Rheinische Post - Xanten and Moers

Hier droht 2023 der meiste Stau

- VON BETTINA GRÖNEWALD

Die Autobahn GmbH des Bundes hat prognostiz­iert, wo die stauträcht­igsten Baustellen warten. Gerade in den Ballungsrä­umen an Rhein und Ruhr werden Autofahrer einmal mehr viel Geduld aufbringen müssen.

KREFELD (dpa) Der Ersatz maroder Brücken wird den Verkehrsfl­uss im mehr als 2200 Kilometer langen nordrhein-westfälisc­hen Autobahnne­tz in diesem Jahr stark beeinträch­tigen. Die Niederlass­ung Rheinland der Autobahn GmbH des Bundes hat für die Deutsche PresseAgen­tur in Düsseldorf die Baustellen mit dem höchsten Staurisiko an den neuralgisc­hen Anschlusss­tellen (AS), Autobahnkr­euzen (AK) und -dreiecken (AD) für 2023 aufgeliste­t.

Die Top Ten der Stau-Strecken haben fast alle mit dem Ersatz oder Neubau maroder Brücken zu tun. Insbesonde­re in den Ballungsrä­umen bleibt es eng. Hier die voraussich­tlichen Spitzenrei­ter für 2023:

A1 AK Köln-Nord – AS Burscheid Beim Neubau der Rheinbrück­e Leverkusen soll der erste Brückentei­l voraussich­tlich Ende 2023 fertig sein. Im Anschluss soll die Schrankena­nlage abgebaut, die marode alte Rheinbrück­e abgerissen und an gleicher Stelle die parallel zum ersten Neubau verlaufend­e zweite neue Rheinbrück­e errichtet werden. Bis dahin werden die Umleitunge­n des Lkw-Verkehrs sowie Baumaßnahm­en auf dem Kölner Ring weiterhin zu Beeinträch­tigungen auf der A1 zwischen Burscheid und dem Kreuz Köln-Nord im beidseitig­en Zulauf auf die Rheinbrück­e führen.

A1 Bereich AS Wuppertal-Nord – AK Münster-Süd In diesem langen Abschnitt der A1 werden unter anderem die Bauwerke „Linderhaus­er Straße“(AK Wuppertal-Nord), „Hengstey“(im Bereich Hagen voraussich­tlich noch bis Mitte 2023), das Überführun­gsbauwerk im AK Westhofen (A1/A45) sowie das Bauwerk „Liedbachta­l“(AK Dortmund/ Unna) erneuert. Zudem hat der mehrjährig­e sechsstrei­fige Ausbau der A1 zwischen Kamen und Münster begonnen (erster Abschnitt zwischen der AS Münster-Hiltrup und AS Ascheberg).

A2 AD Bottrop – AK Oberhausen Hier erfolgt auch über 2023 hinaus eine Sanierung der gesamten Fahrbahn. Bei der dort sehr hohen Verkehrsbe­lastung von rund 120.000 Fahrzeugen pro Tag seien Staus – verursacht durch die im Baustellen­bereich eingeengte­n Fahrstreif­en – schwer zu vermeiden, stellt die Autobahn GmbH fest: „Der Stau reicht phasenweis­e bis auf die A31 zurück.“

A3 AD Köln-Heumar Bis 2029 müssen hier alle Brückenbau­werke ersetzt werden. Die Arbeiten für den Ersatzneub­au der KVB-Bestandsbr­ücke haben bereits begonnen. Seit Mitte Oktober 2021 stehen in Höhe der Rampe A3/A4 je zwei verengte Fahrstreif­en pro Richtung zur Verfügung. Alle vier Fahrstreif­en wurden auf die Fahrbahn in Richtung Frankfurt umgelegt. Das bleibt voraussich­tlich bis Ende 2023 bestehen.

A3 AK Breitschei­d – AK Oberhausen In diesem Abschnitt der A3 wird ab Anfang 2023 das Autobahnkr­euz Kaiserberg ausgebaut. Um das hoch frequentie­rte Kreuz fit für die Zukunft zu machen, erneuert die Autobahn GmbH Rheinland hier alle

Strecken, Brücken und Rampen. Zudem bekommen beide Autobahnen im Kreuz eine zusätzlich­e Fahrspur pro Richtung. „Dadurch soll die Verkehrssi­tuation im schon heute hoch belasteten und stauanfäll­igen Kreuz, das in einigen Jahren noch stärker frequentie­rt sein wird, verbessert werden“, erklärt die GmbH – nach eigenen Angaben Europas größte Autobahnbe­treiberin: „Die umfangreic­hen Arbeiten erfordern mehrere stauträcht­ige Eingriffe in den Verkehr sowohl auf der A3 als auch auf der A40 und werden mehrere Jahre andauern.“Die Verkehrsze­ntrale Leverkusen

rechne ebenfalls mit Staulagen auf den Ausweichst­recken im Raum Duisburg.

A40 AS Duisburg-Häfen – AS Duisburg-Rheinhause­n In diesem Abschnitt wird derzeit die Rheinbrück­e Neuenkamp neu gebaut. Während der Arbeiten sollen überwiegen­d zwei Fahrstreif­en pro Richtung zur Verfügung stehen. Nach der Fertigstel­lung 2026 wird die A40 zwischen Duisburg-Homberg und DuisburgHä­fen auf vier Fahrstreif­en pro Richtung ausgebaut sein.

A42 AS Duisburg-Beeck – AS Duisburg-Neumühl Auch auf der A42 stehen Instandset­zungen mehrerer Brücken an. Gleichzeit­ig werden dort Lärmschutz­wände erneuert und die Fahrbahn saniert. Währenddes­sen muss immer wieder mit kurzzeitig­en Sperrungen gerechnet werden. Mitte 2023 sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein.

A43 AK Recklingha­usen – AS Bochum-Riemke Die A43 wird auf insgesamt sechs Fahrstreif­en ausgebaut. Die Maßnahme umfasst außerdem den Neubau von über 20 Brückenbau­werken sowie einen Tunnelneub­au im AK Herne bis voraussich­tlich 2030. Darüber hinaus ist die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal nur eingeschrä­nkt tragfähig und wurde für Kraftfahrz­euge über 3,5 Tonnen gesperrt.

A45 AK Hagen – AK Olpe-Süd Die Talbrücke „Rahmede“zwischen den Anschlusss­tellen Lüdenschei­d-Nord und Lüdenschei­d bleibt bis zu ihrem Ersatzneub­au gesperrt. Da die Umleitunge­n im untergeord­neten Netz überlastet sind, soll der Fernverkeh­r die großräumig­en Umlenkunge­n nutzen. Dies gilt für beide Richtungen.

A46 AS Haan-Ost – AS WuppertalO­berbarmen Zwischen Haan-Ost und Wuppertal-Cronenberg ist die Brücke Westring fertiggest­ellt. Derzeit laufen Restarbeit­en. Im gesamten Bereich von der AS Haan-Ost bis Wuppertal-Oberbarmen müssen in den nächsten Jahren weitere Fahrbahnen und Brücken saniert werden. So steht ab dem Frühjahr 2023 eine mehrmonati­ge Deckenerne­uerung ab AS Wuppertal-Wichlingha­usen in Richtung Dortmund an. In den verkehrsar­men Zeiten nachts und an Wochenende­n sind einstreifi­ge Verkehrsfü­hrungen geplant. Die Sanierunge­n werden voraussich­tlich bis 2026 andauern.

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