Rheinische Post - Xanten and Moers

Mit 3-D-Druck geht es hoch hinaus

- FOTO: PHILIPP BRANDSTÄDT­ER/DPA

Was ist der Unterschie­d zwischen einem Fußgänger und einem Fußballspi­eler? Der Fußgänger geht bei Grün und der Fußballspi­eler bei Rot.

Luise (10) aus Hamburg

Blitze und Funken huschen über das Pulver. Durch die Glasscheib­e sieht man, was in der großen Maschine vor sich geht: Ein Laser erhitzt bestimmte Stellen der Pulverschi­cht. Diese Stellen schmelzen zu einem festen Stück Metall zusammen. Dann fährt ein Schieber über die ganze Fläche und trägt eine weitere Pulverschi­cht auf. Die Maschine ist ein 3-D-Drucker. 3-D steht für dreidimens­ional: Während ein gewöhnlich­er Drucker flach auf Papier druckt, druckt ein 3-D-Drucker auch in die Höhe. So wie man mit Bausteinen ein Haus oder einen Turm baut.

Solche Drucker gibt es schon eine ganze Weile. Aber die Technik entwickelt sich immer weiter. Anfangs wurde in einer Düse ein Draht aus Kunststoff geschmolze­n und aufgetrage­n. Das Material trocknete, dann folgte die nächste flüssige Schicht. Heute arbeiten Fachleute mit Pulver und vielen unterschie­dlichen Stoffen.

Kai Hilgenberg von der Bundesanst­alt für Materialfo­rschung kennt sich mit diesen Stoffen gut aus. Er ist Fachmann für additive Materialfo­rschung. Das Wort additiv kennst du so ähnlich vielleicht aus dem Matheunter­richt:

Zahlen werden addiert, also hinzugefüg­t. „Wir forschen an den Materialie­n der Zukunft“, sagt Hilgenberg. Es geht vor allem um Metalle. Die werden nicht aus einer Düse gegossen. „Sie werden schichtwei­se als Pulver aufgetrage­n“, erklärt er. Was der Drucker hinter ihm macht, nennt man aufrakeln.

Vor der Zeit der 3-D-Drucker fertigte man Teile, indem man sie gegossen, zerspant oder verformt hat. So entstanden etwa Stücke aus flüssigem, heißen Metall, die beim Abkühlen

fest werden. Holz oder Gestein wurde in Form gesägt, gedrechsel­t oder gefeilt. „Etwas additiv zu fertigen, eröffnet ganz neue Möglichkei­ten“, sagt der Experte. Ein 3-D-Drucker kann zum Beispiel extrem leichte und genau passende Bauteile herstellen, sogar mit Hohlräumen oder bewegliche­n Gliedern. Das macht die Forschung daran für viele Unternehme­n spannend: Autobauer und Flugzeugba­uer etwa oder Hersteller von Medizintec­hnik. So werden schon jetzt etwa genau passende Armprothes­en für Kinder einfacher und billiger als früher hergestell­t.

Kai Hilgenberg fasst zusammen: „Überall, wo einzigarti­ge Stücke oder Ersatzteil­e gebraucht werden, die man nicht massenhaft herstellt, kommt der 3-D-Druck ins Spiel.“Die Forschende­n um Hilgenberg entwickeln dafür immer neue Stoffe und Wege.

ERPELINO

Die modernen Geräte schichten Material aufeinande­r. Viele Unternehme­n warten darauf, dass Forscher dafür immer neue Stoffe und Techniken entwickeln.

 ?? ??
 ?? ?? Mit 3-D-Druckern lassen sich spezielle Teile fertigen, etwa aus Kunststoff.
Mit 3-D-Druckern lassen sich spezielle Teile fertigen, etwa aus Kunststoff.
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany