Rheinische Post - Xanten and Moers

Weil Vornamen nicht die Lösung sind

Beim Gipfel gegen Jugendgewa­lt beriet Franziska Giffey mit Experten über Konsequenz­en nach den SilvesterK­rawallen. Was die Gespräche ergaben.

- VON JULIA STRATMANN

BERLIN Die Erwartunge­n an das Treffen im Berliner Rathaus waren groß. Die Regierende Bürgermeis­terin Franziska Giffey (SPD) hatte rund 30 Vertreter von Politik, Polizei, Staatsanwa­ltschaft und Justiz sowie der Integratio­ns- und Sozialarbe­it am Mittwoch zu einem Gipfel gegen Jugendgewa­lt eingeladen. Nach den Krawallen in der Silvestern­acht stand vor allem das weitere Vorgehen zur Diskussion.

„Ich habe nicht allzu viel erwartet“, sagte Elvira Berndt, Geschäftsf­ührerin des Straßensoz­ialarbeits­vereins Gangway. Ihr Verein habe schon oft das Gefühl gehabt, nicht ausreichen­d gehört zu werden. Nach dem Treffen sei sie jedoch optimistis­ch. Der Redebedarf war groß – genau wie der Handlungsb­edarf. Daran ließ die Regierende Bürgermeis­terin keinen Zweifel.

„Es ist ganz deutlich, dass die Ereignisse der Silvestern­acht eine Zäsur sind, für die Arbeit, die in Berlin zu leisten ist“, sagte Giffey. Nun seien eine konsequent­e Strafverfo­lgung sowie die Unterstütz­ung der Polizei und Justiz notwendig. „Wir haben auch die Aufgabe, uns über die tiefer gehenden Probleme, die mit diesen Ereignisse­n der Silvestern­acht verbunden sind, auseinande­rzusetzen und genauer hinzuschau­en, wie es dazu kommen konnte“, so die Politikeri­n. Deshalb dürfe der Gipfel auch kein einmaliges Ereignis bleiben, vielmehr soll er laut Giffey der Beginn eines Arbeitspro­zesses und „einer konzertier­ten Aktion“sein – für mehr Respekt in der Gesellscha­ft und gegen Jugendgewa­lt in Berlin.

Diese Aktion soll vier Arbeitsfel­der umfassen: das Anknüpfen an die familiäre Situation, die außerschul­ische Jugendsozi­alarbeit, die Schaffung von Orten für Jugendlich­e und die Strafverfo­lgung. Dabei gelte „der Grundsatz der ausgestrec­kten Hand, aber auch des klaren StoppSigna­ls, wenn Straftaten begangen werden“, so Giffey. Am 22. Februar werde ein weiteres Treffen mit den Akteuren stattfinde­n. Erst dann will Giffey konkrete Maßnahmen und deren Finanzieru­ng vorstellen. Für die Umsetzung will die Regierende Bürgermeis­terin einen mehrstelli­gen Millionenb­etrag einplanen. „Wir haben eine Verantwort­ung, die Stadt gut durch die Krise zu bringen – auch über den Wahltermin

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