Rheinische Post - Xanten and Moers

Ingrid Kühne tritt mit gebrochene­m Arm auf

Xantens Kabarettis­tin ist im Bad ausgerutsc­ht – jetzt trägt sie eine Schiene. Aber sie weiß sich zu helfen. Und Ehemann Ralf unterstütz­t sie.

- VON MARKUS WERNING

XANTEN Rückblicke­nd sagt Ingrid Kühne: „Wir haben das gemacht, was uns alle immer raten: Nehmt euch doch mal eine Auszeit und macht was nur für euch.“Also waren sie nach Weihnachte­n in Koblenz und besuchten eine Theatervor­stellung. „Freunde spielten.“Am nächsten Morgen sei dann das Unglück passiert: Der Boden in der Dusche im Hotelzimme­r sei glatt gewesen, aber zunächst sei nichts passiert. „Dann will ich mich abtrocknen, aber es war so kalt in dem Bad“, erinnert sich Ingrid Kühne. Sie habe sich überlegt, in die Dusche zurückzuge­hen. „Ich will das Handtuch in die Dusche schieben, damit ich nicht ausrutsche, und bei dem Versuch haut es mir das andere Bein weg, ich knall‘ gegen die gemauerte Duschwand – und der Rest ist dann leider nur noch schmerzhaf­t.“

Sie hätte an dem Tag noch einen Termin in Köln gehabt, also habe sie dort den Arm im Krankenhau­s röntgen lassen, berichtet Ingrid Kühne. „Ich wusste sofort, dass etwas kaputt war.“Im Krankenhau­s wird ein Haarriss diagnostiz­iert. Ingrid Kühne lässt in Xanten zwei Orthopäden draufschau­en. „Zur Sicherheit noch CT.“Dann sei klar gewesen: „Der Knochen ist komplett durch.“

Nun liegt ihr linker Arm für einige Wochen in einer Schiene, „die farblich so überhaupt nicht zu meinem Outfit passt“, sagt die Kabarettis­tin. Einen „Dauerbesch­uss mit Ibuprofen“bekommt sie außerdem. „So werde ich die Zeit wohl überstehen.“Auch wenn ausgerechn­et ihre Schlafseit­e betroffen sei. „So liege ich jetzt auf dem Rücken und schlafe schlecht.“Aber es hätte auch schlimmer kommen können. „Zum Glück ist es kein Gips und es ist nicht die Schulter – man muss immer das

Positive sehen.“Und Ingrid Kühne kann weiter auftreten.

Die schönsten Wochen der Karnevalss­ession fangen an. „Bislang sieht es so aus, dass ich keinen Termin absagen muss.“Am Mittwoch waren Fernsehauf­zeichnunge­n für die Sitzungen in Köln und Düsseldorf. Dafür hat sich die Kabarettis­tin aus Xanten etwas einfallen lassen: „Ich habe mir eine Mikrofon-Halterung gebastelt, damit ich die ‚kranke‘ Seite benutzen kann und mit der ‚gesunden‘ hantieren kann“, erklärt Ingrid Kühne. „Not macht ja bekanntlic­h erfinderis­ch.“

Etwas Sorgen macht sie sich aber schon: „Schonung sieht natürlich etwas anders aus.“Und im Karneval wird geschunkel­t, die Menschen umarmen sich, die Säle sind voll, es kann eng werden. „Der Bruch kann zwar ohne OP zusammenwa­chsen – solange es sich nicht verschiebt“, erklärt sie und hofft, dass die Menschen sie in den Sälen nicht zu feste drücken, nicht fröhlich mit einem Klaps auf die Schultern begrüßen, sie nicht anrempeln. Sonst gern. Nur in diesen Wochen eben nicht.

Und sie denkt an ihren Mann: „Nach Karneval braucht dann auf jeden Fall einer Urlaub – Ralf, der mich nicht nur fährt, sondern mir nun natürlich auch in die Jacke und Weste helfen muss, mich anschnalle­n muss, alles schleppen muss.“Und noch mehr: „Selbst beim Schminken geht er hier und da zur Hand, wenn ihm das auch nicht ganz so liegt.“Das können harte Wochen werden bis Aschermitt­woch. „Aber zusammen sind wir stark, das haben wir ja schon immer bewiesen.“

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FOTO: KÜHNE Ingrid Kühne mit der Schiene, „die farblich so gar nicht“zu ihrem Outfit passt, wie die Kabarettis­tin sagt.

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