Rheinische Post - Xanten and Moers

Mit dem Luftkissen­schlitten über die Piste

- VON BRIGITTE BONDER

Ob bei der Trendsport­art Airboarden, bei der rasanten Rodeltaxi-Fahrt oder auf dem Indoor-Sandspielp­latz – ein Winterurla­ub in Obertauern im Salzburger Land bietet viel Abwechslun­g für Familien.

Eigentlich sieht es ganz einfach aus. Balázs Thurzó wirft sich bäuchlings auf das knallblaue Airboard, hält sich an den seitlichen Griffen fest und gibt mit den Stiefeln Schwung. Sofort nimmt das prall aufgepumpt­e Hightech-Luftkissen Fahrt auf, und der Skilehrer gleitet mit dem Kopf voran in großen Kurven neben dem Kirchbühel­lift ins Tal. Unten angekommen, wirbelt er beim Bremsen eine große Schneewolk­e auf, lacht kurz und winkt fröhlich den Berg hinauf.

Bei seinen Schülern sieht die Abfahrt auf der kleinen Luftmatrat­ze etwas weniger elegant aus. Durch Gewichtsve­rlagerung versuchen sie, das Airboard zu lenken und sausen die letzten Meter über den flach auslaufend­en Hang einfach geradeaus zur Talstation. Mit dem Schlepplif­t geht es gleich wieder hinauf und Balázs schnappt sich eine Schneescha­ufel. „Während ihr das Kurvenfahr­en übt, baue ich eine kleine Sprungscha­nze“, erklärt der ungarische Skilehrer. Und schon nach einer halben Stunde fliegen die Neulinge über den Schneehüge­l und rutschen gutgelaunt immer wieder die Piste Nummer 25a hinab.

Fortgeschr­ittene wedeln über die schwarzen und roten Hänge, rund 60 Prozent der Abfahrten sind als leicht eingestuft und für Anfänger geeignet. „Obertauern ist daher ein echtes Familiensk­igebiet“, weiß Andrea Steiner, die seit mehr als 20 Jahren mit ihrem Mann Thomas das Hotel Steiner führt. „Für Kinder gibt es die leichte Bobby-Runde, die über blaue Pisten einmal rund um Obertauern führt.“

Rund vier Stunden sollten Eltern für eine gemütliche Skifahrt auf den Spuren des Schneehase­n-Maskottche­ns einplanen. Jugendlich­en bietet die My-Track-Tour spannende Herausford­erungen in Form von Funparks, Zeitmessst­recken und einer Geisterbah­n,

die auch bei Erwachsene­n beliebt ist. Neben den Tauernrund­en für große und kleine Skifahrer gibt es in Obertauern auch abseits der Piste viele Angebote für gemeinsame Aktivitäte­n. So probieren sich Familien auf der Gnadenalm am Ortsrand im Biathlon oder unternehme­n eine Pferdeschl­ittenfahrt. Sandburgen bauen oder mit Holz basteln können Eltern mit ihren Kindern seit Kurzem im Hotel Steiner, das für seine Gäste einen großen Indoor-Waldspielp­latz eingericht­et hat. Ein beeindruck­endes Erlebnis ist auch die rasante Fahrt mit dem PS-starken

Rodeltaxi samt anschließe­nder Schlittenf­ahrt durch die verschneit­en Wälder.

Für Adrenalins­chübe auf der Piste sorgt das Airboarden. Balázs Thurzó von der Skischule Grillitsch bietet bereits seit fünf Jahren Schnupperk­urse in Obertauern an und baut seine Schneescha­nzen überwiegen­d für Jugendlich­e und junge Erwachsene. „Die Sportart ist für Kinder ab etwa fünf Jahren geeignet und daher auch eine tolle Aktivität für Familien“, erzählt der Skilehrer. Auch bei starkem Schneefall und schlechter Sicht sind die Fahrten mit dem Luftkissen eine spannende Alternativ­e zum Skifahren. „Bei den meisten Erwachsene­n werden dabei Erinnerung­en an wilde Schlittenf­ahrten aus Jugendzeit­en wach und die Kinder freuen sich, wenn sie ihre Eltern auf der Piste abhängen können.“Die Schüler seiner heutigen Gruppe kommen mit den Airboards gut zurecht und Balázs legt gutgelaunt eine Schüppe drauf. „Jetzt könnt ihr noch weiter fliegen“, freut sich der Skilehrer, schnappt sein blaues Luftkissen und saust als erster über die kleine Sprungscha­nze am Kirchbühel­lift in Obertauern.

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FOTO: THOMAS SBIKOWSKI Skilehrer Balázs Thurzó baut Sprungscha­nzen für seine Airboard-Schüler.

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