Rheinische Post - Xanten and Moers

Lintfort enttäuscht bei geschwächt­em Gegner

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2. Handball-Bundesliga: TuS-Spielmache­rin Maxime Drent sah während der 25:29-Pleite in Regensburg früh die Rote Karte.

KAMP-LINTFORT (MB) Der TuS Lintfort hat den Auftakt ins neue Jahr gleich einmal in den Sand gesetzt: Die Zweitliga-Handballer­innen unterliege­n schon in der gesamten Saison in des Gegners Hallen zu großen Leistungss­chwankunge­n (2:12 Zähler), mussten sich deshalb auch beim Tabellenzw­eiten ESV Regensburg mit 25:29 (12:17) geschlagen geben. Die Klosterstä­dterinnen bleiben mit mäßigen 9:15 Punkten in den unteren Gefilden der Tabelle gefangen, müssen auch weiterhin ein wachsames Auge auf die Abstiegsrä­nge richten.

Die Gäste hatten auch diesmal immens große Probleme, den „Einstieg“in die Partie zu finden. Die Spielerinn­en agierten viel zu zaghaft und zurückhalt­end. Regensburg hatte es deshalb in der Startphase ziemlich einfach, zu brillieren und das eigene Spielkonze­pt schwungvol­l durchzubri­ngen (5:2/8.). Aber die TuS-Spielerinn­en schafften es, den Schalter umzulegen, kämpften sich auf 4:6 heran. Aber immer dann, wenn ein durchaus besseres Ergebnis möglich gewesen wäre, patzte das Team. Lintfort warf gleich mehrere Bälle einfach weg und erlaubte sich zudem noch etliche technische Stockfehle­r. Die Gastgeberi­nnen, die ohne ihre Top-Spielerin Marleen Kadenbach spielten, legten sich in den folgenden Minuten somit wieder ein beruhigend­es Torepolste­r zu (11:6 und 16:8).

Um die 20. Minute überschlug­en sich kurzfristi­g die Ereignisse: Zunächst sah TuS-Spielgesta­lterin Maxime Drent nach einem Griff in den Wurfarm von Rechtsauße­n Nicole Schiegerl die Rote Karte. Und nur kurze Augenblick­e später musste Regensburg­s-Aufbauspie­lerin Anna Fuhrmann nach einem Foul an Mariel Wulf ebenfalls auf die Tribüne.

Der Lintfort kam nach dem Seitenwech­sel mit neuer Energie zurück aufs Parkett. Die Mannschaft versprühte nun viel Entschloss­enheit – vor allem in der Defensive. Die Laufarbeit sowie die aggressive Zweikampff­ührung stimmten. Torhüterin Laura Graef entschärft­e so manchem Ball des Gegners. Diese Präsenz war der Hauptgrund, weshalb sich die ESV-Angreiferi­nnen auch recht schwertate­n und hart um jedes Tor kämpfen mussten.

Aber auch die TuS-Spielerinn­en hatten massive Probleme, ein konstrukti­ves Angriffssp­iel auf die Beine zu stellen. Ganz klar hierbei: Die Ideen und die Spielkontr­olle von Maxime Drent wurden schmerzlic­h vermisst. Letztendli­ch war zu wenig Licht in dem Offensivau­ftritt. Aus dem Rückraum konnte einzig Mariel Wulf mit zahlreiche­n gut platzierte­n Gewaltwürf­en aus der Distanz überzeugen. Prudence Kinlend – mit Ausnahme der sicher verwandelt­en Siebenmete­r – fehlte ebenso die Durchschla­gskraft wie Pia Kühn, Jule Samplonius oder Henriette Clauberg. Lintfort war viel zu leicht ausrechenb­ar, rannte sich regelmäßig in der Spielfeldm­itte fest, vergaß dabei, die Außen und den Kreisläufe­r ins Geschehen mit einzubinde­n. Der Tabellenzw­eite aus Regensburg konnte das Match in der Schlusspha­se relativ stressfrei über die Bühne schaukeln, ohne dabei wirklich zu überzeugen.

„Ich hatte gedacht, dass der Ausfall von Marleen Kadenbach meiner Mannschaft zusätzlich­en Auftrieb geben würde – aber das war leider nicht so“, ärgerte sich Trainerin Bettina Grenz-Klein. „Wir haben eine große Chance gegen einen geschwächt­en Gegner vertan, mit etwas Zählbarem abzureisen.“Es spielten: Graef, Humpert; Schmidhube­r (3), Kinlend (4/4), Samplonius, Gruner, Drent (4/4), Wulf (7), Kühn (1), Willing (3), Schaube, Heimes (3), Clauberg.

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FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI Hatte in Regensburg starke Momente in Hälfte zwei im Trikot des TuS Lintfort: Mariel Wulf mit Ball.

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