Rheinische Post - Xanten and Moers
Ingrid Kühne tritt mit gebrochenem Arm auf
Xantens Kabarettistin ist im Bad ausgerutscht – jetzt trägt sie eine Schiene. Aber sie weiß sich zu helfen. Und Ehemann Ralf unterstützt sie.
XANTEN Rückblickend sagt Ingrid Kühne: „Wir haben das gemacht, was uns alle immer raten: Nehmt euch doch mal eine Auszeit und macht was nur für euch.“Also waren sie nach Weihnachten in Koblenz und besuchten eine Theatervorstellung. „Freunde spielten.“Am nächsten Morgen sei dann das Unglück passiert: Der Boden in der Dusche im Hotelzimmer sei glatt gewesen, aber zunächst sei nichts passiert. „Dann will ich mich abtrocknen, aber es war so kalt in dem Bad“, erinnert sich Ingrid Kühne. Sie habe sich überlegt, in die Dusche zurückzugehen. „Ich will das Handtuch in die Dusche schieben, damit ich nicht ausrutsche, und bei dem Versuch haut es mir das andere Bein weg, ich knall‘ gegen die gemauerte Duschwand – und der Rest ist dann leider nur noch schmerzhaft.“
Sie hätte an dem Tag noch einen Termin in Köln gehabt, also habe sie dort den Arm im Krankenhaus röntgen lassen, berichtet Ingrid Kühne. „Ich wusste sofort, dass etwas kaputt war.“Im Krankenhaus wird ein Haarriss diagnostiziert. Ingrid Kühne lässt in Xanten zwei Orthopäden draufschauen. „Zur Sicherheit noch CT.“Dann sei klar gewesen: „Der Knochen ist komplett durch.“
Nun liegt ihr linker Arm für einige Wochen in einer Schiene, „die farblich so überhaupt nicht zu meinem Outfit passt“, sagt die Kabarettistin. Einen „Dauerbeschuss mit Ibuprofen“bekommt sie außerdem. „So werde ich die Zeit wohl überstehen.“Auch wenn ausgerechnet ihre Schlafseite betroffen sei. „So liege ich jetzt auf dem Rücken und schlafe schlecht.“Aber es hätte auch schlimmer kommen können. „Zum Glück ist es kein Gips und es ist nicht die Schulter – man muss immer das
Positive sehen.“Und Ingrid Kühne kann weiter auftreten.
Die schönsten Wochen der Karnevalssession fangen an. „Bislang sieht es so aus, dass ich keinen Termin absagen muss.“Am Mittwoch waren Fernsehaufzeichnungen für die Sitzungen in Köln und Düsseldorf. Dafür hat sich die Kabarettistin aus Xanten etwas einfallen lassen: „Ich habe mir eine Mikrofon-Halterung gebastelt, damit ich die ‚kranke‘ Seite benutzen kann und mit der ‚gesunden‘ hantieren kann“, erklärt Ingrid Kühne. „Not macht ja bekanntlich erfinderisch.“
Etwas Sorgen macht sie sich aber schon: „Schonung sieht natürlich etwas anders aus.“Und im Karneval wird geschunkelt, die Menschen umarmen sich, die Säle sind voll, es kann eng werden. „Der Bruch kann zwar ohne OP zusammenwachsen – solange es sich nicht verschiebt“, erklärt sie und hofft, dass die Menschen sie in den Sälen nicht zu feste drücken, nicht fröhlich mit einem Klaps auf die Schultern begrüßen, sie nicht anrempeln. Sonst gern. Nur in diesen Wochen eben nicht.
Und sie denkt an ihren Mann: „Nach Karneval braucht dann auf jeden Fall einer Urlaub – Ralf, der mich nicht nur fährt, sondern mir nun natürlich auch in die Jacke und Weste helfen muss, mich anschnallen muss, alles schleppen muss.“Und noch mehr: „Selbst beim Schminken geht er hier und da zur Hand, wenn ihm das auch nicht ganz so liegt.“Das können harte Wochen werden bis Aschermittwoch. „Aber zusammen sind wir stark, das haben wir ja schon immer bewiesen.“