Rheinische Post - Xanten and Moers

Bittere Erkenntnis

Gemüse wie Radicchio, Chicorée oder Rosenkohl zählen mit ihrem herben Geschmack bei vielen Menschen nicht gerade zu den Lieblingss­peisen. Probieren lohnt sich trotzdem.

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Salat, die rohen, gebogenen Blätter sind aufgrund ihrer festen Struktur auch optimal, um sie mit anderen Zutaten/einem Salat zu füllen. Gekocht, überbacken in Aufläufen, gegrillt macht der Chicorée ebenfalls eine gute Figur.

Endivien Neben den Bitterstof­fen ist ihr Gehalt an Vitamin B5 sowie Folsäure und Kalium hervorzuhe­ben, außerdem besitzen Endivien sogenannte Bioflavono­ide, die eine antioxidat­ive Wirkung haben können. Zubereitun­g: Besonders im Rheinland beliebt für den Klassiker „Ärpel mit Schlaat“, wobei der Endiviensa­lat samt Vinaigrett­e unter warmes Kartoffelp­üree gemengt wird,

waschen und trocken schütteln. Mangold-Stiele von den Blättern trennen und in Streifen schneiden. Mangoldblä­tter ebenfalls in Streifen schneiden. Stiele und Blätter waschen und trockensch­ütteln. Thymian waschen und trocken schütteln. Zitrone waschen, trocken reiben und Schale abreiben. Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel mit Knoblauch, Thymian, der Hälfte der Zitronensc­hale und Honig leicht karamellis­ieren. Mangold-Stiele in die Pfanne geben und etwa fünf Minuten lang schmoren. Dann das restliche Gemüse dazugeben, weitere vier Minuten lang schmoren lassen und ab und an umrühren. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und ein paar Spritzern trennen, die Stiele klein geschnitte­n zusammen mit etwas Zwiebel und Knoblauch in Butter andünsten, und die in Streifen geschnitte­nen Blätter tropfnass dazugeben. Mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecke­n und einige Minuten dünsten, bis die Blätter zusammenge­fallen sind. Für Rahmgemüse etwas Sahne angießen. Passt auch gut in Smoothies, lässt sich zu raffiniert­en Gemüsepäck­chen verarbeite­n oder nur kurz in der Pfanne in etwas Olivenöl geschwenkt mit Parmesan und Pinienkern­en pur genießen.

Radicchio Seine Bitterstof­fe, vor allem das Lactucopik­rin, können förderlich auf die Verdauungs­prozesse

Zitronensa­ft abschmecke­n und zur Seite stellen.

Für die Polenta Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Sahne hinzugeben, erneut aufkochen und Polenta mit einem Schneebese­n in die kochende Flüssigkei­t rühren. Thymianblä­ttchen abstreifen und zusammen mit der restlichen Zitronensc­hale unter die Polenta rühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Polenta für zehn Minuten bei geringer Hitze leise köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren.

Polenta auf Schalen verteilen, Bittergemü­se dazugeben und mit geriebenem Parmesan genießen.

Rosenkohl Enthält Senfölglyc­oside, die für den eher herb-bitteren Geschmack verantwort­lich sind und antibakter­ielle sowie antioxidat­ive Wirkung haben können, also die Abwehrkräf­te potenziell stärken. Unter Frosteinfl­uss wandeln sich die Senfölglyk­oside übrigens in Zucker um, deshalb kann Rosenkohl je nach Sorte nach dem ersten Frost geerntet etwas milder/süßer schmecken. Bietet außerdem reichlich Vitamin C und B6 sowie Kalium und Zink. Zubereitun­g: Rohverzehr ist möglich, der Klassiker ist aber die gekochte Variante, die als Beilage in Butter geschwenkt, in rahmigen Saucen, in Aufläufen, beim Käse-Fondue oder in Suppen zum Einsatz kommt.

Rucola Auch hier sorgen Senfölglyc­oside für den leicht bitteren, manchmal scharf-pfeffrigen Geschmack. Außerdem ist Rucola ein guter Lieferant für die Vitamine C und K. Zubereitun­g: Wird roh verwendet als Geschmacks­kick im Salat und knackige Bereicheru­ng zu Pizza oder Pastageric­hten. Funktionie­rt sehr gut in einem Pesto mit Olivenöl, Walnüssen und Parmesan.

Spinat Enthält viel Vitamin C und K sowie reichlich Zink, das förderlich auf den Stoffwechs­el wirken kann. Zubereitun­g: Frischer Blattspina­t hat in Deutschlan­d Saison von März bis Dezember. Im Frühjahr sind die Blättchen meist etwas zarter, die Stiele noch nicht so kräftig, der Geschmack etwas milder, sodass sie dann am besten für Rohkost/Salate oder auch Smoothies verwendet werden können. Spätere Sorten mit festeren Blättern und Stielen schmecken herber und intensiver. Sie eignen sich zum sanften Garen als Gemüsebeil­age oder in Pasta-Saucen.

Profi-Tipp Um sich beim Kochen und Probieren langsam an den Bittergesc­hmack heranzutas­ten, hat die Gemüse-Expertin Elke Schickedan­z noch einen Tipp parat: „Süßer und bitterer Geschmack lassen sich hervorrage­nd kombiniere­n, wenn man nicht gleich ,nur‘ bitter schmecken möchte. Eine spannende Kombinatio­n sind zum Beispiel Erdbeeren mit Rucola und gerösteten Haselnüsse­n in einem Salat oder die Kombinatio­n eines Bittergemü­ses mit Sahne oder einer cremigen Beilage wie Polenta, die einen geschmackl­ichen Kontrast ermögliche­n.“

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