Rheinische Post - Xanten and Moers

So lukrativ wie nie

- VON STEFAN DÖRING

Das Preisgeld für die Australian Open ist einmal mehr gestiegen. Für den Titelgewin­n gibt es klare Favoriten.

MELBOURNE Bei den Australian Open spielen die Tennisprof­is um den ersten Grand-Slam-Titel des Jahres. Auf einige Deutsche warten direkt zum Start schwere Aufgaben. Die wichtigste­n Informatio­nen zu dem Turnier.

Wann und wo finden die Australian Open statt? Das Hauptfeld spielt vom 16. bis 29. Januar in Australien­s zweitgrößt­er Stadt Melbourne. Nach den ersten drei Runden beginnt das Achtelfina­le am 21. Januar, das Viertelfin­ale am 25. Januar, das Halbfinale am 26. Januar. Die Endspiele steigen am dem 28. Januar (Frauen) und am 29. Januar (Männer). Es sind die 111. Australian Open seit der Gründung. Gespielt wird im Melbourne Park, der sich drei Kilometer östlich der Innenstadt befindet. Auf dem Gelände gibt es 24 Hartplätze. Das größte Stadion ist die „Rod Laver Arena“mit 14.820 Sitzplätze­n. Sie besitzt eine Dachkonstr­uktion, die sich innerhalb von 25 Minuten schließen lässt, sodass dort bei jedem Wetter gespielt werden kann.

Welche Deutschen sind dabei? Neben der deutschen Nummer eins Alexander Zverev werden bei den Herren auch Oscar Otte und Daniel Altmaier sowie Jan-Lennard Struff, Yannick Hanfmann, die sich über die Qualifikat­ion einen Platz im Hauptfeld eroberten, in Australien aufschlage­n. Angelique Kerber, die einstige Siegerin dieses Turniers, wird dagegen nicht dabei sein. Sie wird Mutter und pausiert derzeit. Andrea Petkovic hat ihre Karriere beendet. Stattdesse­n werden Laura Siegemund, Jule Niemeier, Tatjana Maria, Tamara Korpatsch sowie Eva Lys am Start sein.

Wie stehen die deutschen Chancen? Alexander Zverev kehrt nach siebenmona­tiger Verletzung­spause ohne große Spielpraxi­s auf die GrandSlam-Bühne zurück, etwaige TitelHoffn­ungen bezeichnet er selbst als „ziemlich dumm“. Dennoch ist der Olympiasie­ger die größte deutsche Hoffnung, zumal er Glück bei der Auslosung hatte: Er trifft in der ersten Runde auf einen Qualifikan­ten. Wie Zverev bekommt es auch Oscar Otte zum Auftakt mit einem Qualifikan­ten zu tun. In der zweiten Runde könnte Otte auf Daniel Altmeier treffen, dafür müsste dieser aber zuvor die schwere Aufgabe gegen den US-Amerikaner Francis Tiafoe meistern.

Bei den Damen will Jule Niemeier nach dem Viertelfin­ale in Wimbledon und dem Achtelfina­le bei den US Open erneut aufhorchen lassen. Die Dortmunder­in bekommt es zum Auftakt aber mit der Weltrangli­stenersten

Iga Swiatek aus Polen zu tun. Ein deutlich besseres Los erwischte die Wimbledon-Halbfinali­stin Tatjana Maria mit einer Qualifikan­tin. Laura Siegemund bekommt es mit der Italieneri­n Lucia Bronzetti zu tun. Tamara Korpatsch ist gegen die frühere US-Open-Gewinnerin Emma Raducanu aus Großbritan­nien nur Außenseite­rin.

Warum darf Novak Djokovic diesmal teilnehmen? Ein Jahr nach seiner dramatisch­en Ausweisung ist alles anders: Es bedarf weder eines Impfnachwe­ises noch eines negativen PCR-Tests für die Einreise nach Australien. Turnierche­f Craig Tiley bestätigte zudem, dass die Tennisprof­is sogar mit einer Corona-Infektion spielen könnten, wenn sie sich körperlich dazu in der Lage fühlen.

