Rheinische Post - Xanten and Moers
Zu große Leistungsschwankungen
Frauen-Handball: Zweitligist TuS Lintfort spielt heute Abend daheim gegen den hohen Favoriten Füchse Berlin.
KAMP-LINTFORT Neues Jahr, alte Probleme? Um die Zweitliga-Handballerinnen des TuS Lintfort kann man sich durchaus Sorgen machen, denn die Unbeständigkeit über die kompletten 60 Minuten ist weiterhin das Hauptthema, weshalb der Verein die Abstiegsplätze im Schlepptau nach sich zieht. Der TuS Lintfort hat zwar immer noch ein Vier-Punkte-Polster – aber die Aufgaben in den kommenden Wochen haben es durchaus in sich. Den Auftakt macht das Heimspiel ab diesem Samstag um 17.30 Uhr in der der Eyller-Sporthalle gegen die Füchse Berlin. Es folgen die Schwergewichte aus Göppingen, Metzingen (DHB-Pokal) und Leipzig.
Das Team bringt sich durch extreme Leistungsschwankungen zu oft selbst aus dem Rhythmus und somit um mögliche Erfolge. Richtig schmerzlich waren zuletzt in Regensburg die vielen persönlichen Patzer der Spielerinnen. Zu oft werden Bälle einfach weggeworfen, weil die Passqualität nicht stimmt. Aber auch technische Fehler wie Schritte oder Stürmerfoul sind weitere „Übeltäter“. Und diese Defizite kennt natürlich auch TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein. „Wir müssen insgesamt ruhiger werden. Ja, mit der Niederlage beim starken Tabellenzweiten in Regensburg musste man rechnen. Aber die Vorzeichen dort waren diesmal so günstig wie nie – das ist ärgerlich.“
Mit den Spreefüxxen aus Berlin wartet nun ein weiterer Verein, der zu den Top-Mannschaften der Liga gehört. Doch der Hauptstadtclub (16:8 Punkte) kann sich im Titelrennen nicht mehr viele Ausrutscher erlauben, steht daher eindeutig mehr unter Druck. Das Paradestück der Berliner Truppe ist die überragende Defensive. Die spielstarken Gäste können auf die mit Abstand beste Abwehr der gesamten Liga zurückgreifen. In der regelmäßig praktizierten defensiven 6:0-Formation sitzen die „Handgriffe“und Absprachen. Berlin agiert aktiv in einer körperbetonten, teilweise kompromisslosen Herangehensweise. Vesna Tolic und Tina Wagenlader geben aus dem Zentrum heraus die Schlagzahl vor.
„Die Füchse aus Berlin sind ein ganz starker Gegner“, weiß Bettina Grenz-Klein. „Aber wir sollten versuchen unsere Trumpfkarte, das Heimspiel, auszuspielen. „Ganz wichtig ist aber, die unsägliche Fehlerquote auf ein Minimum herunter zu fahren.“Die Klosterstädterinnen müssen vor allem bei der Durchschlagskraft aus dem Rückraum zulegen. Ob Prudence Kinlend, Jule Samplonius, Pia Kühn oder Henriette Clauberg – allesamt haben Steigerunspotenziale aus der zweiten Reihe, ebenso wie Kreisläuferin Jana Willing. Gelingt es den TuS-Spielerinnen nicht, den nötigen Druck aufzubauen und die Geschwindigkeit zu entfachen, so wird es die Defensivabteilung der Spreefüxxe einfach haben, die Spielkontrolle zu übernehmen und mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise nach Berlin anzutreten.