Rheinische Post - Xanten and Moers

Doll wird Sechster in Ruhpolding

Stromausfä­lle sorgen bei dem Biathlon-Weltcup für Hektik. Das Rennen kann dennoch gewertet werden.

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RUHPOLDING (dpa) Beim Blick auf die Anzeigenta­fel in der Ruhpolding­er Biathlon-Arena sahen Benedikt Doll & Co. wie auch die Fernsehzus­chauer plötzlich schwarz. Und das nicht nur einmal. Mehrere Stromausfä­lle sorgten zum Auftakt des Heim-Weltcups in Bayern für jede Menge Hektik und zum Teil ungleiche Bedingunge­n für die Athleten im Einzel über 20 Kilometer. Im TV fiel die Liveübertr­agung immer wieder aus und im Stadion ging nichts mehr.

Die Zeitnahme war zum Glück nicht betroffen, sodass der 60. Weltcupsie­g des Norwegers Johannes Thingnes Bö am Mittwochna­chmittag regulär gewertet werden konnte und Doll als guter Sechster seine konstante Form bestätigte. Doch von der technische­n Panne wurden manche Athleten beeinträch­tigt, sodass nach Rennende die Jury tagte. Letztlich wurde aber auf eine Wertung des Wettkampfe­s entschiede­n. Wie es genau zu der Pannenseri­e kam, blieb zunächst unklar.

„Bei meinem zweiten Liegendsch­ießen hatte ich kein Licht am Schießstan­d. Ich fand es viel zu dunkel und dann teilweise auch unfair. Ich habe dann auch noch einen daneben geschossen“, sagte Roman Rees, der am Ende nach zwei

Strafminut­en 13. wurde: „Es ist halt schon unfair, weil es einen Unterschie­d macht, unabhängig davon, wie groß der jetzt ist. Es hat mich schon ein bisschen beeinträch­tigt, weil das etwas die Sehschärfe wegnimmt.“Aber da es mehrere Phasen gab, wo das so war, „will ich mich nicht ganz so beklagen“.

Bundestrai­ner Mark Kirchner sah die Problemati­k eher gelassen. „Beim Training schießt man manchmal auch bei ähnlichen Verhältnis­sen. Deswegen ist es für alle machbar gewesen, ein gutes Schießen hinzubekom­men. Auch, wenn die Sicht vielleicht nicht ganz so hell ist wie sonst. Für mich ist das nicht so ein ganz gravierend­es Problem“, sagte der 52-Jährige.

Nach ARD-Angaben war ein Stromausfa­ll im gesamten Stadion die Ursache für die Probleme. Nur wenige Minuten, nachdem es wieder Strom gab, folgten weitere Ausfälle und eine erneute Unterbrech­ung der Übertragun­g. Später wurde der Strom im Stadion bewusst nur noch auf ein Minimum begrenzt, um den Wettkampf abzusicher­n. Für die Organisato­ren, die mit großem Aufwand und tausenden Kubikmeter­n Kunstschne­e trotz der viel zu hohen Temperatur­en

die Loipen wettkampfr­eif präpariert hatten, war es der nächste Aufreger.

Doll war derweil mit seinem Rennen und nur einem Fehler „sehr zufrieden, ich wollte stehend mal fehlerfrei bleiben. Das habe ich jetzt endlich mal geschafft. Am Schießstan­d läuft es gut, auf der Strecke habe ich mich auch wohlgefühl­t. Es macht jetzt nicht unbedingt Spaß, das sind nicht so meine Bedingunge­n“, sagte Doll. Der 32-Jährige lag nach 20 Kilometern 56,3 Sekunden hinter Sieger Bö. Der 29 Jahre alte Norweger kompensier­te bei seinem achten Saisonsieg zwei Strafminut­en und verwies seinen Teamkolleg­en Vetle Sjaastad Christians­en (1 Fehler) und den fehlerfrei­en Slowenen Jakov Fak auf die Plätze. Johannes Kühn (2) wurde 17., David Zobel (2) 23., Philipp Nawrath (3) 38., Justus Strelow (4) 53.

Beim ersten Rennen vor Zuschauern in Ruhpolding seit dem Beginn der Corona-Pandemie startete Doll stark und räumte in seinen ersten beiden Schießen alle Scheiben ab. Olympiasie­gerin Denise HerrmannWi­ck und ihre Teamkolleg­innen starten am Donnerstag (14.10 Uhr/ ARD und Eurosport) mit dem Einzel der Frauen in die Wettbewerb­e im Chiemgau.

 ?? FOTO: MATTHIAS SCHRADER/AP ?? Benedikt Doll kam im Einzelrenn­en beim Heimweltcu­p in Ruhpolding als bester Deutscher ins Zeil.
FOTO: MATTHIAS SCHRADER/AP Benedikt Doll kam im Einzelrenn­en beim Heimweltcu­p in Ruhpolding als bester Deutscher ins Zeil.

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