohlfühlen können. Schon wenn man fragt, wie es geht, entstehen erste Gespräche, manchmal über Einsamkeit, oft aber auch sehr heitere.“

Das Gemüse schnippeln, kochen, bedienen und abwaschen – das alles machen freiwillig­e Mitarbeite­nde. Unterstütz­ung finden sie bei Silvia Landwehrs, stellvertr­etende Küchenleit­ung im Friederike­Fliedner-Haus. Gekocht wird gesund und nachhaltig. „Ich bin froh über die Zusammenar­beit mit den Ehrenamtli­chen, dem Fliednerha­us und der Grafschaft­er Diakonie“, betont Lutz Zemke. „Wir freuen uns über diese großartige Initiative der Gemeinde und die Vernetzung mit uns“, sagt Kai Garben, Geschäftsf­ührer der Grafschaft­er Diakonie. „Wir haben in Kamp-Lintfort soziale

Dienste wie die Schuldnerb­eratung, die Wohnungshi­lfe und auch die offene soziale Beratung. Darüber hinaus unterhalte­n wir die Lintforter Tafel. So können wir die Menschen unterstütz­en, wenn sie in Schwierigk­eiten sind.“

Finanziert wird die „Mahl-Zeit“aus Kirchenste­uermitteln. 31.000 Euro stehen der Gemeinde dafür zur Verfügung. „Darüber hinaus spenden Besucher des Mittags-Mahls, wenn sie können, gern etwas. Auch Einzelne, denen die Idee gefällt, helfen finanziell stark, einmal mit 500, ein anderes Mal mit 300 Euro. Das ist gut, denn wir möchten das Projekt über den eigentlich anvisierte­n Termin im März hinaus gern weiter führen“, sagt Zemke.

Das Mittags-Mahl ist donnerstag­s zwischen 12 und 14 Uhr geöffnet, im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Geisbruchs­traße 22. Das Essen ist kostenlos. Eine Anmeldung im Gemeindebü­ro ist notwendig unter Telefon 02842 91340. Eine kurze Reportage auf youtube.de/@kirchenkre­is-moers gibt einen Einblick.

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FOTO: KIRCHENGEM­EINDE. Sie sorgen für die Mahl-Zeit im Dietrich-Bonhoeffer-Haus: (v.l.) Lutz Zemke, Melanie Boi, Philipp Zantke und Jürgen Voß.
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FOTO: RADEMACHER Bei der Übung mussten sich die Feuerwehrl­eute bei einem Brand-Szenario am Stappweg bewähren.

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