Rheinische Post - Xanten and Moers
VHS zieht übergangsweise beim Tüv Nord ein
Die Zweigstelle KampLintfort muss das Diesterwegforum verlassen, weil dort eine neue Grundschule entsteht. Wie es jetzt weiter geht.
KAMP-LINTFORT 625 Umzugskartons haben Theresa Frank und das Team der Volkshochschule zwischen den Jahren gepackt. Zum Jahresende hat die VHS ihren angestammten Standort im Diesterwegforum verlassen. Das neue Bildungsjahr beginnt für sie an einem Interimsstandort: Im diesem Semester ist die Einrichtung mit ihren Kursen und Workshops übergangsweise in den Räumen von Tüv Nord an der CarlFriedrich-Gauß-Straße zu Gast, bis der neue VHS-Standort im ehemaligen Sparkassen-Gebäude in der City Kamp-Lintforts renoviert ist.
VHS und einige der an der Vinnstraße untergebrachten Vereine müssen ausziehen, weil das Diesterwegforum wieder als Schulgebäude genutzt werden soll (RP berichtete). Nach den Sommerferien öffnet dort eine zusätzliche Grundschule. Da der Umbau des neuen VHSStandortes an der Kamperdickstraße erst im Februar startet, entschied man sich für die Übergangslösung und mietete sich beim Tüv Nord ein. Das Jobcenter, das bislang im Sparkassen-Gebäude residiert, zieht zur Südstraße um. „Wir wollen den Nutzern
der VHS in dieser Phase ein Angebot in Kamp-Lintfort machen“, erläuterte Schul- und Kulturdezernent Christoph Müllmann am Mittwoch in einem Pressegespräch die Gründe für die Übergangslösung. Fünf Unterrichtsräume und ein Büro stehen der VHS im Gewerbepark Dieprahm zur Verfügung.
Bildungsurlaubsangebote und einige Sprachkurse müssen aber in der Übergangszeit in die Nachbarstadt Moers ausgelagert werden.
„Die Kochkurse in Kamp-Lintfort pausieren in diesem Semester, die Malkurse weichen ins Ka-Liber-Jugendcafé aus. Anstatt Keramikkurse gibt der Kamp-Lintforter Bildhauer Jörg Winke Pappmachee-Kurse im Schirrhof an der Friedrich-Heinrich-Allee“, berichtet Theresa Frank, Leiterin der VHS-Zweigstelle.
Aus Sicht des Ersten Beigeordneten bekommt die VHS mit dem Umzug ins leerstehende Sparkassen-Gebäude einen „sehr zentral gelegenen Standort in der Innenstadt“in direkter Nachbarschaft zum Busbahnhof. Alle Räume sollen dort mit der neuesten Technik wie Smartboards ausgestattet werden. Auch neues Mobiliar wird angeschafft. Die VHS wird sich am neuen Standort jedoch verkleinern.
Standen im Diesterwegforum insgesamt neun Seminarräume, ein Gymnastikraum, eine Lehrküche und die Aula zur Verfügung, werden es am neuen Standort fünf Seminarräume
und ein Multifunktionsraum sein. Auch die Küche wird künftig kleiner sein. Genutzt wird die Kochzeile im Schulgebäude an der Wiesenbruchstraße im Niersenbruch. „Wir werden die Räume flexibel nutzen müssen“, sagt VHS-Leiterin Beate Schieren-Ohl.
Das Jahresthema der Volkshochschule, die dieses Jahr den 75. Geburtstag feiert, lautet „Anno“. „Das hängt damit zusammen, dass sich viele historische Ereignisse jähren:
Zum Beispiel die Machtergreifung 1933 oder die Gründung des Staates Israel“, erläutert Schieren-Ohl. Die Reihe startet im März. Im Fokus steht dann das Jahr eins nach der „Zeitenwende“und befasst sich mit der Frage, ob Europa eine neue Sicherheitsarchitektur braucht. „Es werden zwei unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema dargestellt“, erläutert die VHS-Leiterin. Referenten sind Stefanie Intveen von der Initiative „Sicherheit neu denken“und Jos Meinköhn, Jugendoffizier der Bundeswehr. Neue Schwerpunkte erwartet die VHS-Nutzer im Fachbereich Philosophie und Kunst. Im April wird Kunsthistoriker Kolja Reichert eine amüsante Einführung in die Welt der Kunst geben. Und in Kamp-Lintfort lernen Eltern zusammen mit ihren Kindern das Nähen. Gemeinsam ein neues Hobby entdecken und zusammen lernen, das ist das Ziel des Näh-Workshops, der am 3. April im Tüv Nord startet.