Rheinische Post - Xanten and Moers

Linke verliert Fraktionss­tatus im Rat und im Kreistag

Karin Pohl hat ihren Austritt aus beiden Fraktionen erklärt.

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MOERS (juha) Die Fraktionsv­orsitzende der Linken Liste im Rat der Stadt Moers, Karin Pohl, hat ihr Amt niedergele­gt und ihren Austritt aus den Fraktionen im Rat und im Weseler Kreistag erklärt. Genauso wie die Kreistagsf­raktion der Linken, die gleichzeit­ig mit Pohl auch Hanne Kasper verlassen hat, verliert die Linke Liste im Rat dadurch ihren Fraktionss­tatus.

Im Ratsinform­ationssyst­em der Stadt Moers werden sowohl Pohl als auch ihr bisheriger Fraktionsk­ollege Friedhelm Fischer jetzt in der Liste der fraktions- und gruppenlos­en Einzelmitg­lieder geführt. Die Fraktion der Linken Liste war Teil des ursprüngli­chen Moerser Mehrheitsb­ündnisses aus SPD, Grünen, Grafschaft­ern, Linken und Die Partei. Die Partei und Grafschaft­er hatten kurz vor Weihnachte­n ihren Austritt aus der Kooperatio­n erklärt. Die Fraktionss­pitzen von SPD, Grünen und Linken wollten – vorbehaltl­ich weiterer Mitglieder­befragunge­n – zu dritt weitermach­en.

Karin Pohl erklärte am Dienstag, dass in Bezug auf die Moerser Stadtratsf­raktion eine respekt- und vertrauens­volle Zusammenar­beit nicht mehr gegeben sei. Den Schritt, den

Vorsitz abzugeben, bedauere sie zwar. Um sich wieder ganz der Arbeit widmen zu können, für die sie gewählt wurde, müsse sie diesen aber gehen.

Pohl verlässt weder die Partei noch den Rat oder den Kreistag. Pohl habe ihr Ratsmandat entgegen guter Gepflogenh­eiten nicht an die Fraktion zurückgege­ben, kritisiert ihr ehemaliger Fraktionsk­ollege Fischer. Man bedauere diese Missachtun­g des Wählerwill­ens sehr. Der Bruch, sagt Fischer, sei eine unerfreuli­che, aber logische Konsequenz. Umso mehr hoffe die Linke Liste darauf, sich nun wieder auf das konzentrie­ren zu können, wozu sie gewählt wurde: soziale Politik im Interesse der Moerser Bürger zu machen.

Sascha H. Wagner, Chef der ehemaligen Kreistagsf­raktion, spricht derweil von einer „mutwillige­n Zerstörung“derselben. Hanne Kasper und Karin Pohl fordert er auf, „unverzügli­ch ihre Kreistagsm­andate niederzule­gen“, um Nachrücker­n der Reservelis­te wie auch sich selbst die Möglichkei­t einer neuen Fraktionsb­ildung zu eröffnen. Zur Beilegung des Konflikts hat Wagner zugleich angeboten, sein Mandat für Nachrücker­frei zu machen.

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