Rheinische Post - Xanten and Moers
Geflicktes Pflaster bleibt vorerst so
Holz- und Fischmarkt in Rheinberg: Zunächst soll die Schuldfrage geklärt werden.
RHEINBERG Schön geht anders – darüber gibt es in Rheinberg wohl keine zwei Meinungen. Das mit Asphalt geflickte Pflaster im Bereich von Holz- und Fischmarkt sieht potthässlich aus – wenngleich die größte Unfall- und Stolpergefahr durch hochstehende oder wacklige Stein dadurch gebannt worden ist, dass am 20. Dezember ausgebessert worden ist. Dass die Stadt dies kurz vor Weihnachten machen ließ, brachte allerdings die Einzelhändler auf die Palme.
Dieter Paus, Technischer Beigeordneter, hat Verständnis für den Unmut, hat aber keine Alternative gesehen: Sicherheit gehe vor, auch kurz vor Weihnachten, sagt er. Die Stadt sei auch abhängig davon, wann ein Unternehmen verfügbar sei. Er betonte, dass die Schäden im Bereich Holz- und Fischmarkt (dort war erst 2019 gepflastert worden) über die Gewährleistung zu Lasten des damals tätigen Unternehmens abgerechnet würden. Die Stadt habe den Untergrund mehrfach prüfen lassen und habe ein Gutachten in Auftrag gegeben. Ergebnis: Das Unternehmen habe nicht das erfüllt, was die Stadt vorgegeben habe. Nun hoffe man auf die Einsicht der Firma, doch sehe es danach momentan nicht aus, so dass man sich rechtsanwaltlich beraten lasse und sich auf einen längeren Rechtsstreit einstelle. Was höchstwahrscheinlich bedeutet: Der Flickenteppich in der Innenstadt bleibt erst einmal so, wie er ist. Dieter Paus: „Wir hoffen, dass das bald behoben werden kann.“Der Dienstleistungsbetrieb könne so große Flächen nicht ausbessern, da müsse eine Fachfirma ran.
Die Vermutung von Wolfgang Pitas aus Alpsray – er hat als Diplom-Ingenieur 45 Jahre im Bauwesen gearbeitet –, dass bei der Stadt einiges verschlafen worden sei, teilt Paus nicht. „Ganz klar ist, dass der ausführende Unternehmer für seine erbrachten Leistungen verantwortlich ist“, sagt Pitas. „Ganz klar ist aber auch, dass der Auftraggeber, also das Tiefbauamt der Stadt Rheinberg, seinen Kontrollverpflichtungen nachzukommen hat. Dies ist in vielen Bereichen der damaligen Bearbeitung wohl nicht geschehen, sonst wären die zurzeit sichtbaren Häufigkeiten von Oberflächenschäden nicht zustande gekommen.“Bevor die Oberflächen verschlossen wurden, hätte der Untergrund zweifelsfrei geprüft werden müssen, so Pitas. Lastplattenversuche
seien zwar durchgeführt worden. Die Frage sei aber, ob Vertreter des Bauherrn diese Untergrundüberprüfung begleitet haben, um den folgenden Arbeitsgang für die Ausführung freizugeben. Pitas: „Ich glaube, wir werden zu dieser Aktion in der Innenstadt noch einiges zu hören bekommen.“
Dieter Paus versicherte, dass alles, was die Stadt hätte tun können und müssen, getan worden sei. Die Stadtverwaltung gehe weiter davon aus, dass das Unternehmen Fehler gemacht habe.