Rheinische Post - Xanten and Moers
Bahn kündigt Personaloffensive an
Der Konzern will dieses Jahr mehr als 25.000 neue Beschäftigte anwerben, um die Misere zu lindern.
BERLIN (dpa/rtr) Die Deutsche Bahn (DB) plant für dieses Jahr erneut mit rund 25.000 Neueinstellungen. „Wir brauchen Zigtausende neue Kolleginnen und Kollegen, um die Herausforderungen bei der Bahn zu stemmen“, erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Freitag. „Wir investieren auch 2023 auf Rekordniveau in Personal, besonders im operativen Bereich“, versprach Seiler. Das Ziel sei, die betriebliche Qualität zu verbessern, die Fahrgastzahlen zu verdoppeln und eine Generalsanierung der teilweise maroden Infrastruktur.
Die Zielmarke beim Personal sei wegen des Fachkräftemangels ambitioniert: „Der Arbeitsmarkt ist enger und umkämpfter geworden.“Insbesondere im operativen Bereich werde daher „auf Rekordniveau“in neue Beschäftigte investiert. Angesichts des „historisch engen Arbeitsmarkts“sei das genannte Ziel „wirklich herausfordernd“.
Neueinstellungen scheinen aus Kundensicht auch dringend nötig. Denn vom Personalmangel und einem hohen Krankenstand ist die Bahn – wie auch andere Konzerne – stark betroffen, was Fahrgäste insbesondere im Regionalverkehr zu spüren bekommen. Verspätungen und Zugausfälle häuften sich in den vergangenen Wochen und Monaten im gesamten Zugverkehr.
Neben rund 5500 Auszubildenden und Studierenden will die Bahn in diesem Jahr etwa 4200 Fachkräfte für die Instandhaltung von Schienen und Schienenfahrzeugen einstellen, dazu 3000 Personen für Bauprojekte und Bauüberwachung. Auch sollen 2100 Lokführerinnen und Lokführer dazukommen sowie 1600 Fahrdienstleitende, 2200 Beschäftigte im Zugservice und 2000 IT-Fachleute.
Mit einer Kampagne nach der Devise „Was ist dir wichtig“will die Bahn als Arbeitgeber punkten. Um die Fluktuation niedrig zu halten, will der Konzern auch mit Anreizen seine aktuelle Belegschaft halten. Verbessert werden sollen etwa die Schichtsysteme und ComebackProgramme für Rückkehrende nach einer Auszeit. Die beim Personal beliebten Fahrvergünstigungen sollen ab Frühjahr zudem auch für nichteheliche Partner von Mitarbeitenden gelten.