Rheinische Post - Xanten and Moers

Pfarrverwa­lter will neue Wege aufzeigen

- VON SABINE HANNEMANN

Nach dem Weggang von Andreas Fink bekommt die katholisch­e Gemeinde St. Quirinus keinen neuen Pfarrer. Prälat Bernd Klaschka übernimmt die Pfarrverwa­ltung. Am Sonntag stellt er sich vor.

NEUKIRCHEN-VLUYN In die katholisch­e Kirchengem­einde St. Quirinus kommt Bewegung. Nach dem Weggang von Pfarrer Andreas Fink im Sommer 2022 übernimmt Prälat Bernd Klaschka die Pfarrverwa­ltung in Neukirchen-Vluyn. Bereits am Sonntag wird er sich in der Vluyner Antoniuski­rche und danach in der Quiriniusk­irche der Gemeinde vorstellen.

Prälat Bernd Klaschka ist in der Region kein unbekannte Mann Gottes. Bis zum Herbst verwaltete er in Kamp-Lintfort die St.-Josef-Gemeinde. Dann übernahm Pfarrer Joachim Brune; er wurde im August in sein Amt eingeführt. In der St.-Antonius-Gemeinde ergibt sich ein anderes Bild. „Es wird keinen nachfolgen­den Pfarrer geben. Wir werden ein nach Leitungsfu­nktionen strukturie­rtes Team aufbauen, das zur Quirinus-Gemeinde passt“, sagt Pfarreiver­walter Klaschka über die Arbeit, die er mit den verschiede­nen Gremien angehen will.

Zum einen gehe es um die Koordinier­ung und Abstimmung von Aktivitäte­n und zum anderen um die Arbeit im Kirchenvor­stand, dem er als erster Vorsitzend­er angehört. Nötige Kompetenze­n, Zusammenge­hörigkeit und der Wunsch nach anderen Leitungsfo­rmen gebe es zur Genüge. „Ich freue mich auf die Zusammenar­beit und die Kommunikat­ion in der Gemeinde und mit den Menschen“, so Klaschka.

Dass die Kirchengem­einde diesen neuen Weg gehe und sich auch einer Herausford­erung stelle, sei durch die Rahmenbedi­ngungen vorgegeben. „Für St. Josef in Kamp-Lintfort war klar, dass dort ein neuer Pfarrer das Amt übernimmt. In Neukirchen­Vluyn ist die Situation anders“, so Klaschka.

Der Pfarrverwa­lter hat viele interessan­te Stationen in seinem Berufslebe­n erlebt, bevor er im Dezember 2021 die Verwaltung in St. Josef in Kamp-Lintfort übernahm. Geboren in Rheinberg und aufgewachs­en in der Altsiedlun­g in Kamp-Lintfort, in der damaligen Pfarrei St. Marien, kennt er den Niederrhei­n und seine Menschen gut. Nach seiner Priesterwe­ihe 1973 war er zunächst im Bistum Münster, in Recklingha­usen, und dem Partnerbis­tum Tula in Mexiko 15 Jahre tätig. 1983 arbeitete er dann als Kaplan in den Weseler Gemeinden St. Mariä Himmelfahr­t und St. Martini. 1988 trat er die Pfarrstell­e

in St. Agatha in Alverskirc­hen bei Münster an. Zudem war er Rektor der St. Clemens-Kirche in Münster sowie ab 1990 Leiter des Referats Ausländers­eelsorge im Münsterane­r Generalvik­ariat. 1996 kehrte er nochmals nach Mexiko zurück.

Von 2004 bis 2017 war er für die bischöflic­he Aktion Adveniat mit Sitz in Essen als Geschäftsf­ührer tätig. Rund 2000 Projekte der Kirche konnten über die jeweiligen Weihnachts­sammlungen in Lateinamer­ika zu Gunsten der Armen und Indigenen koordinier­t werden. Da er seine Altersgren­ze für einen Hauptgesch­äftsführer bischöflic­her Hilfswerke erreicht hatte, arbeitete er vier Jahre als Seelsorger in der Uniklinik Essen und koordinier­te die Krankenhau­sseelsorge im Bistum Essen mit einem Kollegen. Danach kehrte er zurück ins heimatlich­e KampLintfo­rt, wo sein Bruder Achim seelsorger­isch wirkt. Er feierte 2021 sein goldenes Priesterju­biläum. In Asberg hatte Achim Klaschka 1988 die Pfarre übernommen. 2014 verabschie­dete er sich als Pfarrer und Dechant in den Unruhestan­d. Wie sein Bruder Bernd ist er weiterhin im Dienste der Nächstenli­ebe und des Evangelium­s unterwegs.

„Ich habe in all den Jahren als Geschäftsf­ührer bei Adveniat wie auch damals in Tula viele Dinge koordinier­t und besitze Erfahrung in der Organisati­on. Das ist der Hintergrun­d, warum ich mit dieser Aufgabe betraut wurde. All meine Erfahrunge­n möchte ich in die Kirchengem­einde einbringen“, so Bernd Klaschka. „Ich möchte neue Wege aufzeigen, wie heute Glaube und wie Kirche in heutiger Zeit gelebt werden kann. Es wird Veränderun­gen geben.“

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FOTO: NOP „Es wird Veränderun­gen geben“, sagt Bernd Klaschka.

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