Rheinische Post - Xanten and Moers
Der Buchladen als zweites Wohnzimmer
Petra und Klaus Neumann sind nach 22 Jahren am Holzmarkt innerhalb der Rheinberger Innenstadt umgezogen. Der neue Standort soll auch ein Rückzugsort für die Kunden sein. „Neumanns Buchhandlung“eröffnet am Samstag.
RHEINBERG Klaus Neumann strahlt übers ganze Gesicht. Als sich die gläserne Schiebetür nach dem ersten Schritt in das Ladenlokal automatisch wieder schließt, zeigt der Geschäftsmann nicht ohne stolz in den großen Raum und sagt: „Hier ist alles neu gemacht.“Und tatsächlich: So stellt man sich einen modernen Buchladen vor. Individuell eingerichtet, mit modernem Beleuchtungskonzept und flotter Hintergrundmusik.
„Es ist ein befreiendes Gefühl für uns, im neuen Ladenlokal zu sein“Klaus Neumann Inhaber von Neumanns Buchhandlung
Die Zeiten der Buchhandlung Schiffer-Neumann sind engültig vorbei, ab Samstag gibt es nur noch „Neumanns Buchhandlung“. Klaus und Petra Neumann sind nach 22 Jahren umgezogen – aus dem Ladenlokal am Holzmarkt in das neu eingerichtete in der Fußgängerzone an der Gelderstraße 14-16.
In dem 200 Quadratmeter großen Geschäft war früher eine Schlecker-Filiale. Bis 2012, da wurde sie geschlossen, der Laden stand seither leer. Zwischenzeitlich kaufte der Rheinberger Ulrich Rust das Haus, entkernte die untere Etage in der Hoffnung, schnell einen einen Mieter zu finden. Das ist jetzt mit der Buchhandlung gelungen.
Seit einer Woche läuft der Umzug mit vielen Helfern. „Zum Glück sind wir rechtzeitig fertig geworden“, sagt Klaus Neumann. Und er verweist sofort darauf, dass die Einrichtung die Handschrift seiner Frau Petra trage. „Unser neuer Laden soll die Rheinberger einladen, sich wohlzufühlen. Sie sollen runterkommen, sollen Ruhe finden. Wir sehen das Geschäft wie ein zweites Wohnzimmer. Hier sollen sich die Leute treffen.“Auch Molly, die Katze, die den Neumanns zugelaufen ist und sich seit einiger Zeit im Geschäft am Holzmarkt wohlfühlt, wird mit umziehen. „Viele Kunden fragen schon nach ihr“, sagt Klaus Neumann.
An verschiedenen Stellen stehen gemütliche Sessel, auch Stühle, und kleine Tische. „Wer in Ruhe mal in einem Buch blättern möchte, bekommt auch einen Kaffee“, versichert Klaus Neumann und zeigt auf den modernen Kaffeeautomaten. Der steht hinter der auf alt getrimmten Holztheke. Die Waren findet man in unterschiedlichsten Regelen, aber auch in alten Schränken, Sideboards und einem Sekretär. Einen Kronleuchter hatten die Neumanns schon am Holzmarkt, nun sind noch zwei weitere hinzugekommen.
Technisch sei in der Buchhandlung alles auf dem neuesten Stand, versichert der Händler. Die ganze Beleuchtung ist auf LED angelegt, die Heizung läuft über eine Wärmepumpe. Die Musik wird über Wlan angesteuert.
Bücher aller Art werden bei Neumann verkauft, natürlich. Aber auch Schreibwaren. Füller und Kulis, Bleiund Filzstifte, Papier, Kladden. „Nur bei Schulartikeln haben wir etwas reduziert“, so der Inhaber, in dessen Geschäft sich acht Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die beiden Neumänner inbegriffen, um die Kundschaft kümmern.
Der Verkauf von Büchern habe die Buchhandlung durch die schwere Corona-Zeit gebracht, räumt Klaus Neumann ein: „Da wurde extrem viel gelesen.“Ansonsten halte man sich an die alte Weisheit „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“Neumann: „Wir haben immer wieder geguckt, welche neuen Trends es gibt und geschaut, was zu uns passt.“So gibt es neben Büchern, Gruß- und Glückwunschkarten aller Art und Schreibwaren auch Geschenkartikel und „die schönen Dinge des Lebens“, wie der Chef von Neumanns Buchhandlung schicke Kaffeetassen, Taschen, Schutzengel oder Schlüsselanhänger, um nur einiges zu nennen, umschreibt.
Nun gehen Klaus und Petra Neumann und ihr Team mit viel Zuversicht und Freude in den Neustart. „Es ist ein befreiendes Gefühl, im neuen Ladenlokal zu sein“, versichert Klaus Neumann.