Rheinische Post - Xanten and Moers
Ärger um Dreck und Drogensüchtige in Duisburger Parkhaus
Schon wieder gibt es Ärger über ein Parkhaus in der Duisburger City. Es ist erschreckend, was Besucher vor Ort erleben. So reagieren Stadt und Betreiber.
Als Werner Schwinges am Neujahrstag sein Auto in der Tiefgarage am König-Heinrich-Platz in Duisburg abstellt, um in der Mercatorhalle ein Konzert zu besuchen, ist er fassungslos über die Zustände vor Ort: dunkle und dreckige Treppen, defekte Kassenautomaten und ein großes Chaos an der Ausfahrtsschranke machen die Parkhausnutzung zur Nervenprobe. „Ich habe mich als Duisburger geschämt, was auswärtigen Besuchern dort geboten wird“, lautet sein Fazit.
Seit Jahren sorgt das rund um die Uhr geöffnete Parkhaus mitten in der City für Ärger: Unhygienische Zustände und offensichtlich Drogenabhängige an den Ein- und Ausgängen werden immer wieder von Passanten und Kunden des Parkhauses kritisiert, eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht. Dabei
ist das Parken für 2,50 Euro je angefangene Stunde nicht gerade günstig.
Bei einem Besuch vor Ort werden die schlimmen Zustände des Parkhauses deutlich: Verdreckte Treppen mit Geländern, die niemand gerne anfassen möchte; der beißende Geruch nach Fäkalien lässt sich nur mit zugehaltener Nase ertragen. Ein Mann, bereitet sich auf den dunklen Stufen zur Tiefgarage gerade eine Spritze vor, schreit laut umher.
Als wir den Betreiber des Parkhauses, Goldbeck Parking Services, auf die nach wie vor unhaltbaren Zustände vor Ort aufmerksam machen, erklärt uns eine Pressesprecherin, dass bereits verstärkt Sicherheitsund Reinigungsteams vor Ort eingesetzt werden. Sie führt aus: „Insbesondere in Innenstadtlagen und bei Parkhäusern, die durchgehend öffentlich zugänglich sind, kann die
Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs teilweise herausfordernd sein. Im Parkhaus am König-Heinrich-Platz haben wir zusätzlich einen Sicherheitsdienst beauftragt, der die Situation im Parkhaus jede Nacht überprüft. Reinigungsteams sind täglich im Einsatz.“
Dennoch häuft sich die Kritik an den Zuständen des Parkhauses – auch im Internet: Auf Google hagelt es schlechte Bewertungen, Nutzer „Tömmes66“kommentiert: „Wir haben hier früher des Öfteren geparkt. Zentral gelegen, Preis okay. Mittlerweile aber leider eine absolute Zumutung.
Wenn man das Parkhaus betritt oder verlässt, muss man sich über total verdreckte Treppen vorbei an Junkies bewegen. Der Betreiber sollte dafür sorgen, dass man nur mit dem Ticket Zugang zum Parkhaus hat – inklusive Treppen.“
Ein Zutritt zur Tiefgarage ist zwar nur mit einem Parkticket möglich, das Parkhausbesucher an der Tür einscannen müssen. Die Treppenhäuser sind jedoch weiterhin für jeden zugänglich. Die Frage stellt sich: Was ist aus den schon vor Jahren aufgeworfenen Plänen geworden, die Zugänge zu den Treppenhäusern einzuhausen und somit den Zutritt auch hier nur noch mit Parkticket zu ermöglichen?
Auf Nachfrage bei der Stadt Duisburg als Eigentümer des Parkhauses erklärt ein Sprecher, dass derzeit keine Baumaßnahmen geplant seien, um die Sicherheit vor Ort zu verbessern. Eingehauste Eingänge seien „nicht gewünscht, da diese die Sicht über den gesamten KönigHeinrich-Platz zunichte machen“würden. Dies wolle die Stadt „dringend vermeiden“.
Dennoch ist sich die Stadt über die schlimmen Zustände des Parkhauses bewusst. Der Stadtsprecher führt aus: „Die Reinigung des Parkhauses am König-Heinrich-Platz obliegt allein dem Pächter. Wegen der unzufriedenstellenden Situation haben wir bereits Gespräche mit dem Pächter geführt, die wir auch weiter fortsetzen werden.“
Rund um das Parkhaus sei das Ordnungsamt regelmäßig im Einsatz. Bei Kontrollen seien in der Vergangenheit mehrfach Platzverweise gegen Personen ausgesprochen worden, „die der Drogenszene zuzuordnen waren, dort lagerten oder durch anderes störendes Verhalten auffielen“. Das Ordnungsamt kontrolliere die Umgebung mit Priorität.