Rheinische Post - Xanten and Moers
Müll melden mit der neuen Meldoo-App
Ab sofort kann jeder mit Hilfe einer speziellen Mängelmelder-App der Stadt Wesel und dem städtischen Betrieb ASG melden, wo Abfall liegt, Ampeln nicht funktionieren, Gullis verstopft sind oder Ratten ihr Unwesen treiben.
WESEL Wer sich über wilden Müll an Glascontainern, über defekte Ampeln, herrenlose Schrotträder oder über vergilbte Wahlwerbeplakate ärgert, die Wochen nach dem Urnengang noch immer die Umgebung verschandeln, der hat bislang entweder beim städtischen Betrieb ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen), bei der Stadt oder bei den Stadtwerken angerufen. Oder aber eine Mail geschickt – manchmal auch beides. Alternativ wurden Mängel natürlich auch über die ASG Wesel Abfall-App gemeldet.
Ab sofort aber muss niemand mehr umständlich telefonieren oder eine Mail schreiben, wenn er ein Problem melden möchte. Denn die Stadt Wesel hat, wie beispielsweise auch die Gemeinde Hünxe, den Mängelmelder Meldoo eingeführt (siehe Infobox). Diese App soll über kurz oder lange auch die noch existierende ASG-Abfall-App komplett ersetzen. „Weil sie einfach besser und komfortabler ist“, wie ASGChef Mike Seidel bestätigt.
Bei Meldoo handelt es sich um eine App, die jeder Smartphone-Besitzer – und das sind in Wesel mehrere Zehntausend Bürger – kostenlos aus den bekannten App-Stores herunterladen kann. Alternativ kann man auch auf die Homepage der Stadt Wesel gehen (www.wesel. de) und dort in einer abgespeckten Version seine Mängel „in drei Schritten“melden, wie es dort heißt. Und wer weder Smartphone noch einen Computer besitzt, der kann natürlich nach wie vor im Rathaus oder beim ASG anrufen. Darauf jedenfalls hat Bürgermeisterin Ulrike Westkamp am Dienstag während der Vorstellung des Mängelmelders im Rathaus hingewiesen.
Allerdings, auch das machte die Verwaltungschefin deutlich, wäre es wünschenswert, wenn möglichst jeder den Mängelmelder künftig nutzen würde. Denn: „Nicht selten kommt es vor, dass Bürgerinnen und Bürger sich gleich an mehrere Stellen der Stadtverwaltung wenden.“
Bisher könnten die einzelnen Bereiche nicht einsehen, an welchem Anliegen aktuell wie und von wem gearbeitet werde. „Dadurch“, so Westkamp, „kann es vorkommen, dass die zuständige Stelle gleich von mehreren verschiedenen Teams der Verwaltung kontaktiert wird. Das bindet Ressourcen, kostet Zeit und Nerven und verlangsamt durch die unfreiwillige Meldekette die Beseitigung des Problems.“
Wer sich die Meldoo-App im AppStore heruntergeladen hat, dürfte im Normalfall wirklich keine große Probleme haben, der Stadt Mängel zu melden – entweder mit dem echten Namen oder auch anonym. Sobald die App geöffnet ist, wird ein Stadtplan sichtbar, auf dem sich mehrere runde Symbole befinden – beispielsweise für Altglascontainer, für ein kaputtes Fahrrad, für wilden Müll. Die markierten Stellen wurden bereits
von anderen Bürgern gemeldet.
Wenn man nun selbst einen Mangel melden möchte, beispielsweise eine defekte Ampel am Bahnhof, dann drückt man auf das große Plus-Zeichen und kann anschließend bis zu vier Fotos von der Situation schießen. Anschließend erscheint das Bild oder die Bilder auf dem Stadtplan. Sodann gibt man eine Kategorie an (in diesem Fall eine Ampel) und wird nach zusätzlichen Informationen gefragt. Sind alle Fragen beantwortet, drückt man auf „Senden“und erhält eine Antwort „Hinweis eingegangen“. Die Hinweisgeber erhalten dann automatisch regelmäßig Informationen, ob sich die Sache „in Bearbeitung“befindet oder auch schon „gelöst“ist. Übrigens: Besagte Kategorien – dazu zählen neben „Ampel“auch „Laterne“, „Rattenbefall“, „Verkehr/Parken“, „’Straße/Plätze“und „Müll“, sind natürlich nicht zufällig ausgewählt. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten „seriösen“Anliegen genau diese Bereiche betreffen.
Hört sich im ersten Moment vielleicht alles etwas verwirrend an. Wer sich die Meldoo-App einfach mal aufs Smartphone lädt und sich ein wenig damit beschäftigt, wird sehen, wie einfach alles am Ende doch ist. Und wer nicht direkt zurecht kommt, der kann ja alternativ auf der Homepage der Stadt oder des ASG nachschauen. Dort gibt es weitere Informationen und eine Rufnummer, unter der man sich melden kann.