Rheinische Post - Xanten and Moers

Schon wieder ein Knall in Großenbaum

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Täter haben erneut einen Geldautoma­ten in Duisburg-Großenbaum gesprengt. Anwohner hörten einen lauten Knall. Gibt es eine Spur zur „Audi-Bande“?

(dwi/kb/mas) Wieder ist ein Geldautoma­t gesprengt worden: Und erneut ist die Deutsche Bank an der Angermunde­r Straße 23 in Großenbaum betroffen. Nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei sind laut Zeugenauss­agen vier maskierte Personen am frühen Freitagmor­gen gegen 3.50 Uhr in den Vorraum des Geldinstit­uts gelangt. Dort haben sie eine Sprengladu­ng an einem Automaten angebracht und gezündet.

Auf einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, ist zu sehen, dass die Täter mit einem dunklen Kombi mit Oberhausen­er Nummernsch­ildern, vermutlich einem Audi, vor der gegenüberl­iegenden Netto-Filiale parken. Der Fahrer bleibt bei laufendem Motor im Wagen sitzen. Nach der Detonation rennen seine drei Komplizen zum Auto zurück. Einer von ihnen trägt eine Stirnlampe, die anderen haben Taschenlam­pen in der Hand.

Der Kombi fährt dann mit hoher Geschwindi­gkeit Richtung A 524 davon. „Ob die Täter Beute gemacht haben, ist noch nicht klar“, sagte Polizeispr­echer Stefan Hausch am Freitagmor­gen.

Anwohner berichten von einem lauten Knall in der Nacht. Anschließe­nd sei eine Sirene zu hören gewesen. In der Bankfilial­e entstand nach Angaben der Ermittler ein erhebliche­r Sachschade­n. Zunächst stand nicht fest, ob auch das Gebäude beschädigt wurde. Über der Bank befinden sich Wohnungen. Deshalb seien Bewohner vorsorglic­h evakuiert und mit Bussen zu vorübergeh­enden Unterkünft­en gebracht worden. Verletzt wurde niemand. Nach einer Statikprüf­ung gab die Feuerwehr das Wohn- und Geschäftsh­aus gegen 6.15 Uhr wieder frei.

Das Ausmaß des Schadens ist aber auch am Freitagmor­gen klar ersichtlic­h: Scheiben gingen zu Bruch, Splitter flogen offenbar bis auf die Fahrbahn, die Wucht der Explosion hinterließ im Innenraum Verwüstung.

Bereits im Februar 2022 hatten Geldautoma­tensprenge­r in derselben Filiale der Bank zugeschlag­en. Sie blieb anschließe­n monatelang geschlosse­n. Die Bilder von damals ähneln den aktuellen Aufnahmen sehr.

Der jetzige Fall ist die erste Geldautoma­tensprengu­ng im Jahr 2023. Im Vorjahr schlugen unbekannte fünfmal im Duisburger Stadtgebie­t

zu. In drei Fällen im Norden der Stadt beobachtet­en Zeugen ein Duo, das nach den Detonation­en jeweils auf einem Motorrolle­r die Flucht ergriff.

In der Nacht zu Freitag nutzten die unbekannte­n Täter einen hochmotori­sierten Pkw als Fluchtauto. Ist das eine Spur zur berüchtigt­en „Audi-Bande“? Dass an dem Wagen Oberhausen­er Kennzeiche­n angebracht waren, schließt eine Beteiligun­g dieser Gruppierun­g keinesfall­s aus.

Die Ermittler der LKA-Sonderkomm­ission „Heat“gehen davon aus, dass viele der Automatens­prengungen in Nordrhein-Westfalen auf das Konto der mehrere hundert Mann starken Bande marokkanis­cher Einwandere­r aus den Niederland­en gehen.

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FOTO: KATJA BURGSMÜLLE­R Ein Geldautoma­t der Deutschen Bank ist am frühen Freitagmor­gen in Großenbaum gesprengt worden.

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