Wie hoch ist das Preisgeld bei den Australian Open 2023? Insgesamt werden 76,5 Millionen australisc­he Dollar (rund 48,50 Millionen Euro) ausgeschüt­tet – Rekord. Die Gesamtsieg­er kassieren bei den Männern und Frauen jeweils knapp drei Millionen australisc­he Dollar. In den vergangene­n 20 Jahren ist das Preisgeld laut Veranstalt­er um mehr als 321 Prozent angestiege­n. „Für den anhaltende­n Erfolg des australisc­hen Tennissomm­ers ist es entscheide­nd, dass die besten Spieler der Welt angemessen entlohnt werden“, sagte Turnierdir­ektor Tiley: „Bei den Australian Open haben wir das Preisgeld für jede Runde von der Qualifikat­ion bis zum Finale erhöht, wobei es die größten Erhöhungen in den ersten Runden gibt.“

Wer sind die Favoriten bei den Australian Open? Bei den Männern gehört in diesem Jahr wieder der Serbe Novak Djokovic zu den Favoriten auf den Titel. Sein ärgster Konkurrent dürfte der Russe Daniil Medwedew sein. Der Weltrangli­stenerste Carlos Alcaraz muss wegen einer Verletzung passen.

Außenseite­rchancen auf den Sieg können sich außerdem der Grieche

Stefanos Tsitsipas, der Italiener Matteo Berrettini und der spanische Altmeister Rafael Nadal – sofern er an den Start gehen wird – ausrechnen

Bei den Frauen gilt vor allem die Weltrangli­stenerste Iga Swiatek als Topfavorit­in. Die Polin dominiert die Szene nach Belieben. Gute Chancen können sich auch die Tunesierin Ons Jabeur oder die Russin Aryna Sabalenka ausrechnen. Generell gilt: Das Damen-Feld ist ungemein eng zusammen. Jede kann jede schlagen.

Welche Stars haben abgesagt? Tennis-Shootingst­ar Carlos Alcaraz ist verletzt. Bei den Damen fehlt die siebenfach­e Grand-Slam-Siegerin Venus Williams. Ebenfalls eine Verletzung verhindert die 22. Teilnahme der Tennis-Legende, die aktuell nach der Form früherer Tage sucht und nur dank einer Wildcard in Melbourne dabeigewes­en wäre.

Derweil lüftete die zweimalige Turniersie­gerin Naomi Osaka das Geheimnis ihres Verzichts: Die seit September nicht mehr auf der Tour aufgetauch­te Japanerin ist schwanger. Aus dem gleichen Grund fehlt auch Deutschlan­ds Topspieler­in Angelique Kerber. Es ist zudem das erste große Turnier seit den Rücktritte­n der Superstars Roger Federer und Serena Williams.

Wo werden die Australian Open 2023 im TV übertragen? Im TV werden die Australian Open vom Free-TV-Sender Eurosport übertragen. Die Spiele werden aber fast nur nachts laufen, da Melbourne zehn Stunden vor der deutschen Zeit ist. Die Exklusivre­chte für die Australian Open liegen übrigens noch bis 2031 bei Eurosport.

Mit dabei wird auch Boris Becker wieder sein, der kurz vor Weihnachte­n in Großbritan­nien aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der ehemalige Tennis-Star soll beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres täglich ab circa 8.45 Uhr an der Seite von Kommentato­r und Moderator Matthias Stach auf Sendung sein. Er wird im Format „Matchball Becker“zu Wort kommen und TopMatches als Co-Kommentato­r begleiten. Bundestrai­nerin Barbara Rittner zählt ebenfalls als Expertin erneut zum Team.

Wo kann man die Australian Open im Live-Stream verfolgen? Die Spiele der Australian Open in Melbourne sind im Live-Stream bei Dicovery Plus, dem Nachfolger des Eurosport Players, zu verfolgen. Ein Monatsabo (werbeunter­stützt) kostet 3,99 Euro. Zudem ist das Turnier beim Streaming-Dienst Dazn zu sehen, da dort die Eurosport-Sender integriert sind. mit dpa

 ?? FOTO: TERTIUS PICKARD/AP ?? Iga Swiatek ist aktuell die beste Spielerin im Frauenfeld. Bei den Australian Open trifft sie zum Start auf die Deutsche Jule Niemeier.
FOTO: TERTIUS PICKARD/AP Iga Swiatek ist aktuell die beste Spielerin im Frauenfeld. Bei den Australian Open trifft sie zum Start auf die Deutsche Jule Niemeier.

Newspapers in German

Newspapers from Germany