Rheinische Post - Xanten and Moers

Corona-Experten sehen „Kraken“-Variante auf dem Vormarsch

- VON JAN DREBES UND SEBASTIAN NETZ

BERLIN Führende Gesundheit­sexperten gehen davon aus, dass die neue Omikron-Variante XBB.1.5 des Coronaviru­s in Deutschlan­d dominieren­d werden wird. Gerald Gaß, Vorstandsv­orsitzende­r der Deutschen Krankenhau­sgesellsch­aft (DKG), sagte unserer Redaktion: „Bis jetzt war es immer so, dass neue, sehr ansteckend­e Varianten sich weltweit ausgebreit­et haben.

Von daher ist davon auszugehen, dass über kurz oder lang XBB.1.5 auch bei uns die dominante Variante wird.“Und eine solche infektiöse Variante habe natürlich Auswirkung­en auf Krankenstä­nde und belaste somit auch die Krankenhäu­ser.

Wie das Robert-Koch-Institut am 5. Januar mitteilte, ist XBB.1.5 seit dem ersten Auftreten im November insgesamt 36 Mal in Stichprobe­n nachgewies­en worden. Inwieweit sich XBB.1.5 im Januar weiter ausbreiten konnte, wollte das RKI auf Nachfrage noch nicht sagen und verwies auf den neuen Wochenberi­cht, der an diesem Donnerstag erscheinen soll. Zuvor hatten sich die Weltgesund­heitsorgan­isation und Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) besorgt über die neue Variante geäußert. XBB.1.5 sei so leicht übertragba­r wie keine der bisher bekannten Subvariant­en, sagte WHO-Corona-Spezialist­in Maria van Kerkhove Anfang Januar in Genf. XBB.1.5 stammt von XBB ab, einer Mischung aus zwei Versionen der Omikron-Linie BA.2. Die US-Gesundheit­sbehörde CDC hatte den Anteil von XBB.1.5 zum Jahreswech­sel zunächst auf 40,5 Prozent in den USA geschätzt. Mittlerwei­le hat sie die Zahl auf 27,6 Prozent korrigiert. Lauterbach hatte bei Twitter geschriebe­n: „Hoffentlic­h kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich bei uns ausbreiten kann.“Vor allem die gestiegene

Zahl der Krankenhau­seinweisun­gen im Nordosten der USA bereite ihm Sorgen, betonte er.

Für Deutschlan­d sieht DKG-Vorstand Gaß zunächst keine Gefahr einer Überforder­ung der Kliniken: „Insgesamt rechnen wir auf Basis der aktuellen Informatio­nen nicht mit einer völlig neuen Qualität an Belastung durch die Corona-Infektione­n.“Wichtig sei, die Ausbreitun­g neuer Varianten sehr genau zu betrachten. Deshalb fordert die DKG,

Abwasserun­tersuchung­en und Sequenzier­ungen voranzutre­iben.

Derweil kündigten weitere Bundesländ­er die Aufhebung der Maskenpfli­cht in Bus und Bahn an. Diese soll in Berlin, Brandenbur­g, Thüringen, Mecklenbur­g-Vorpommern und Sachsen entfallen. In Sachsen ist es am 16. Januar so weit. Berlin, Brandenbur­g und Mecklenbur­g-Vorpommern folgen am 2. Februar, Thüringen will am 3. Februar nachziehen. (mit dpa)

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FOTO: CLEMENS BILAN/DPA Im Jahr 2016 erhielt Sarah Mardini zusammen mit ihrer Schwester Yusra den Bambi in der Kategorie „Stille Helden“.

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